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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Ziele zu suchen.
    Jedes Mal, wenn ein Posleen den Laserstrahl einer Robotwaffe durchbrach, feuerten die Manjacks. Häufig kam es vor, dass ein und derselbe Posleen drei oder vier Strahlen unterbrach, so dicht gepackt waren die Waffen. Die 7.62-mm-Geschosse, die hervorragend dazu geeignet waren, Zentauren zu töten, fetzten die glücklosen Aliens in Stücke und ließen ihr Blut in den ohnehin schon von ihren Körpersäften getränkten Boden sickern.
    Der größte Teil des Schlachtfelds war bereits vom Staub und dem Rauch der Artillerie verhüllt, als die ersten Infanteristen über ihre Mauern und durch ihre Schießscharten lugten. Aber gelegentlich waren doch ein paar Zentauren zu erkennen, und die nahmen sie mit dem größten Vergnügen aufs Korn; jeder hatte die Bilder aus Fredericksburg gesehen, und die Medien hatten bereits angefangen, Interviews mit Überlebenden und Verwandten auszustrahlen. Die Wut, mit der sie die gelben Zentauren unter Beschuss nahmen, war unbeschreiblich.
    Die Scharfschützen, die mit ihren auf Stativen montierten 50-mm-Spezialwaffen weiter oben in den Gebäuden postiert waren, feierten ein wahres Schützenfest. Die überlebenden Gottkönige in der gelben Masse versuchten ihre Truppen aufzumuntern, versuchten das Feuer zu erwidern, versuchten sich aus dem tödlichen Kessel zurückzuziehen, jenem Schlachthaus, in das das Zwölfte Korps Schockoe Bottom verwandelt hatte. Aber die Scharfschützen ließen das nicht zu. Das gelegentliche Aufblitzen einer Plasmakanone, jenes weiße Licht, das sich so eindeutig vom Schwarzorange der Artillerie oder dem Orangerot der Mörser unterschied, ließ sie deutlich erkennen. Und jedes Mal, wenn es weiß aufblitzte, erwiderten Dutzende von Scharfschützen aus bis zu einem Kilometer Entfernung das Feuer, ohne sich um die ihnen zugewiesenen Bereiche zu kümmern. Jede Untertasse eines Gottkönigs, die versuchte, dem Mahlstrom aus Rauch und Staub im Tal des Todes zu entkommen, wurde sofort zur Zielscheibe. Das Feuer der .50-Kaliber-Waffen schleuderte die Zentauren aus ihren Fahrzeugen, zerschmetterte ihre Trägheitsantriebe, zerschmolz ihre Energiekristalle und ließ auch sie in jenem Nachmittag untergehen, der ganz dem Feuer, dem Rauch und dem Tod gehörte.

    General Keetons Monitor zeigte eine schematische Darstellung des Gefechts und vier Wasserfallkurven. Die Kurven wurden von galaktischen AIDs gesteuert, die man jedem Korpskommandeur und allen Offizieren darüber zugeteilt hatte. Eine Grafik zeigte die Verluste der menschlichen Verteidiger, Soldaten mit Gewehren in der Hand, die die Posleen daran hinderten, den Kessel zu verlassen. Die zweite Kurve zeigte lebende Posleen im Feuerkessel. Die dritte lieferte eine Darstellung der Gesamtzahl von Posleen, die in den Kessel eingedrungen waren. Und die vierte schließlich stellte die Gesamtzahl der Aliens dar.
    Obwohl die Zahl der menschlichen Verteidiger nur ein knappes Hundertstel der Zahl der Posleen betrug, hatte man für die Kurven den gleichen Maßstab gewählt. Die Zahl der Verteidiger war beschränkt, die der Posleen scheinbar unbegrenzt. Keeton beabsichtigte daher, sich über den James zurückzuziehen, sobald seine Verluste ein bestimmtes Maß überschritten.
    So wie es aussah, würde bis dahin freilich noch viel Zeit vergehen. Die Kurve, die die Posleen im Kessel darstellte, war ständig weiter nach oben gestiegen. Als dann zu erkennen war, dass sie in Kürze einen Ausbruch versuchen würden, hatte das Korps mit dem Beschuss begonnen. Jetzt lebte in Schockoe Bottom praktisch nichts mehr, und die menschlichen Verluste waren praktisch gleich null. Wenn er zweihundert Soldaten verloren hatte, ausgenommen jene eine Kompanie, die dem Ungeschick eines Idioten zum Opfer gefallen war, würde ihn das überraschen. Seine gesamten Verluste, so weit sie ihm bisher berichtet worden waren, betrugen zweihundertfünfzig Gefallene und vierhundertzwanzig Verwundete. Und die Posleen hatten mehr als vierzigtausend verloren.
    Doch das durfte nicht darüber hinwegtäuschen, dass noch beinahe zwei Millionen übrig geblieben waren, die getötet werden mussten. Und der Teil der Heerschar, die nicht in den Kessel eingedrungen war, breitete sich jetzt trotz der Fußangeln und der zahlreichen Krater beiderseits des Walls aus.
    Das ging so nicht.
    »Wir machen jetzt den Ausbruch«, flüsterte er.

    Lieutenant Colonel Walter Abrahamson band sich ein gelbes Seidenhalstuch um das Gesicht, hob die Hand und machte eine kreisende Bewegung.

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