Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Invasion 01 - Der Aufmarsch

Invasion 01 - Der Aufmarsch

Titel: Invasion 01 - Der Aufmarsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
Vom Netzwerk:
wir damit gerechnet hätten, dass Sie Probleme haben, hätten wir uns mehr beeilt. Ich gebe ja zu, dass ich das, was Sie da von wegen ›bei Sonnenaufgang‹ gesagt haben, ein wenig großzügig ausgelegt habe. Dafür habe ich keine Entschuldigung.«
    Pappas schüttelte den Kopf. »Vergessen Sie's. Ich habe gewusst, dass Sie überziehen würden, aber ich dachte, es wäre wahrscheinlich keine besonders gute Idee, dort draußen jemanden nach Ihnen zu schicken«, räumte er ein und deutete mit einer Kinnbewegung auf den Exerzierplatz. »Wir haben hier tatsächlich Probleme. Dieser Safe hier muss geöffnet werden«, fuhr er fort, »und dieser Computer geknackt.« Dabei wies er auf die Station auf dem Schreibtisch.
    Stewart zuckte mit keiner Wimper. »Wilson«, sagte er mit etwas lauterer Stimme, »hol mal Minnet.« Er ging zu dem Safe hinüber, zog ein kleines schwarzes Gerät mit einem LED-Display aus einer Tasche seiner Uniformbluse und drückte es gegen die Vorderseite des Safes. Pappas warf einen Blick darauf, schüttelte den Kopf und trat ein paar Schritte zurück.
    »Yeah, Boss?«, fragte Minnet und schob sich zur Tür herein. Der elfenhafte Private war noch ein Stück kleiner als Stewart und bewegte sich blitzschnell wie ein Florett. Er blieb stehen und sah sich um. »Jesus im Himmel!« Er griff nach einer kleinen Porzellanfigur, einer Ballerina, und warf einen Blick auf die Unterseite. »Verdamm mich, echt Meißen! Das Ding ist ein Vermögen wert!«
    »Stellen Sie's wieder hin«, polterte Pappas ohne aufzublicken, ob die Figur etwa verschwand. »Das ist Beweismaterial.«
    Stewart nickte, und die Figur wanderte wieder auf das Regal zurück.
    »Und das Feuerzeug auch«, sagte Pappas, ohne von den Akten aufzublicken, die er in einem unverschlossenen Aktenschrank gefunden hatte.
    Minnet riss überrascht die Augen auf, holte aber das massiv goldene Feuerzeug aus seinem Ärmel und stellte es wieder auf den Schreibtisch.
    Stewart schüttelte den Kopf. »Minnet, nimm dieses Ding hier auseinander«, sagte er und deutete dabei auf den Computer.
    Der Private nickte und machte sich ans Werk.
    Stewart drehte das Einstellrad des Safes ein paarmal vorwärts und dann zurück. Nach ein paar Augenblicken nickte er und fing an, den Einstellknopf vor und zurück zu drehen; gleich darauf war der Safe aufgesperrt.
    »Nicht öffnen«, herrschte Pappas ihn an. »Wir brauchen den Alten.« Er ging zur Tür, blieb dann aber noch einmal stehen. »Und dass mir keiner …«
    »Tun wir nicht«, sagte Stewart.
    »Okay«, nickte Pappas und ging hinaus.
    »Dass mir keiner was?«, fragte Minnet und studierte das Display des kleinen schwarzen Geräts, das er aus seiner Brusttasche geholt hatte. Er runzelte die Stirn und tippte an einen Schalter. Dann lächelte er zufrieden.
    »Dass mir keiner etwas nimmt«, sagte Stewart, »oder etwas bewegt oder etwas berührt, was nicht notwendig ist.«
    »Oh.« Der Private drückte einen Knopf und schüttelte den Kopf. »Die Leute halten sich für so schlau«, murmelte er. Er schob eine Diskette in den Computer und fuhr ihn hoch. Als auf dem Bildschirm ein Passwort verlangt wurde, drückte er den Knopf an seinem schwarzen Kästchen. Der Computer prüfte den Eintrag, entschied, dass er ihm gefiel, und ließ ihn ein. »Das passiert, wenn man das Passwort für das CMOS ändert. Was suchen wir eigentlich?«, fragte er gleich darauf.
    »Sehen Sie sich um«, sagte Pappas, der, gefolgt von Lieutenant Arnold und dem MP-Mann, der seine Waffe ins Holster zurückschob, zur Tür hereinkam. »Glauben Sie mir, normalerweise hat ein First Sergeant kein so nobles Büro.«
    Stewart, den jetzt die Neugierde gepackt hatte, zog die Safetür auf und stieß einen lang gezogenen Pfiff aus. »Mann!«, rief er aus. »Seh sich das einer an. Dicke Stapel Geldscheine, eine Schachtel mit Fläschchen, in denen etwas ist, das sich Tolemiratin nennt, und ein paar grüne Kristalle.« Er nahm einen davon und musterte ihn scharf. »Das sind keine Smaragde«, fuhr er dann fachmännisch fort. »Was sind das für Dinger?«
    »Also, ich habe hier eine Datei, die sich ›Kompanieausgaben‹ nennt«, sagte Minnet, um auch seinen Beitrag zu leisten. »Und sie ist verschlüsselt.«
    »Dann entschlüsseln Sie sie«, wies Lieutenant Arnold ihn kühl an.
    Der Private bemerkte den Blick des Dienst tuenden Kompaniechefs und begann hektisch die Tasten zu malträtieren.

    »Sergeant First Class Thomas Morales?«, sagte der MP Lieutenant. Er rümpfte die Nase

Weitere Kostenlose Bücher