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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Executive Officer der Agincourt hatte sich für sie praktisch eine solche Herausforderung an die andere gereiht. In dieser Zeit hatte sie drei verschiedene Captains erduldet, da das Flottenkommando die wenigen verfügbaren Kriegsschiffe als eine Art Durchgangsstationen für Offiziere auf dem Weg zu Kampfeinsätzen benutzte. Der erste war in Ordnung gewesen, ein ehemaliger U-Bootmann, der ihr eine ganze Menge Tricks beigebracht hatte. Die beiden anderen hatte sie auf der Minusseite verbucht, detailversessene Schwachköpfe, die rettungslos überfordert waren, wenn es darum ging, ein Schiff zu befehligen. Der letzte war darüber hinaus auch noch ein Schürzenjäger gewesen, ein von sich selbst überzeugter Russe, der das Grapschen nicht lassen konnte.
    Ihr war es zuzuschreiben, dass sie mit fester Hand eine Meuterei verhindert hatte, die ohne Zweifel zu einem tödlichen »Unfall« für diesen Offizier hätte führen können. Die Crew behandelte sie eher wie eine ältere Schwester als wie ihren XO und hatte sie nachdrücklich verteidigt, wann immer das nötig gewesen war. Als der Captain schließlich das Schiff verlassen hatte, hatte er all die vielen Freuden eines schlecht abgestimmten Schiffs kennen gelernt, wie zum Beispiel ständig wechselnden Luftdruck in seiner Kabine, Toiletten, die in die entgegengesetzte Richtung funktionierten, eine Beleuchtung von stets gleich bleibender Intensität, aber ständig wechselnder spektraler Zusammensetzung, mal rot, mal purpurn, dann wieder scheinbar völlig ausgeschaltet, in Wirklichkeit aber im hohen Ultraviolett strahlend. Der Sonnenbrand, den ihm jene letzte Phase eingetragen hatte, war so stark gewesen, dass auch seine Antistrahlungs-Nanniten damit nicht fertig geworden waren.
    Da er seinen Ersten Offizier völlig übergangen hatte, obwohl Sharon gerade wegen ihrer Erfahrung in den astronautischen Ingenieurwissenschaften auf diese Position versetzt worden war, waren die Systemausfälle voll und ganz seine Schuld. Er sah das natürlich nicht so und gab Sharon für alles die Schuld, die wiederum über sämtliche Besprechungen, ja sogar beiläufige Gespräche, lückenlos Protokoll führte.
    Die letzten zwei Wochen der Nachforschungen waren … interessant gewesen, eine Erfahrung, die sie freilich kein zweites Mal machen wollte. Aber inzwischen war ein neuer Kommandant unterwegs, und der Russe befand sich bereits auf der Rückreise in das Land des Borschtsch.
    »Das würde ich an Ihrer Stelle nicht tun, Ma’am«, widersprach der Boatswain. »Dann müssten ‘se nämlich die olle Klapperkiste allein steuern.«
    Sie nahm die Tasse Tee in Empfang und rieb sich die Stirn, ehe sie den ersten Schluck nahm. Wenn das so weiterging, würde sie dort noch eine Beule bekommen. Ihre Anforderung für Schaumgummi war jetzt seit vier Monaten aktenkundig. Sie würde da wohl wieder einmal Dampf machen müssen. Und dann war da die ständige Filterknappheit, was dazu führte, dass das Schiff wie ein Ziegenstall stank. Und der vordere Energieschirm machte Schwierigkeiten. Und Triebwerk drei. Und etwa die Hälfte der Ventilatoren, was dem allgemeinen Geruch nach Ziegenstall ein gewisses Ozonaroma hinzufügte. Und die Wärmetauscher. Und seit die Wasseraufbereitungsanlage im Eimer war, stellte die Tasse Tee, die sie gerade trank, ein Drittel ihrer Trinkwasserration für den Tag dar. Aber seit der Russe jetzt weg war, würden sie wenigstens einen Teil der Probleme in Ordnung bringen können – falls es ihnen gelang, der Stützpunktverwaltung auf Titan die nötigen Ersatzteile abzuringen.
    »Irgendetwas, was ich jetzt gleich wissen muss?«, fragte sie und griff in der engen Koje nach einem Röhrchen mit Aspirin-Tabletten. Die Quartiere waren für Indowy gebaut, die nur einen Meter zwanzig groß waren. Bei knapp einem Meter achtzig war das für Sharon alles andere als bequem.
    »Aye, Ma’am«, sagte der Boatswain mit ernster Stimme. »Der vordere Kraftfeldschirm hat jetzt endgültig den Geist aufgegeben.«
    »Verdammt«, murmelte sie, schluckte zwei Tabletten und spülte mit dem bitteren Tee nach.
    Der »Chai«, wie der Boatswain das Gesöff hartnäckig nannte, war ein dickes, fast schwarzes Gebräu, wie man es bei der britischen Navy vorzog. Sharon war es gelungen, der Crew viele Dinge auszureden, beispielsweise auch, dass man ihr zum Frühstück eingelegten Hering brachte, aber an den Tee hatte sie sich nicht gewöhnen können. Egal. Immerhin wurde man davon wach.
    Sie schlüpfte aus ihrem T-Shirt

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