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Invaders: Roman (German Edition)

Invaders: Roman (German Edition)

Titel: Invaders: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Ward
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die Luft dann langsam wieder ausstieß.
    »Ich werde versuchen, es Ihnen im Schnelldurchlauf zu erklären«, fuhr Mr. Knight fort. »Das funktioniert immer am besten. Wir arbeiten für die ZeitReisen GmbH.«
    »ZeitReisen GmbH?«, sagte Geoff. »Nie gehört.«
    »Natürlich nicht. Das ist eine Reiseagentur mit Sitz in der Zukunft, die Urlaubsreisen in unterschiedliche Epochen anbietet. Jedenfalls möchten wir Sie als Reiseführer für das frühe einundzwanzigste Jahrhundert gewinnen – als Zeitreiseführer , wenn Sie so wollen. Ihre Aufgabe wird genauso aussehen, als würden Sie Touristen aus einem anderen Land betreuen, bloß dass die Touristen, mit denen Sie zu tun haben, aus der Zukunft kommen. Sie werden Ihnen die Sehenswürdigkeiten zeigen und sie herumführen. Mehr haben Sie nicht zu tun.«
    Mr. Knights Ausführungen hörten sich so routiniert an, als hätte er sie schon x-mal vorgetragen.
    Geoff stieß immer noch langsam die Luft aus. Von dem, was Mr. Knight gerade gesagt hatte, hatte er so gut wie gar nichts verstanden.
    »Haben Sie noch Fragen?«, erkundigte sich Ruth.
    »Ja«, sagte Geoff. »Mich würde interessieren, ob Sie beide vor Kurzem aus der Klapsmühle entlassen worden sind.«
    »Nein«, antwortete Ruth. »Wir sind ganz normale Menschen.«
    »Aus der Zukunft«, fügte Mr. Knight hinzu.
    »Würden Sie es als grob unhöflich empfinden, wenn ich sage, dass ich Ihnen nicht glaube?«
    »Sie glauben uns nicht?«, entgegnete Mr. Knight.
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Warum nicht? Weil Zeitreisen unmöglich sind!«
    »Das haben die Leute auch mal über Teleportation gesagt.«
    »Das sagen die Leute immer noch über Teleportation!«
    »Offen gestanden«, mischte sich Ruth ein, »haben alle Zeitreiseführer so reagiert wie Sie und uns zunächst nicht geglaubt. Deshalb haben wir uns den Trick mit dem Bewerbungsschreiben ausgedacht.«
    »Um zu verhindern, dass erfolgreiche Bewerber einen Rückzieher machen«, erklärte Mr. Knight.
    »Wovon reden Sie eigentlich?«, stammelte Geoff.
    »Nun denken Sie doch mal nach«, forderte Ruth ihn auf und bückte sich, um Geoffs zerknüllten Brief aufzuheben, den Mr. Knight auf den Fußboden geworfen hatte. »Wie hätten wir es denn schaffen sollen, Ihnen eine Antwort zu schicken, noch bevor Sie Ihren Brief in den Kasten gesteckt hatten?«
    »Na ja, Sie hätten zum Beispiel … äh … tja …«
    »Das wäre gar nicht möglich gewesen«, sagte Ruth, »es sei denn, wir können durch die Zeit reisen.«
    Geoff blickte aus dem Fenster. Draußen wurde es allmählich dunkel, und die untergehende Sonne tauchte die Londoner Skyline in mattes rötliches Licht. In der Ferne flammten unzählige Straßenlaternen auf wie Feuerzeuge bei einem Rockkonzert.
    »Sind Sie jetzt überzeugt, dass wir die Wahrheit sagen?«, fragte Mr. Knight.
    »Eigentlich nicht«, erwiderte Geoff und stand auf. »Außerdem ist es schon spät. Ich muss gehen.«
    »Warten Sie!«, bat Mr. Knight und schnellte von seinem Stuhl hoch. »Okay, Mr. Stamp, okay. Normalerweise machen wir so etwas nicht, aber wenn Sie uns wirklich nicht glauben, dann werden wir Ihnen den Beweis liefern.«
    Er fasste in eine Schreibtischschublade und holte zwei kleine Ohrhörer heraus.
    »Stecken Sie sich die in die Ohren«, verlangte er.
    »Was ist denn das?«, fragte Geoff und inspizierte die Ohrhörer, die wie ganz normale, billige In-Ear-Ohrhörer aussahen, bloß dass sie kein Kabel hatten.
    »Machen Sie einfach, was ich sage«, entgegnete Mr. Knight, der der Schublade ein zweites Paar Ohrhörer entnahm und sie sich selbst in die Ohren stöpselte. »Sehen Sie? Geht doch prima.«
    Ruth holte ein Paar Ohrhörer aus der Hosentasche und steckte sie sich ebenfalls in die Ohren.
    »Keine Bange, Geoff«, sagte sie lächelnd.
    Nachdem Geoff Mr. Knight angesehen hatte, warf er einen weiteren Blick auf die Ohrhörer, die er in der Hand hatte. Da er sich nicht vorstellen konnte, dass die Dinger gefährlich waren (es sei denn, sie dudelten ihm irgendwelche Meditationsmusik ins Ohr), gehorchte er und steckte sie sich in die Ohren.
    Dann lauschte er, konnte aber keinerlei Geräusche vernehmen.
    »Gut«, sagte Mr. Knight. »Sind Sie bereit?«
    »Bereit wofür?«, erwiderte Geoff, der sich irgendwie blöd vorkam.
    »Um durch die Zeit zurückzureisen«, erläuterte Ruth.
    »Ist das die Funktion dieser Ohr…«
    Doch bevor Geoff seinen Satz beenden konnte, spürte er ein Prickeln und Kribbeln, als würde er elektrisch aufgeladen. Vor

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