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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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des War Memorial und schickte Sergeant Leo aus, um zu requirieren, wobei er hoffte, dass er auch wirklich zurückkommen würde. Der Sergeant hatte berichtet, dass für den entsprechenden Preis alles zu bekommen war, was man haben wollte. Da niemand Anweisung hatte, irgendetwas herzugeben, war der Schwarzmarkt die einzig funktionierende Methode, es doch zu bekommen. Jemand hatte eine Feldküche aufgebaut, aber der waren in null Komma nichts die Lebensmittel ausgegangen. Jetzt lautete die Devise: bar auf die Kralle oder verhungern.
    Aber Leo berichtete auch, dass Pioniereinheiten unterwegs waren, um die Brücken zur Sprengung vorzubereiten. Sobald sie auftauchten, würde das Platoon sich möglicherweise anhängen können und wenigstens etwas Verpflegung bekommen.
    Lieutenant Ryan ließ seine Mütze herumgehen, um Spenden zu sammeln. Nachdem dabei nichts herauskam, nahmen er und Sergeant Leo sich jeden Einzelnen ihrer Pionier Privates persönlich vor. Diesmal ließ Lieutenant Ryan Leo beim Platoon zurück und machte sich selbst auf den Weg. Er zweifelte zwar nicht im Geringsten daran, dass der ältere Soldat wahrscheinlich beim Feilschen bessere Ergebnisse erzielte, machte sich aber andererseits keine Illusionen, dass er dann auch wirklich mit seinen Einkäufen zurückkehren würde.
    Die zweihundert Dollar, die sie zusammengekratzt hatten, reichten für zwei Kisten Feldrationen. Der Ring, den er beim Abschlussexamen auf der Militärakademie bekommen hatte, trug ihnen darüber hinaus noch eine warme Mahlzeit ein. Die Wasserversorgung in der Stadt funktionierte noch, das war also kein Problem. Während das Platoon gemeinsam Lasagne verspeiste, wies der Lieutenant sie darauf hin, dass das immerhin besser als auf der Ranger School sei. In ein oder zwei Tagen sollten sie es schaffen, eine Einheit zu finden, der sie sich anschließen konnten, und bis dahin musste der Proviant eben reichen. Sergeant Leo wies darauf hin, dass er es wenigstens dreimal geschafft habe, um die Ranger School herumzukommen .
    Der näher rückende Gefechtslärm hatte eine ganze Menge krankhaft Neugieriger zum Potomac gelockt. Lieutenant Ryan andererseits hatte diese Richtung eingeschlagen, weil er hoffte, dort die Pioniere zu finden, die die Arlington-Brücke zur Sprengung vorbereiteten. Die MPs, die die Neugierigen zurückhielten, ließen ihn kommentarlos durch, als sie sein Pionierabzeichen sahen. Er konnte Gestalten sehen, die sich vorsichtig auf der Brücke bewegten und Draht verlegten. Es sah etwa so wie ein Platoon Pioniere aus, und er wusste, dass er es jetzt beinahe geschafft hatte. Eine einzelne Gestalt lehnte an einem Humvee und überwachte die Arbeiten. Lieutenant Ryan ging auf ihn zu und salutierte.
    »Ryan, Sir. Second Lieutenant, Pionierkorps«, meldete er sich bei dem Offizier.
    Der, ein ziemlich kleiner, breitschultriger Colonel, hatte eine Zigarre im Mund; er musterte den Lieutenant einen Augenblick lang von Kopf bis Fuß und nahm dann die Zigarre aus dem Mund. »Was kann ich für Sie tun, Lieutenant?«
    »Sir, mein Platoon ist irgendwie aus der Kommandokette gerutscht. Wir waren von Belvoir aus eingesetzt und konnten nicht wieder zurück. Wir haben keine Verpflegung mehr und wissen nicht, wo wir uns melden sollen.« Der junge Offizier hielt inne, ihm war anzumerken, dass er nicht recht weiter wusste. »Ich weiß nicht, was ich tun soll, Sir. Ich habe noch nicht einmal die ganze Grundausbildung hinter mir!«, schloss er, wobei er mit der Stimme hinaufging. Er ertappte sich dabei, wie er beinahe zu plappern anfing. Bloß weil hier ziemliches Durcheinander herrschte, war noch lange nicht Anlass für einen Absolventen der Militärakademie, die Kontrolle über sich zu verlieren. Es konnte ja immer noch schlimmer kommen.
    Der Colonel paffte an seiner Zigarre und musterte ihn dann nachdenklich. »Wo waren Sie?«
    Der Lieutenant verstand die Frage falsch. »Wir haben auf der Mall gelagert, Sir.«
    »Nein«, sagte der Colonel und schnippte Asche weg. »Welche Brücke haben Sie gesprengt? Das haben doch die Jungs aus Belvoir alle getan, stimmt’s?«
    »Oh. Yes, Sir. Mein Platoon war an der Virginia 123-Brücke bei …«
    »Occoquan.«
    »Yes, Sir«, Der Lieutenant nickte müde. »Woher wissen Sie das?«
    Endlich hellten sich die starren Züge des Colonel auf, und ein Lächeln zog darüber. »Sie sind das ›verlorene Platoon‹, Lieutenant.«
    »Sir?«
    »Wo ist der Rest Ihrer Einheit, Lieutenant?«, fragte der Offizier, ohne die beiden

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