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Invasion 01 - Der Aufmarsch

Invasion 01 - Der Aufmarsch

Titel: Invasion 01 - Der Aufmarsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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wegen des Geruchs von Alkohol und Pheromonen, der ihm aus dem Apartment in Annville entgegenschlug. Der halb bekleidete Mann um die dreißig stellte die Versuche ein, sein Uniformhemd überzustreifen. Hinter ihm konnte der Lieutenant eine weibliche Gestalt erkennen, und wenn er sich nicht sehr täuschte, war die Wasserstoffblondine auf dem Bett noch minderjährig. Der GKA-Sergeant trug eine Brille mit Gläsern wie Coca-Cola-Flaschenböden und hielt den Kopf ständig leicht zur Seite geneigt. Sein vorstehender Adamsapfel hüpfte auf und ab, als er zustimmend nickte.
    »Sie sind verhaftet«, sagte der Lieutenant, als der Unteroffiziersdienstgrad in seiner Begleitung vortrat und dem ehemaligen Dienst tuenden First Sergeant Handschellen anlegte. »Sie werden beschuldigt, geheime galaktische Technologien unterschlagen und auf den Schwarzen Markt gebracht zu haben. Sie haben das Recht zu schweigen …«

36
Andata Provinz, Diess IV
    0947 GMT, 19. Mai 2007

    Mike und Sergeant Green zerbrachen sich in den Tiefen des Megascrapers den Kopf darüber, wieso sich weder organisierter Widerstand einstellte noch der Feind einen Gegenangriff unternahm.
    Die beiden befanden sich in einer kleinen Nische an einem der Hauptkorridore. Die heftigen Kämpfe um die eingekesselten Divisionen hatten zu erheblichen Schäden an diesem Teil des Baus geführt. Die Beleuchtung war schwach, die Eternalichter flackerten ständig, was auf Beschädigungen hindeutete. Lodernde Feuer verstärkten die blaugrüne Beleuchtung nicht etwa, sondern bildeten einen Kontrast dazu. In dem Bereich, in dem sie sich aufhielten, war hauptsächlich Leichtindustrie untergebracht, wie sie in allen Indowy-Megascrapers vertreten war; hier hatte sich hauptsächlich chemische Industrie angesiedelt. Die allgegenwärtigen Indowy-Gemälde wirkten aus der Sicht der Bildverstärker ihrer Anzüge düster und farblos und waren darüber hinaus von zahllosen Nadeln aus Railguns und sonstigem Beschuss beschädigt. Die Anlagen für fraktionierte Destillation in einer ganzen Anzahl von Räumen hatten unter dem massiven Beschuss lichterloh gebrannt.
    In der letzten halben Stunde war Mike allmählich klar geworden, dass das Warten das Qualvollste an einem Gefecht war. In seinem Anzug steckend konnte er sich nicht einmal durch Herumzappeln scheinbare Erleichterung verschaffen und trat schließlich nach einem Trümmerteil auf dem Boden, bis ihm klar wurde, dass es sich um den Lauf und die Laufverkleidung eines M-16A2-Karabiners handelte. Er sah sich in der engen Nische um, entdeckte aber nirgends einen Hinweis auf den Besitzer der Waffe. Eine gemurmelte Anweisung an Michelle sorgte dafür, dass der Standort für die spätere Bergung registriert wurde, immer vorausgesetzt, dass das dann noch möglich war, wenn sie das Gebäude einmal gesprengt hatten.
    »Unsere fünfundvierzig Leute hatten einhundertdreiundzwanzig Feindkontakte«, sagte er nach weiteren zehn Minuten, die er damit verbracht hatte, Bildschirmanzeigen zu studieren, »und bei nur drei davon hatten wir es mit disziplinierten Gruppen von Posleen zu tun.«
    »Ihre hinteren Bereiche scheinen ziemlich aufgeweicht zu sein«, meinte Sergeant Green, der offenbar über die Geduld eines Heiligen verfügte.
    »Yeah, stimmt, Sergeant. Das Problem ist nur, wie man da durchkommt. Und wenn die Truppen an der vorderen Front auch nur die leiseste Ahnung hätten, dass wir hier sind, dann würden sie sich auf uns stürzen wie die Heuschrecken.«
    »Wie geht's denn den Leuten im Kessel?«
    Mike warf einen Blick auf die schematische Darstellung und studierte die einzelnen Standorte. »Sieht so aus, als könnten sie für den Augenblick standhalten. Die Front steht einigermaßen.«
    »Meinen Sie, dass die Shuttles den Feind abgelenkt haben, Sir?«
    »Nicht für so lange. Und ich glaube auch nicht, dass der Verlust von vielleicht zehn Gottkönigen sie so nachhaltig durcheinander bringen könnte. Ich denke, die Überlebenden unserer gepanzerten Divisionen sind einfach verdammt gut.« Mike schnaubte. So war das immer, beim ersten Gefecht stellte sich häufig heraus, wer während des restlichen Krieges überleben oder sterben würde. Das war einer der Gründe dafür, dass kampferprobte Einheiten in der Schlacht so gefährlich waren – sie verfügten regelmäßig über einen Kern höchst fähiger Überlebenstypen.
    »Ich schätze, die Posleen sind von der letzten Entwicklung gar nicht so begeistert, was Lieutenant?«, fragte der Sergeant. Möglicherweise

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