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Invasion 01 - Der Aufmarsch

Invasion 01 - Der Aufmarsch

Titel: Invasion 01 - Der Aufmarsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Bereichen, die mit Genetik, Biotechnik, Programmierung und eigenartigerweise sozio-politischer Analyse zu tun haben. Diese Protokolle sind so angelegt, dass nicht nur Wörter vertauscht werden, nein, das geht durchaus bis ins Thematische. Der Teil, der sich mit Programmierung befasst, ist mir unverständlich, aber für mich steht jedenfalls zweifelsfrei fest, dass die Darhel in diesen Bereichen bewusst darauf hinarbeiten, uns ins Leere laufen zu lassen. Am seltsamsten und zugleich am deutlichsten ist das im Bereich der Soziologie. Ich stoße immer wieder auf ganz bewusste Fehlübersetzungen und Modifikationen von Daten, die sich auf menschliche Soziologie, Vorgeschichte und Archetypen beziehen.«
    »Archetypen«, sinnierte Commander Hume. Er blickte zum Washington Monument hinüber und fragte sich, was George wohl von all dem gehalten hätte. Wahrscheinlich nicht viel; er hätte Benjamin Franklin damit beauftragt, sich mit derart hinterhältigen Tricks zu befassen.
    »Das sind scheinbar angeborene Schemata der Psyche, die man im menschlichen …«
    »Ich weiß schon, was ein Archetyp ist, Mark«, fiel Hume ihm zornig und aus seinen Gedanken gerissen ins Wort. »Ich wollte sagen, ›Archetypen, verdammt!‹, nicht ›Archetypen? Was, zum Teufel, ist ein Archetyp?‹ Das passt nämlich zufälligerweise genau zu meinen Erkenntnissen. Okay, jetzt wird sich herausstellen, ob wir wirklich jederzeit Zugang zum Präsidenten haben«, fuhr er fort und stand auf. »Sie würden nicht glauben, was ich in einer Sanskrit-Übersetzung gefunden habe …«
    »Hey, Mann, haben Sie Feuer?« Einer der allgegenwärtigen Stadtstreicher, von denen es auf der Washington Mall wimmelte, taumelte mit einer Kippe in der Hand auf sie zu.
    »Tut mir Leid, Soldat«, sagte Commander Hume, als er die Narben im Gesicht des Mannes und seine abgewetzte Uniformjacke sah, und zeigte selbst diesem Wrack eines Soldaten Respekt. »Ich rauche nicht.«
    »Macht nichts, Mann«, murmelte der unrasierte Stadtstreicher, »macht nichts.« Ein schallgedämpfter.45 Kaliber Colt hustete viermal schnell hintereinander, und die beiden Wissenschaftler plumpsten in den Spiegelpool, dessen Wasser sich von ihrem Blut rot färbte. »Macht nichts«, murmelte er noch einmal, als die Schreie begannen.

15
Camp McCall, North Carolina, Sol III
    1123, 6. Mai 2007

    »Beeilung! Beeilung! Aussteigen! Raus aus dem Bus! Beeilung! « Die jungen Männer in Grau drängten aus dem Greyhound-Bus, einige so überhastet, dass sie hinstürzten. Hingefallene wurden nicht sehr rücksichtsvoll in die Höhe gerissen und in die Gruppe gedrängt, die jetzt eine Art Formation bildete. Die drei kräftig gebauten jungen Männer und die ähnlich kräftig gebaute junge Frau, von denen all das Gebrüll ausging, waren vor vier Monaten aus demselben Bus gestiegen. Trotz ihrer Corporalswinkel waren sie erst vor kurzem vom Rekruten zum gemeinen Soldaten befördert worden und hauptsächlich wegen ihrer Größe, ihrer Körperkraft und auch ihrer allgemeinen Einstellung für diese Aufgabe eingeteilt worden. Sie lösten die Formation jetzt in vier Gruppen auf und trieben die mit schweren Taschen Beladenen in ihre jeweiligen Bereitstellungsräume. Die neuen Rekruten wurden in Linien gedrängt, welche drei Seiten eines Karrees bildeten, und bekamen dann ihren ersten Eindruck von einem echten Drill Sergeant. Im Falle des zweiten Zuges war das Gunnery Sergeant Pappas. Er stand in Habachtstellung inmitten der Formation und tat allem Anschein nach nichts als gemächlich vor und zurück zu wippen und das angenehme Frühlingsklima zu genießen. In Wirklichkeit war er bemüht, seine ganz persönliche Philosophie auf eine Situation anzuwenden, die nach seinem Empfinden völlig außer Kontrolle war.
    Man hatte ihm und der gleichzeitig mit ihm wieder einberufenen Gruppe gesagt: »Danke, wir haben alle oberen Unteroffiziersdienstgrade, die wir für die Einsatzformationen brauchen«, und sie stattdessen auf Wach- und Ausbildungseinheiten verteilt, sozusagen um diese mit erfahrenem Personal zu durchsetzen. Sinn der Aktion war, auf die Weise die Einheiten, denen man sie zugeteilt hatte, zu ›versteifen‹. Gunny Pappas musste oft an den alten Spruch denken, dass man einen Eimer Spucke nicht mit einer Hand voll Schrot steif machen kann.
    Aber er war ein Marine (oder was auch immer sie ihn diese Woche gerade nennen wollten), und wenn man ihm einen Befehl erteilte, sagte er »Aye, aye, Sir« oder »Yes Sir« oder was auch immer

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