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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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anpassen. Allmähliche Veränderungen im Laufe der Zeit gehen in Ordnung. An langsame Veränderungen passt der Anzug sich selbsttätig an. Plötzliche Gewichtszunahme ist aber wirklich schlecht. Ebenso auch Abnahme. Aber die Unterschicht kann sich ein gutes Stück ausdehnen oder zusammenziehen, also kommen wir im Allgemeinen klar.
    Den Anzug einer anderen Person kann man jedoch trotzdem anziehen. Wenn die Körperform einigermaßen übereinstimmt.«
    »Ich vermute also, dass ich im Allgemeinen etwa dieselbe Körperform wie jemand in der Einheit habe?«, fragte der Präsident trocken.
    Der Marine blieb einen Augenblick lang stumm. Der Präsident war sich sicher, dass er gewisse Anzeichen von Verstimmung erkennen würde, falls er jetzt das Gesicht des Offiziers sehen könnte.
    »Über diese Dinge reden wir gewöhnlich nicht, Sir«, fuhr Hadcraft widerstrebend fort und verstummte dann wieder.
    »Was?«
    Wieder hob der Anzugkoloss die Handflächen nach oben. Der Präsident erkannte, dass das möglicherweise die einzige Geste war, die dem Benutzer eines Kampfanzuges möglich war. »Mehr als die Hälfte der Einheit wird auf Basis der Physiologie des Inhabers des Präsidentenamtes gewählt. Wir waren uns immer im Klaren, dass wir, wenn die Kacke einmal wirklich am Dampfen ist, den zu Schützenden in einen Panzer stecken müssen.«
    »Oh.« Der Präsident sah zu dem Mann vom Geheimdienst hinüber, der sich alle Mühe gab, seine Verblüffung zu verbergen. »Nun, Agent Rohrbach?«
    Der Secret-Service-Offizier schüttelte den Kopf. »Habt ihr das geplant?«
    »Hey, Agent«, sagte der Marine und schmunzelte grimmig, »›den Sieg erwarten und für die Niederlage planen‹ ist die einzige Methode, um auf Barwhon zu überleben . Ja, natürlich haben wir das geplant. Sie können’s mir glauben oder nicht, aber wir nehmen unsere Verantwortung für Mr. Pres verdammt ernst.«
    Der Anzug veränderte seine Haltung auf dem Konferenztisch um kein Jota, trotzdem war sich Rohrbach sicher, dass er jetzt gemustert wurde. Er nickte, um anzuzeigen, dass er diesen wichtigen Punkt akzeptiert hatte.
    »Wie auch immer«, fuhr der Marine nach kurzer Pause fort, »wir haben einen freien Anzug. Sergeant Martinez war auf Urlaub und wird in unmittelbarer Zukunft auch nicht zurückkommen. Heimatstandort ist Los Angeles.«
    »Ich nehme an, dass Sergeant Martinez meine Größe hat«, sagte der schmächtige Präsident und schmunzelte.
    »Ja, schon«, antwortete der Captain. »Das ist nicht das Problem.«
    »Sondern?«
    »Na ja, genau genommen sind es noch zwei. Ein größeres und ein kleineres.«
    »Das größere zuerst«, forderte Rohrbach ohne einen Funken Humor.
    »Okay. So wie diese Dinger funktionieren, ›lesen‹ sie unsere Nervensignale. Im Allgemeinen dauert es etwa dreißig Stunden, bis sie ganz eingearbeitet sind. Und das Programm, das die Pseudonerven antreibt, ist ein autonomes AID, das nicht nur die neuralen Signale, sondern auch unsere Persönlichkeit aufnimmt. Und das Programm fußt auf einem völlig anderen Algorithmus als die AIDs«, fuhr der Marine fort und deutete auf das AID des Präsidenten, das auf seinem Schreibtisch lag. »Die ›Gestalt‹ ist daher imstande, die Kontrolle über den Anzug zu übernehmen, falls der in ihm steckende Mensch verletzt wird, und kann auch alle möglichen Dinge erledigen, gegen die ein AID gesperrt wäre. Chirurgische Eingriffe beispielsweise, Kampf, alles Mögliche.«
    »Moment mal«, sagte Rohrbach. »Sie meinen, in dem Anzug steckt ein sich selbst kontrollierender Computer mit einer Art ›Persönlichkeit‹? Wie wird der darauf reagieren, dass jetzt der Präsident in dem Anzug steckt?«
    »Wir wissen nicht, wie er reagieren wird«, gab der Marine zu.
    »Nein«, brauste der Secret-Service-Mann auf. »Kommt nicht in Frage!«
    »Was«, fragte Hadcraft mit müder, zynisch klingender Stimme, »wollen Sie, dass wir ihn in einem Ihrer beschissenen Suburbans durch eine Landung kutschieren?«
    »Augenblick«, sagte der Präsident. »Halt. Captain, können wir … mit dieser Persönlichkeit reden? Ihr sagen, was passiert? Uns mit ihr auseinander setzen?«
    »Ja, wahrscheinlich, aber ich weiß es nicht. Wissen Sie, wir nehmen die ›Gestalt‹ nämlich gar nicht wahr. Dieses Ding sind wir . Führen Sie Gespräche mit Ihrer Milz?«, fragte er rhetorisch.
    »Sie werden also versuchen, mit dieser Anzugpersönlichkeit zu reden, ehe ich den Abzug anprobiere?«
    »Ja, Sir. Und wenn wir zu der Ansicht kommen, dass es

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