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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Sir. Vielleicht kommt der XO inzwischen mit etwas Essbarem rüber.«
    »Vielleicht. Ziehen Sie ab, First Sergeant.«
    Der Mann salutierte und ging auf den Humvee zu. Man musste es ihm ja lassen, wenn man ihm klare Anweisungen gab, führte er die auch nach besten Kräften aus. Damit war ein Problem unter Kontrolle, als Captain Brantley den Humvee des Bataillonschefs durch den Wald heranrollen sah.
    Ein großer, massiv gebauter Offizier sprang aus dem Humvee, ehe der ganz zum Stillstand gekommen war, und eilte mit schnellen Schritten auf den wartenden Kompaniechef zu. Obwohl der Lieutenant Colonel wie zweiundzwanzig aussah, war er bereits über sechzig; er war Ende der achtziger Jahre als Bataillonskommandeur der First Infantry Division in den Ruhestand gegangen. Das Kommando des Bataillons hatte er erst vor vier Monaten übernommen und in der Zeit alles Menschenmögliche getan, um es auf ein Ausbildungsniveau zu bringen, auf das er stolz sein konnte. Unglücklicherweise waren die Posleen offenbar nicht bereit, ihm die nötige Zeit zu lassen, um die noch bestehenden Schwachstellen auszubügeln.
    Während er auf den Chef seiner Alpha-Kompanie zu ging – den einzigen Kompaniechef, von dem er der Ansicht war, dass er etwas taugte –, legte er sich zurecht, wie er die schlechten Nachrichten formulieren sollte.
    »Captain Brantley.«
    »Colonel«, sagte der Offizier und nickte. »Ich würde Ihnen gerne eine Tasse heißen Kaffee anbieten, aber anscheinend haben wir die Feldküche verlegt.«
    »Das ist nicht alles, was wir verlegt haben«, meinte der Bataillonschef mit einem unechten Grinsen. »Machen wir einen kleinen Spaziergang.«
    Als die beiden Offiziere weit genug von der Einheit entfernt waren, dass niemand hören konnte, was sie sagten, baute der Colonel sich so auf, dass Brantley seinen Soldaten den Rücken zuwandte. Auf die Weise würden sie sein Gesicht nicht sehen können, wenn er die schlechte Nachricht erfuhr.
    »Okay«, fing er dann ohne lange Vorrede an, »es gibt keine guten Nachrichten. Gar keine. Und die schlechten Nachrichten sind folgende: Ich weiß, dass Sie auf Ihrer linken Flanke keine Bravo-Kompanie haben. Das liegt daran, dass Sie effektiv keine Bravo-Kompanie haben. Im Einsatzbereich der Bravo-Kompanie gibt es genug Fahrzeuge, um daraus ein Platoon zu bilden. All die anderen sind entweder verloren gegangen oder halten sich versteckt. Möglicherweise finden wir noch ein paar, die sich einfach verfranzt haben, aber die meisten sind abgehauen. Einfach abgehauen, schlicht und ergreifend. Bevor das Gefecht überhaupt angefangen hat.«
    Er schüttelte den Kopf, ließ sich aber sonst nicht anmerken, wie sehr ihn das bedrückte. Selbst von hier aus konnte er sehen, dass die Soldaten während ihrer Schanzarbeiten gelegentlich herübersahen, und er wollte sie einfach nicht merken lassen, wie übel man ihnen mitgespielt hatte.
    »Ihr Erstes Platoon ist – vermischt mit der 21st Cav – schließlich aufgetaucht, und da sie bereits dort sind, hat man sie für die nächste Zeit als Infanterieunterstützung der Cav ›abgeordnet‹«
    »Oh, Scheiße.« Der Kompaniechef schüttelte den Kopf und gab sich alle Mühe, das hysterische Lachen, das in ihm aufstieg, nicht hochkommen zu lassen. »Du lieber Gott, da sind wir ja jetzt schon so gut wie im Arsch.«
    »Der ganze Nachschub – einschließlich Reserveproviant, Feldküche, Munition, Reparatureinheiten und allgemeine Logistik – ist irgendwie auf den Prince William Parkway geraten und befindet sich auf halbem Wege nach Manassas. Dort gibt es Frühstück.«
    »Ich würde mit dem größten Vergnügen aufladen und hinterher fahren. Ich meine, die ganze Kompanie.«
    »Kann ich mir vorstellen«, erwiderte der Bataillonschef trocken. »Ich habe schon so manche Übung erlebt, die völlig in die Binsen gegangen ist, aber so schlimm wie hier – das ist selbst für mich neu.«
    »Das ist keine Übung, Sir«, sagte der Chef von Alpha, dem jeglicher Humor vergangen war. Er spürte, wie es ihm eisig über den Rücken lief, und sein Mund wurde trocken. »Charlie-Kompanie?«
    »Etwa da, wo Sie auch sind, effizienzmäßig, nur dass Captain Lanceman zu den Vermissten gehört.« Die ausdruckslose Miene des Bataillonschefs ließ erkennen, dass er die Abwesenheit des Captain nicht gerade bedauerte.
    »Ich habe dem XO, Lieutenant Sinestre, das Kommando übergeben, und er hat auch den größten Teil der Kompanie, aber überhaupt keine Mörser. Ich habe ihm die Mörser der Bravo

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