Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
Vom Netzwerk:
machen, waren die Schmuckstücke größer und größer geworden, je weiter die Straße sich ihrem Ziel näherte, nur die Dämonen allein wussten, wie die Horde am Ende aussehen würde. Da lockten gewaltige Reichtümer und der Weg dazu war versperrt, doch Zehntausende der Heerschar drängten sich in das Tal und suchten nach weiteren Schätzen oder erwarteten zumindest, dass die feigen Thresh sich wenigstens zeigten. Im Osten hatte man eine kleine Brücke entdeckt, und viele Kessentai neigten dazu, diesen Weg einzuschlagen, aber er war nur sehr schmal und wurde auch heftig verteidigt. Die Heerschar würde Tage brauchen, um den Fluss zu überqueren und die Thresh von hinten anzugreifen. Gelegentlich peitschten aus reiner Wut Plasmastrahlen zu den Positionen in den Türmen hinauf, ohne irgendeine Reaktion auszulösen.
    »Wir müssen über den Wall hinweg«, sagte Artulosten nachdenklich, als die Posleen-Normalen, die sich um seinen Tenar drängten, ihn zum Schwanken brachten. Die Zehntausende von Oolt’os wirkten beruhigend auf ihn. Schließlich gab es nichts im Universum, was eine derartige Heerschar aufhalten konnte. »Wenn wir eine Anzahl Kessentai zusammenbekommen, können wir über den Wall hinweg angreifen und das Tor von der anderen Seite aus nehmen. Und dann …«
    Er hielt inne, als ihn ein Geräusch hinter ihm nach oben blicken ließ. Anscheinend war die Kuppe des Hügels zu seiner Linken explodiert, denn jetzt schoss eine purpurne Feuerzunge und dichter Rauch explosionsartig in die Höhe. Sein scharfer Blick entdeckte Gegenstände, die in der Feuersäule nach oben gerissen wurden. Da waren Hunderte von diesen Dingen. Er erstarrte unschlüssig, wusste nicht, was er unternehmen sollte.
    Die Verteidigung von Richmond war fünf Divisionen Infanterie übertragen worden. Drei jener Divisionen hatten ihre Mörser und ihre Artillerie für die Stellungen auf dem Libby Hill und dem Montrose Hill zur Verfügung gestellt. Die relativ niedrige Mündungsgeschwindigkeit und die hohe Flugbahn von Mörsergeschossen stellte sicher, dass sie als Erste feuerten. Die 120-mm-Geschosse flogen in elegantem Bogen ihrem Gipfelpunkt entgegen, kippten dann ab und rasten immer schneller werdend in die Tiefe. Bis die einhundertfünfzehn Geschosse ihre Ziele erreichten, würden dreiundzwanzig Sekunden vergehen. Ehe sie ein Drittel des Weges zurückgelegt hatten, wurde eine zweite Salve abgefeuert, dann eine dritte. Und bei der dritten Salve feuerten schließlich auch die siebenundneunzig Artilleriegeschütze.

    Die Posleen drängten sich praktisch Schulter an Schulter in Schockoe Bottom. Viele von ihnen hatten bereits mit dem Versuch begonnen, über die Hindernisse hinweg in die Stadt zu klettern. Andere hatten sich gegen den Wall aus Bauschutt gestemmt, der die Williamsburg Road sperrte. Ein weiterer Strom hatte sich in Richtung auf den Fußgängersteg zur Belle Isle in Bewegung gesetzt. Und keiner von ihnen war auf die Salve vorbereitet, die jetzt auf sie zu jagte.
    Die Verwüstung war unbeschreiblich. Binnen Sekunden trafen zweihundert Artilleriegranaten auf einer Fläche auf, die für vier Football Felder gereicht hätte. Das Artilleriefeuer aus der Mitte, abseits der Infanteriestellungen, entlang des Walls, war auf flankierendes Feuer eingestellt. Diese Granaten explodierten jetzt über den Posleen, schnitten wie eine Sense ein ovales Muster des Todes aus den Zentaurenmassen heraus. Posleen, die der Hammer dieser Granaten traf, wurden von den explodierenden Geschossen zerfetzt, ihr gelbes Blut flog wie ein Nebel auf.
    Die Mörsergeschosse waren eher noch wirksamer. Sie waren mit Annäherungszündern versehen und explodierten nicht einmal einen Meter über dem Boden. Der sich spiralenförmig nach außen ausdehnende Todeskreis schlachtete die Zentauren reihenweise hin. Und dann traf die zweite Salve. Und die nächste.
    Man hatte den Infanteristen und Infanteristinnen in den Gebäuden rings um den Bottom gesagt, sie würden schon wissen, wann sie schießen sollten. »Schießt, wenn die Artillerie einsetzt.« Ein paar Augenblicke lang waren sie wie gelähmt, als die schwarzen Qualmwolken und die purpurnen Blitze die Welt wie der Hammer der Götter trafen. Aber als dann der lähmende Überdruck jener ersten, sekundengenau abgestimmten Salve vorbei war und die Geschütze im stetigen Rhythmus von acht Schuss pro Minute feuerten, richteten sich die an dem Kessel entlang verteilten Soldaten auf, entsicherten ihre diversen Waffen und fingen an

Weitere Kostenlose Bücher