Invasion 02 - Der Angriff
auftauchen, werden Raumjäger und die anderen Fregatten versuchen sie aufzuhalten. Aber bei den Fregatten, die nicht auf einem Reaktor herumhumpeln, sind die Werfer nicht einsatzfähig!«
»Ist ja großartig!« Sharon spürte, wie die Wut in ihr hochkam. »Sie wollen also sagen, dass ich deshalb in diesem Teufelsloch feststecke, weil ich meine Sache gut mache?«
»Nein, Commander!«, widersprach ihr der Captain entschieden. »Ich will sagen, dass Sie hier feststecken, weil Sie Ihre Sache unglaublich gut machen! Und jetzt werden Sie einer weiteren Trantüte von der regulären Navy, die mit nassen Füßen hier ankommt, beibringen müssen, wie Sie das anstellen!«
»Oh Gott«, sagte Sharon und musste an sich halten, um nicht laut über die Formulierung zu lachen. Aber dann platzte sie doch heraus.
»Und ich«, sagte ihre Vorgesetzte leise, »werde Sie dafür nach meinen besten Kräften unterstützen. Auf die Weise schaffen wir es vielleicht, aus diesem Schrotthaufen ein bisschen mehr als eine fliegende Sardinenbüchse zu machen.«
Sharon nickte und seufzte dann. »Nun, Ma’am, in dem Fall sollten wir besser dafür sorgen, dass Sie mit dem Papierkrieg vertraut werden.«
»Nicht mit den Systemen?«, fragte Weston. Das war ein Test. Natürlich musste sie sich auch mit dem Gerät vertraut machen, aber im Augenblick war es wesentlich wichtiger, dafür zu sorgen, dass die Teile aus den Versorgungslagern geliefert wurden.
»Nicht, wenn Sie wollen, dass irgendwelche davon innerhalb eines Monats auch funktionieren«, erwiderte Sharon knapp. »Die ganze Flotte wird von elektronischem Papierkram angetrieben. Mein AID wird jetzt gleich Ihrem AID einen Blitzkurs verpassen. Und zuallererst wird es ihm klarmachen, in welch katastrophalem Zustand sich das Ersatzteilprogramm befindet.«
15
Fort Indiantown Gap, Pennsylvania
United States of America, Sol III
1427 EDT, 13. September 2009
»Ja, Ampele?« First Sergeant Pappas blickte zu dem Bild auf, das sein AID zeigte. Der Anruf hatte ihn bei dem Versuch unterbrochen, die Berge von Papier abzubauen, die sich während seines Urlaubs aufgestapelt hatten, und er unterdrückte mit einiger Mühe ein Murren, das recht ungerecht gewesen wäre; schließlich war Ampele dafür bekannt, dass er seine Zeit nicht vertrödelte.
»Top, die Bataillons-Personalstelle hat gerade angerufen. Wir kriegen noch einen E-6.«
»Wir sind voll besetzt«, erwiderte Pappas reflexartig.
»Nein, die Personalstelle sagte, dass uns einer fehlt, und formal gesehen haben die Recht.«
»Wenn Sie Stewarts Gruppe meinen, dann denke ich, Sie machen Witze.«
»Ich weiß nicht, was wir sonst mit ihm anfangen sollen. Er steht im Rang über Stewart, und alle anderen Gruppen werden von Staff Sergeants geführt.«
»Haben wir seine Akte? Und: Wann kriegt Stewart seinen sechsten Streifen?«
»Die Akte ist noch unterwegs, aber die Jungs von der Personalstelle sind ›sehr zuversichtlich‹, dass wir sie bis zu seinem Eintreffen hier vorliegen haben. Im Übrigen bringt er einen Ausdruck mit. Und das Bataillon wird Stewart mit Sicherheit nicht befördern. Er hat doch gerade erst seine Grundausbildung abgeschlossen!«
»Das gilt für Sie auch, und ich habe Ihnen fünf Streifen verschafft. Aber schon gut, ich werde selbst mit dem Sergeant Major sprechen. Wenn der Neue kommt, schicken Sie ihn zu mir.«
»Roger.«
»Staff Sergeant Duncan«, sagte der Neue an der Tür, »melde mich wie befohlen zur Stelle.«
Duncan wusste Bescheid – schließlich war er jetzt seit zwölf Jahren Soldat –, und deshalb wusste er, dass man sich, ganz gleich was auch in der Dienstvorschrift stand, üblicherweise zuerst mit den anderen Unteroffiziersdienstgraden bekannt machte, ehe man seinem neuen First Sergeant oder Kompaniechef vorgestellt wurde. Das waren Leute, die eine Menge um die Ohren hatten, und wenn man Anweisung bekam, sich bei einem der beiden gleich beim Eintreffen zu melden, bedeutete das gewöhnlich, dass irgendwo Ärger drohte. Und Ärger wollte er ganz gewiss keinen haben. Ganz besonders nicht mit diesem Hünen, der sein neuer Top sein würde.
»Kommen Sie rein, Duncan war der Name, nicht wahr? Nehmen Sie sich einen Stuhl.« Ernie Pappas, der sich immer noch als Gunnery Sergeant sah, hatte ein sicheres Gefühl dafür, wenn jemand sich in seiner Haut nicht wohl fühlte, und glaubte zu ahnen, weshalb das so war.
»Kein großes Problem«, fuhr er fort. »Wenn Sie sich fragen, weshalb ich Sie gleich zu mir bestellt habe
Weitere Kostenlose Bücher