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Invasion 01 - Der Aufmarsch

Invasion 01 - Der Aufmarsch

Titel: Invasion 01 - Der Aufmarsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Unteroffiziersdienstgrad, der ihm gegenüberstand, trug nur die Hälfte seiner Uniform und hatte offenbar geschlafen, als Adams ihn gefunden hatte, und gab sich äußerst störrisch, aber trotzdem war es gut, wenigstens ihn zu haben. Wenn er den Mann jetzt noch dazu bringen konnte, irgendwie in die Realität zurückzukehren, war alles gelaufen.
    »Tut mir Leid«, sagte Pappas' übergewichtiges Gegenüber stur. Er fuchtelte mit der Anweisung herum, die Pappas ihm gegeben hatte. »Das reicht mir nicht als Genehmigung aus, um Ihre Leute in die Unterkünfte zu lassen. Woher weiß ich denn, dass das nicht gefälscht ist?« Er sah zu den draußen in der Dunkelheit versammelten Soldaten hinaus.
    Diese Diskussion fand im Lichtschein einer gelben Lampe, die eigentlich dazu diente, Insekten abzuhalten, auf der winzigen Veranda eines Trailers statt, einem von einer ganzen Menge solcher provisorischer Behausungen, die es hier gab. In jedem Trailer war ein ganzes Platoon untergebracht. Jeweils fünf davon waren nebeneinander aufgereiht und bildeten offenbar eine Kompanie. Dann gab es wiederum fünf Kompaniebereiche, die sich zu einem Bataillonsbereich zusammenscharten, mit einem Bataillonshauptquartier am einen Ende und Trailer für höhere Unteroffiziersdienstgrade am anderen. Die Bataillone waren auf einer Seite durch eine Straße voneinander abgegrenzt, auf der anderen gab es einen Exerzierplatz. Das Fehlen jeglicher Art von Beleuchtung ließ das Ganze wie ein Labyrinth erscheinen.
    Pappas lief rot an und schickte sich an, den Idioten zu erwürgen, hielt sich dann aber mit einiger Mühe zurück. »Ihnen ist doch hoffentlich bewusst«, sagte er mit gefährlich leiser Stimme, »dass Sie hier Ihrem neuen First Sergeant gegenüberstehen?« Das war eine nackte Drohung, und sie fiel wie ein schwerer Stein herunter.
    »Nun«, meinte der andere affektiert, »da müssen wir sehen, was First Sergeant Morales dazu zu sagen hat.«
    Einen Augenblick lang wirkte Pappas verblüfft. »Sie haben einen weiteren E-8 in der Kompanie?«, fragte er. Das entsprach nicht den Informationen, die man ihm gegeben hatte, aber schließlich passte nichts von dem, was er hier in Indiantown Gap vorfand, auch nur im Entferntesten zu den Einsatzdaten, die er bekommen hatte.
    »Nun«, meinte der Quartieroffizier mit etwas verwirrter Miene, »Sergeant Morales ist Sergeant First Class«, räumte er ein. »Aber er ist der First Sergeant dieser Kompanie«, fügte er dann zuversichtlich hinzu.
    Pappas musterte sein Gegenüber bloß stumm, dann hielt er sich die Hand über die Augen. Was machten die hier eigentlich, hatten die hier eine Irrenanstalt abgeladen oder so etwas? , dachte er. Er beugte sich vor, sodass seine Nase fast die des Sergeants berührte, und wandte sich dann zur Seite. »Ich möchte, dass Sie da hinsehen«, knurrte er und deutete auf seinen Oberarm. »Ich möchte, dass Sie diese Streifen zählen! Wie viele sind das?«
    »Drei«, flüsterte der Sergeant, den plötzlich alles Selbstvertrauen verlassen hatte.
    »Und wie viele hat Morales?«
    »Zwei.«
    »Wissen Sie, was das bedeutet, Sie Knallkopf?«, herrschte Pappas ihn an, drehte sich um und schob sein Gesicht noch näher an das des anderen heran. In den Mundwinkeln des Sergeants zuckte es, und seine Augen füllten sich mit Tränen.
    Pappas' Augen weiteten sich. »Fangen Sie jetzt etwa an zu weinen ?«, fragte er ungläubig.
    Eine Träne begann dem Sergeant über die Wange zu rollen, und ein Schluchzen entrang sich ihm.
    Pappas trat einen Schritt zurück und hob die Augen zum Himmel. »Herrgott, warum ausgerechnet ich?«, fragte er. »Wo in drei Teufels Namen steckt der Stabsunteroffizier?«
    »Ich weiß nicht, was das ist«, sagte der dickliche Sergeant.
    »Wie, zum Teufel, ist es möglich, dass ein Sergeant nicht weiß, was ein Bataillons-Stabsunteroffizier ist?«, fragte Pappas. Plötzlich schoss ihm etwas durch den Kopf. »Seit wann sind Sie Sergeant?«, wollte er wissen.
    »Seit einem Monat.« Der Sergeant schniefte immer noch, aber seine Tränen waren jetzt versiegt.
    Pappas schüttelte den Kopf und setzte das Verhör fort. »Ist das hier Ihre erste Einheit?«
    Der Sergeant nickte stumm.
    »Und seit wann sind Sie hier?«
    »Seit April.«
    » April! Sie sind seit sechs Monaten bei der Flotte und schon Sergeant?«
    »Besondere Umstände, Top«, sagte eine Stimme aus der Dunkelheit. Ein hoch gewachsener Soldat trat in die gelbe Lichtpfütze.
    »Sie halten sich da besser raus, Lewis«, zischte

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