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Invaders: Roman (German Edition)

Invaders: Roman (German Edition)

Titel: Invaders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Ward
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gerade erst eingezogen. Bitte setzen Sie sich.«
    Ruth machte kehrt.
    »Viel Glück«, sagte sie über die Schulter und ging.
    Geoff begab sich zum Schreibtisch und nahm in einem bequemen Ledersessel Platz.
    »Also, dann wollen wir mal«, begann Mr. Knight, nachdem er sich wieder auf der anderen Seite des Schreibtischs niedergelassen hatte. Er rückte sich die Krawatte zurecht, schob seine Akten zur Seite und legte ein Blatt Papier vor sich hin. Geoff erkannte den Kaffeefleck am oberen Rand wieder – das war der Brief, den er erst vor ein paar Stunden abgeschickt hatte.
    »Sehr geehrte Damen und Herren«, las Mr. Knight vor. »Hiermit bewerbe ich mich um die Stelle, die Sie in der Zeitung inseriert haben. Mein Name ist Geoffrey Stamp. Mit freundlichen Grüßen – Geoffrey Stamp.«
    »Wie kommt es, dass Sie diesen Brief so schnell erhalten haben?«, fragte Geoff.
    »Das ist die nichtssagendste Bewerbung, die mir je untergekommen ist«, erwiderte Mr. Knight, ohne auf Geoffs Frage einzugehen. »Weil Sie mir überhaupt nichts über Sie verrät. Weder über Ihre Hobbys noch über frühere Tätigkeiten. Sie ist völlig nutzlos.« Er knüllte den Brief zusammen und warf ihn über die Schulter.
    »Aber das macht nichts«, sagte er und holte ein Klemmbrett sowie einen Kugelschreiber aus der Schreibtischschublade. »Da Sie ja hier sind, können wir nun vielleicht mehr über Sie herausfinden. Zum Beispiel über Ihre Hobbys.«
    »Hobbys hab ich eigentlich keine.«
    »Aber Sie müssen doch ein Hobby haben! Fußball vielleicht? Oder Lesen? Was machen Sie denn in Ihrer Freizeit?«
    Geoff dachte angestrengt nach.
    »Also, zur Zeit versuche ich gerade, Space Commando bis zum Ende durchzuziehen.«
    » Space Commando ?«
    »Das ist ein Computerspiel.«
    »Sie machen also gern Spiele?«
    »Computerspiele.«
    »Und sonst nichts?«
    »Nicht, dass ich wüsste.«
    »Sie wollen also sagen, außer Computerspielen haben Sie keine Hobbys?«
    »Richtig.«
    »Sehr gut«, sagte Mr. Knight. »Wie oft verlassen Sie denn so Ihre Wohnung?«
    »Haben Sie gerade sehr gut gesagt?«
    »Das tut im Moment nichts zur Sache. Wie oft gehen Sie aus dem Haus?«
    »Nicht sehr oft.«
    »Könnten Sie das präzisieren?«
    »Ach, ich weiß auch nicht. Ich würde sagen, heute bin ich zum ersten Mal in diesem Monat rausgegangen.«
    »Heute haben wir den ersten September«, erklärte Mr. Knight mit einem Blick auf seine Armbanduhr. »Da bin auch ich zum ersten Mal in diesem Monat aus dem Haus gegangen.«
    »Wir haben September?«
    Mr. Knight wandte sich seinem Klemmbrett zu und machte sich eine Notiz. »Sie besuchen also keine Clubs?«
    »Nein.«
    »Gehen Sie shoppen?«
    »Nein.«
    »Spazieren?«
    »Nein.«
    »Wenn Sie nicht rausgehen, wie halten Sie es dann mit Ihren Freunden?«
    »Mit den meisten von denen habe ich den Kontakt verloren. Der Einzige, den ich regelmäßig sehe, ist mein Mitbewohner.«
    »Sonst niemand?«
    »Na ja, da ist noch Zoë, unsere Postbotin. Und der Typ, der nebenan wohnt …«
    »Verstehe.«
    »Aber das ist nur ein Nachbar.«
    »Ihr Mitbewohner, die Postbotin und Ihr Nachbar sind also die einzigen Personen, mit denen Sie Verbindung haben.«
    »Glaub schon …«
    »Keine Freunde … sehr gut«, murmelte Mr. Knight vor sich hin. Dann machte er sich eine weitere, wesentlich längere Notiz.
    »Stimmt was nicht?«, fragte Geoffrey und versuchte, einen Blick auf das Klemmbrett zu werfen. »Ich meine, ich sage dauernd negative Dinge, und Sie sagen dauernd sehr gut .«
    »Alles bestens«, erwiderte Mr. Knight, indem er das Klemmbrett umgekehrt auf den Tisch legte. »Jetzt erzählen Sie mir doch mal, was Sie schon für Jobs gehabt haben.«
    »Eigentlich habe ich nur einen gehabt. Ich bin Zeitungsausträger gewesen«, gestand Geoff. »Und den hab ich vor zwei Jahren verloren, weil ich zu alt dafür war.«
    »Und wofür waren Sie da zuständig?«
    »Ich war Zeitungsausträger, mehr nicht.«
    »Zeitungsausträger, ja, ja«, entgegnete Mr. Knight in ungehaltenem Ton. »Aber wofür waren Sie zuständig?«
    »Also, wenn ich sage Zeitungsausträger , dann meine ich nicht Polizist . Ich habe Zeitungen vor die Haustüren geworfen. Entscheidungen auf Leben und Tod habe ich dabei nie getroffen, wenn ich mich recht erinnere.«
    Mr. Knight lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und verschränkte die Hände hinter dem Kopf.
    »Sie haben also nie einen richtigen Job gehabt«, sagte er, während er zur Decke blickte. »Sie gehen nicht aus dem Haus, Sie

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