Invasion 02 - Der Angriff
befindlichen Einheit, »ist die Reaktion darauf.«
»Bloß eine Kompanie«, murmelte Keren.
»Sie sind weit auseinander gezogen und über eine Strecke verteilt, wo man sonst drei Divisionen einsetzt«, gab Herd zu bedenken. »Außerdem«, und dabei deutete er auf eine Masse von Posleen auf den Hauptstraßen, die auf die vorgeschobenen Einheiten der Kavalleriedivision gerichtet war, »ist das ihre Hauptstoßrichtung. Wenn die Posleen die Straßen verlassen haben, werden sie langsamer.« Er wandte sich dem Vorderteil seines Fahrzeugs zu und begann einen Treibstoff- und Wartungsbericht.
Während der Rest der Gruppe mit Wartungsarbeiten beschäftigt war, blieb Keren zurück, um die Kundschafterkompanie im Auge zu behalten, die sich über kurvenreiche Seitenstraßen zu der bedrohten Flanke der Division vorarbeitete. Ehe sie die Hälfte des Weges zurückgelegt hatten, blitzte es purpurfarben auf, um Feindkontakt anzuzeigen, und verschwand dann vom Bildschirm.
»Scheiße!«
»Was?«, fragte Sergeant Herd und stand so schnell auf, dass er sich den nicht von einem Helm geschützten Kopf an der niedrigen Decke des voll gestopften Kampfpanzers anstieß. »Verdammt!«
Während der Sergeant jedes einzelne Stück Metall verfluchte, das je ein Ingenieur mit der ausdrücklichen Absicht, Infanteristen das Leben schwer zu machen, erfunden hatte, flackerten hinter dem westlichsten Regiment der Einundzwanzigsten rote Feindicons auf. Ein Treibstoffkonvoi, der zu den durstigen Fahrzeugen der umkämpften Division unterwegs war, wurde purpurn und verlosch dann. Andere Logistikeinheiten begannen Feindkontakt zu melden, während die Hauptreserve der Division sich nach Westen in Bewegung setzte.
»Posleen haben die Flanke der Kavallerie umgangen«, sagte Keren. »Die müssen an den Sicherheitskompanien vorbei sein und befinden sich jetzt im hinteren Bereich.«
»Scheiße.« Reed hing mit dem Kopf nach unten aus dem Turm des Schützenpanzers und beobachtete den für ihn Kopf stehenden Bildschirm. »Dann wird’s jetzt ernst, Leute.«
44
Pentagon, Virginia,
United States of America, Sol III
1024 EDI, 10. Oktober 2009
»Hier spricht Bob Argent aus dem Hauptquartier der Kontinentalarmee. Nach dem nicht genehmigten Artilleriebeschuss durch Einheiten der Neunundzwanzigsten Infanteriedivision strömen die Posleen jetzt aus ihren Positionen um Fredericksburg wie Ameisen aus einem Ameisenhaufen, in dem einer herumgestochert hat.« Der Reporter sah ziemlich mitgenommen aus. Unter dem Make-up, das man ihm in der Maske angelegt hatte, konnte man deutlich sehen, dass er ebenso wenig Schlaf bekommen hatte wie die Soldaten, über die er berichtete. Unter normalen Umständen hätte man jemanden als Ersatz geschickt, damit er sich etwas ausruhen konnte. Aber das war mit diesem Veteranen seines Berufs nicht zu machen; dies war das Ereignis des Jahrhunderts, und er befand sich im Zentrum des Geschehens.
»Bei mir ist Lieutenant General Guy Tremont, Adjutant von General Hörnen dem Kommandeur der Kontinentalarmee. Colonel, wie beurteilen Sie die Chancen der Streitkräfte des Zehnten Korps, also konkret, können sie den Posleen standhalten?«
»Nun ja, Bob«, sagte der Colonel und lächelte melancholisch, »das Zehnte Korps ist ein sehr starkes Korps, und wenn es überhaupt fünf Divisionen gibt, die das schaffen, dann die. Wir haben hier bei CONARC großes Vertrauen in General Simosin. Wenn es einen General gibt, der eine Verteidigungsaktion wie diese befehligen kann, dann ist das General Simosin, davon sind wir hier alle einhellig überzeugt.«
»Was war das für ein Durcheinander in der Nacht? Soweit wir erfahren haben, sind eine ganze Menge Einheiten einfach verschwunden.«
»Dazu müssten Sie definieren, was Sie unter ›verschwunden‹ verstehen«, wandte der Colonel ein und zuckte die Achseln. »Es handelt sich schließlich um Zentral-Virginia, und die wussten immer, wo sie gerade waren. In vielen Fällen bestand dieses ›Durcheinander‹, wie Sie es nennen, darin, dass die nicht recht wussten, wo sie eigentlich hin sollten, aber das ist immer so, wenn Pläne plötzlich umgestoßen werden. Aber inzwischen hat das Zehnte Korps diese Probleme überwunden und Stellungen bezogen, die es ihm erlauben, sich mit dem Feind auseinander zu setzen.«
»Wollen Sie damit Kritik am Präsidenten andeuten, ich meine, daran, dass er plötzlich seine Entscheidung geändert und befohlen hat, das Terrain vor dem Potomac zu verteidigen?«
»Ganz eindeutig
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