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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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schließlich in Reichweite der Thresh, nahe genug, um ihre verhassten Tenar mit massiertem Feuer erfassen zu können, und der westliche Gottkönig gab den Feuerbefehl.

    Als ein Hagel von Railgun-Geschossen und anderen Kalibern Funken sprühend von der Brücke abprallte, gab der Führer des Kavallerie-Platoons Mueller mit hochgerecktem Daumen ein Zeichen und ließ sich in seinen Kommando-Bradley fallen. Der Lukendeckel knallte unmittelbar darauf zu.
    Nachdem er die Darstellung auf seinem Monitor gemustert hatte, beschloss Mueller, den Posleen noch ein wenig länger die Chance zu geben, in ihr Verderben zu rennen. Die Kompanien an der Spitze, aus seiner Sicht Freiwild für die Kavallerie, waren noch nicht weit genug vorgerückt. Sollten doch ruhig noch ein paar Posleen mehr den eigentlichen Hinterhalt hinter sich lassen, damit sich dort die schwerer bewaffneten Kompanien versammeln konnten. Hinter ihm ließ der Fahrer des Humvee, den man ihm zugeteilt hatte, den Motor an, um sich möglichst schnell in Sicherheit bringen zu können.
    Mueller nickte, als der erste Gottkönig den Hinterhalt völlig passiert hatte. Ihre Kompanien hatten bereits Gefechtsberührung mit der Kavallerie, sie rückten in einer Gangart vor, die man bei Pferden als Kanter bezeichnete, und waren offenbar überzeugt, dass sie dieses Gefecht bereits gewonnen hatten. Irrtum. Er fletschte die Zähne und legte den Feuerschalter um.
    Mit Lichtgeschwindigkeit schoss der Strom zur anderen Seite des einen halben Kilometer durchmessenden Areals ihres Hinterhalts, und dann setzte schlichte Chemie ein.
    Da Amanda Hunt und der Leiter des Pionier-Platoons, der bei der Vorbereitung geholfen hatte, Pessimisten waren, hatten sie für die Claymores drei weitgehend voneinander unabhängige Zündungsmethoden vorgesehen. Das war einer der Gründe, weshalb die Vorbereitungsarbeiten so zeitraubend gewesen waren. Zum Ersten waren sämtliche Claymores in Reihe geschaltet. Jede Claymore verfügte über zwei Anschlüsse für Sprengkapseln. Die erste Claymore hatte beiderseits je eine Sprengkapsel, eine für den Signalempfang über Draht, die andere für Funk, und war mit Sprengschnur, so genanntem Detcord, umwickelt. Eine Leitung aus Detcord wurde mit einer anderen Funkfrequenz gesteuert, eine weitere Leitung sah eine sekundäre Sprengfrequenz über Leitung vor, die dritte Leitung führte zu der nächsten Claymore in der Reihe und die vierte und letzte schließlich zur dritten Claymore. In den aufeinander folgenden Claymores war dieselbe Folge vorgegeben, nur mit der Ausnahme, dass die Claymores dahinter auf einer Seite den Drahtanschluss und auf der anderen das »einwärts« führende Detcord hatten. Zum Zweiten waren die mit Draht verbundenen Hilfskapseln sämtlicher Claymore auf Zeitverzögerung geschaltet, damit die Detonation im idealfall von der primären Kettensequenz ausgelöst werden konnte.
    Wie sich sogleich herausstellte, waren sämtliche Hilfsschaltungen und Redundanzen, mit Ausnahme eines einzigen Punkts an der Ostseite, überflüssig, wo ein verirrtes 25-mm-Geschoss die Sprengschnur zerfetzt, aber überraschenderweise nicht die ganze Folge von Detonationen ausgelöst hatte. Ansonsten lief die ganze Sequenz wie eine Schweizer Präzisionsuhr, ein Tribut an die erstklassige Professionalität von Miss Hunt.
    Als die erste Claymore detonierte, entzündete sie das Detcord, mit dem sie umwickelt war und das die Explosion ähnlich einer explodierenden Zündschnur die paar Meter zur nächsten Claymore weitertrug, die ihrerseits explodierte und den Impuls weitergab. Mit einer Folge gewaltiger Explosionen, die so klangen, als würde das gewaltigste Maschinengewehr der Welt abgefeuert, blitzten fünfhundert Meter Straße weiß auf, und die Luft füllte sich mit Rauch und Staub.
    Als der Staub sich legte, konnte man sehen, dass beide Fahrbahnen mit toten und sterbenden Posleen bedeckt waren, ein gewaltiger Schlachthof aus zerfetztem, gelbem Fleisch. In weniger als einer Sekunde waren über sechstausendvierhundert Posleen, Normale und Gottkönige, ein komplettes K-Dek-Kommando vom Angesicht der Erde weggewischt.
    Die weiter vorgerückten Kompanien blieben stehen, entsetzt angesichts der Zerstörung hinter ihnen, und kämpften gegen die berechtigte Angst an, was wohl ihnen und den sie bewegenden Bindungen zu ihrem Gottkönig geschehen würde. Und während sie noch überlegten, gingen die ersten Granaten der Artillerie auf sie nieder.
    Die Posleen in den Schlachtreihen

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