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Intrusion

Intrusion

Titel: Intrusion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Elliott
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Buch lag aufgeschlagen auf einem Knie, und der Blick, mit dem er Aden bedachte, wirkte irgendwie verdrießlich.
    »Du!« Aden lachte.
    »Ich«, pflichtete ihm der Mechaniker bei. Er fingerte an irgendeinem klickenden Gegenstand in seiner Tasche herum. »Zufrieden? Eingesperrt. Weshalb das Gelächter?«
    »Erleichterung. Lässt du mich hier raus? Der Priester hält mich für eine Art Dämon. Vielleicht hat er sogar recht. Er ist schließlich der Vertreter der Kirche. Aber das kann mir im Grunde egal sein. Du bist hier irgendwie reingekommen, also kennst du auch den Weg nach draußen. Nimm mich mit! Wir machen einen drauf, gehen kegeln oder so was.«
    »Mir ist klar, was passiert ist. Unnötig, mich auf den neuesten Stand zu bringen. Ich weiß Bescheid.«
    »Was ist los mit dir? Du wirkst so niedergeschlagen. Willst du mit mir tauschen?«
    »Du bist am Leben.«
    »Tja. Pech gehabt.«
    »Warum bist du am Leben?«
    »Die Frage stelle ich mir nicht zum ersten Mal. Du bist ein Gott, stimmt’s? Einer von diesen Typen, die Slythe ›Teil des Weltenmachers‹ nannte? Du kannst die Zeit anhalten, Dinge aus dem Nichts herbeizaubern? Du hast die Sachen, die ich jetzt trage, aus dem Nichts gezaubert. Warum gibst du dir die Antwort nicht selbst?«
    »Die ganze Struktur. Am Wanken. Am Rand des Zusammenbruchs. Du passt nicht in den Plan.«
    Aden stand auf und streckte sich. »Ja, so ein Mist! Wie sah denn der Plan aus? Und an welcher Stelle lief die Sache schief?«
    »Eigentlich solltest du tot sein. Tot, verstehst du? Großvater sollte herabsteigen. Und dann …« Er deutete auf sein Buch.
    »Sollte herabsteigen? Und dann … und dann was?« Aden wanderte mit gesenktem Kopf auf und ab. »Warte mal! Habe ich das bis hierher richtig verstanden? Mein Opa, dein Gott, erscheint nach meinem Tod. Stocksauer, nehme ich an, oder zumindest traurig?«
    Der Mechaniker nickte und gab ihm mit einer Geste zu verstehen, dass er fortfahren solle.
    »Dann … dein Buch, deine Zauberkräfte. Sobald er hier auftaucht, scheuchst du ihn durch die Gegend? Bringst ihn dazu, nach deiner Pfeife zu tanzen? Die Welt hier wieder in Ordnung zu bringen? Oder gar zu verbessern, wenn er schon mal am Werk ist?«
    Der Mechaniker nickte wieder. »Die Welt. Steht auf der Kippe. Wusstest du das? Könnte jeden Moment tot sein. Und wir alle mit ihr. Jeden Moment. Die Barriere, der Wall, das Vergessen. Hat sich schon wieder in Bewegung gesetzt. Rückt immer näher. Wusstest du das? Nicht mehr viel übrig von der Welt. Hat jetzt das Ausmaß einer kleinen Insel. Bevor du kamst, war sie so groß wie ein Reich. Und davor noch größer! Ein Universum. Universen, viele davon. Aber bald … bald wird sie auf die Fläche eines Kornfelds geschrumpft sein. Dann auf die Fläche eines Hinterhofs. Ist dir alles bekannt, ja?«
    »Ich hatte mir nicht allzu viele Gedanken darüber gemacht. War wohl zu sehr mit meinen eigenen Problemen beschäftigt. Aber ja. Jetzt wird mir einiges klar. Die Soldaten. Die einarmigen Soldaten.«
    »Richtig.«
    »Also … ah, ich verstehe. Die Welt steht auf der Kippe. Er steigt vom Himmel herab, der sogenannte Weltenmacher, um mich zu retten, der ihm mehr am Herzen liegt als alle anderen hier. Dann bringst du ihn dazu, das alles hier ins Lot zu bringen.«
    »Wiederum richtig. Aber du lebst.«
    »In gewisser Weise ja. Ich wäre vielleicht bereit, wieder auszusteigen, wenn euch das echt hilft, eure alberne Welt mitsamt ihren Freaks zu retten. Das wäre zumindest sinnvoller als alles, was ich in meinem letzten Leben auf die Beine gestellt habe. Also los, hetz mir Tiger auf den Hals! Aber lass mich vorher eine Stunde mit einer netten Ausgabe dieses Mädels allein. Charm heißt sie. Das wäre ein Deal, oder?«
    »Kann ich nicht. Leute erschaffen. Dafür ist Muse zuständig. Das mit den Tigern müsste gehen. Könnte einen Brand auslösen. Ein Gebäude einstürzen lassen. Irgendwas, damit sie deinen Weg kreuzen. Aber das ist alles sinnlos.«
    »Nein. Probier es ruhig. Slythe hat es zwar auch schon versucht, und ich kam zurück. Doch das muss nichts heißen.«
    »Du kannst nicht sterben.«
    »Ich hatte auf dieser Welt erst einen Fehlversuch. Vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal.«
    »Slythe hat dich sechsundneunzigmal getötet.«
    »Wie bitte …?«
    »Sechsundneunzigmal.« Der Mechaniker holte die Stoppuhr aus seiner Tasche. »Muss ich das erklären?«
    »Kommt drauf an, ob ich verstehen muss, wovon du redest.«
    Der Mechaniker sprach langsamer. »Die

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