Invasion 01 - Der Aufmarsch
erschütterten.
Ein kleines Schweinchen ging tatsächlich zum Markt und eines nach Hause. Bei jedem Schuss ruckte ihr Kaliber 50 gegen ihre Schulter, als ob sie ein Pferd getreten hätte, und drohte sie von ihrem Hochsitz zu schleudern. Aber als dann die über fünfzig Gramm schweren Kugeln durch die Brust der Zentauroiden fetzten, wurden die pferdegroßen Aliens zur Seite geschleudert, und tellergroße Ausschusslöcher und Fontänen von gelbem Blut markierten ihr Ende. Als Ellsworthy gerade rechtzeitig nachlud, erschien der erste Gottkönig mit halb befestigtem Harnisch auf der Bildfläche. Die Führerkaste bot ein ebenso leichtes Ziel wie der Rest und wurde gegen den bereits getöteten Wachposten an dessen Tür geschleudert.
Während die Scharfschützin ein Ziel nach dem anderen abarbeitete, hatte Trapp eine weitere Aufgabe. Als der am nächsten bei den Nestlingspferchen aufgestellte Posleen-Posten sich nach den silberfarbenen Blitzen umsah, löste sich, von ihm unbemerkt, ein schwarzer Schatten vom Boden. Da Trapp nicht darauf vertraute, mit 9-mm-Kugeln aus einer schallgedämpften Waffe gegen ein Lebewesen vom Volumen eines kleinen Pferdes etwas ausrichten zu können, jagte er dem Posten sieben Schüsse in die Brust und drei in den Schädel, und das alles in vier Sekunden. Der Kopf des Posleen explodierte wie eine gelbe Melone, und damit schloss sich ein weiterer Zentauroid seinen Artgenossen auf dem Weg in deren ewige Jagdgründe an. Trapp arbeitete sich vorsichtig in westlicher Richtung weiter, um der linken Flanke des Teams Feuerschutz zu geben.
Richards brachte gerade ein leichtes Maschinengewehr vom Typ M-60 unmittelbar hinter den Pferchen in Stellung, während Sergeant Tung mit einem mittelschweren Laser nach links eilte. Damit blieben Moso-vich und Martine, um ihr Ziel zu sichern.
Ein Problem mit den Tchpths war, dass das Team keine Übersetzungsgeräte zur Verfügung hatte. An Menschen angepasste AIDs waren vor ihrem Start nicht verfügbar gewesen, und die Himmit hatten sich unter keinen Umständen von einem ihrer AIDs trennen wollen. Mosovich war deshalb gezwungen, sich in einer Art Pidgin-Tchpth mit den Gefangenen zu verständigen, die ihn verblüffend an blaue Alaska-Königskrabben erinnerten. Martine hatte sozusagen den Kürzeren gezogen und war deshalb mit drei Säcken versehen worden, um diese mit Posleen-Nestlingen zu füllen.
Jake rannte an den Zaun des Tchpth-Pferchs und hauchte »TcKpth! Klik! Tit! Tit!«. Die Himmit hatten ihm feierlich versichert, dass das bedeutete: »Freunde, hier um zu helfen, zurücktreten, zurücktreten.«
Er war fest überzeugt, dass das nie funktionieren würde, aber in dem Augenblick, in dem das erste »Wort« aus seinem Mund kam, zogen sich die verbliebenen Tchpth zu seiner großen Verblüffung zum hinteren Rand des Pferchs zurück. Er befestigte eine Flachladung an den Plastikstaketen des Pferchs und rannte um die Ecke. Das C-4 blitzte weiß, und ein ein Meter breites Stück Zaun verschwand einfach. »Ikdee! Ikdee!«, schrie er und versuchte den Tchpth gestikulierend klar zu machen, dass sie ihm folgen sollten, und rannte selbst in Richtung auf den Dschungel. Als er sich umsah, stellte er fest, dass sich keiner der Nestlinge bewegt hatte. Sie waren alle reglos im Pferch zurückgeblieben. Alle Galakter verfluchend, rannte er zurück.
In der Zwischenzeit hatte Staff Sergeant Martine mit seinen eigenen extraterrestrischen Problemen zu kämpfen. Er hatte sich in weiser Voraussicht Handschuhe übergestreift, da die Fleisch fressenden Posleen selbst als Nestlinge rasiermesserscharfe Zähne hatten, aber lederne Arbeitshandschuhe nach Militärnorm waren nie dafür vorgesehen gewesen, den Zähnen von Fleischfressern oder den Krallen eines Raptor Widerstand zu leisten. Als er sich über den Zaun beugte und nach dem ersten Exemplar griff, wie er das vor Monaten bei dem Gottkönig gesehen hatte, stellte er unverzüglich fest, dass es einen besonderen Trick gab, um Nestlinge zu packen.
Am besten packte man sie dicht hinter dem Hals, so wie eine Schlange oder eine wütende Katze. Die Explosion von Mosovichs Ladung übertönte Martines wuterfüllten Schmerzensschrei, als der Nestling sein mit Zähnen gefülltes Maul in seine Hand schlug und in die Höhe fuhr, um alle sechs Krallen in seinen Arm zu schlagen. Aber sein Schrei war immerhin laut genug, um den beginnenden Kampflärm in der Ferne zu übertönen.
»M-m-motherfucker!«, stieß er halb im Flüsterton hervor. Er
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