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Invasion 01 - Der Aufmarsch

Invasion 01 - Der Aufmarsch

Titel: Invasion 01 - Der Aufmarsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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natürlich, Sir, wir können jede Kleinigkeit gebrauchen«, sagte der Hilfsschütze, Specialist Four Sal Bennett.
    »Sollte das vielleicht ein Witz über klein geratene Leute sein, Specialist?«, fragte Mike gespielt streng.
    »Nein, zum Teufel, Sir. So hab ich's doch nicht gemeint!«
    »Ich weiß, ich weiß, bloß ein kleiner Witz, ja? Kleiner Witz, kapiert?«
    Die Gruppe lachte, als Mike anfing, dreißig Kilo schwere Munitionsbehälter in Richtung Wand zu werfen.
    »Michelle, eine RGB-Darstellung der Indowy, Posleen und Menschen im Blocksektor Neun.«
    Das AID erzeugte eine dreidimensionale Darstellung der neun Gebäude und fing dann an, die jeweiligen Konzentrationen von Posleen, Menschen und Indowy in Rot, Grün und Blau einzuzeichnen. Das Grün war ein solider Kern in den Ecken von Qualtren und Qualtrev mit ein paar verteilten grünen Tupfern dahinter. Die projizierten Standorte der Indowy waren in Saltren und Saltrev konzentriert, und in Qualtren und Qualtrev floss das Blau wie der Sand in einer Sanduhr langsam nach unten; die Zeit für die Bewohner der Megascraper fing an knapp zu werden. Auf dem Sisalav Boulevard strömte ein geschlossenes, farbiges Band außerhalb der Sensorreichweite dahin, aber unmittelbar hinter der Stelle, wo ihr Sichtfeld endete, wurde das blaue Band plötzlich rot.
    »Sie sind beinahe in Sicht«, sagte Mike, nahm einen Schluck Wasser, kauerte sich hinter die bescheidene Deckung, die die Wand bot, und schaltete das HVM auf Automatikfeuer.
    »Wir haben Befehl, auf ein Signal von Captain Vero zu warten, ehe wir das Feuer eröffnen. Was sehen Sie?«
    »Michelle, Hologramm auf Gruppensicht schalten«, sagte Mike, während er die letzten Handgriffe tat, um den Werfer schussbereit zu machen. Dann ging er daran, das M-300 auf der gegenüberliegenden Seite des Raums aufzubauen. So wie er die Waffen eingestellt hatte, würde er nicht nur seinen eigenen leichten Gravkarabiner, sondern zusätzlich zwei schwere Waffen kontrollieren können. Es war nicht schwierig, diese Einstellungen vorzunehmen, aber das Bataillon war dafür natürlich nicht geschult worden.
    »Hey«, sagte Sergeant Reese, der ihm aufmerksam zugesehen hatte, »ich wusste gar nicht, dass das geht.«
    »Mit dem Ihren geht das nicht, nur eingeschränkt jedenfalls. Kommandoanzüge haben zusätzliche Einrichtungen für Datenakquisition und -Verarbeitung.« Einen Augenblick lang herrschte Stille, dann sagte Mike ausdruckslos: »Da sind sie jetzt.«
    Damit überraschte er die anderen, und Sergeant Reeses Kopf ruckte von dem Hologramm hoch; er spähte in die immer dunkler werdende Häuserschlucht. »AID«, sagte er, »Sechsfachvergrößerung, Bildverbesserung und -Stabilisierung.« Das Hologramm weitete sich ruckartig aus und wurde heller.
    Jedes Mal, wenn das Stabilisierungssystem einsetzte, wurde ihm ein wenig übel, weil die Welt sich dann mit einer anderen Geschwindigkeit bewegte als die Realität. Aber was Reese auf seinem Bildschirm sah, war viel schlimmer. Der kalte Schweiß brach ihm aus, und er spürte eine Gänsehaut. Er hätte jetzt pinkeln müssen, und sein Mund war ganz trocken geworden. Als Pat anfing sich zu übergeben, konnte er nicht anders und übergab sich ebenfalls. Und damit verlor er völlig die Kontrolle.
    Die Posleen hatten sich neu formiert und waren jetzt wieder völlig unter Kontrolle, das gnadenlose Schlachten ging also weiter. Man konnte beiderseits Nachzügler der Indowy sehen, die aus den Megascrapers strömten und versuchten, der immer näher rückenden Horde auszuweichen. Es war nicht schwer, Mitgefühl mit diesen Indowy zu empfinden, wenn man zuerst gesehen hatte, in welch panischer Flucht sie ihre Wohnungen verließen. Die friedlichen kleinen Dummerchen, die von den Posleen abgeschlachtet wurden, waren für sie so etwas wie Nachbarn geworden, und es war einfach entsetzlich, jetzt zusehen zu müssen, wie sie getötet wurden.
    Man hatte ihnen in ihrer Ausbildung immer wieder gesagt, dass es ganz in Ordnung war, Angst zu haben, aber dieses kalte Entsetzen, diese abgründige Angst hatten ihre Ausbilder damit sicherlich nicht gemeint. Die Einsatzbesprechungen waren klar und eindeutig gewesen: die Anzüge boten zwar Schutz gegen vieles, aber die Säbel der Posleen hatten monomolekulare Schneiden; damit konnte man einen Anzug genauso leicht in Stücke schneiden wie eine Hausfrau ein Huhn. Während die Posleen jetzt unbarmherzig gegen die fliehenden Indowy vorrückten, konnte Reese nichts anderes denken, als

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