Invasion 03: Der Gegenschlag
richtete das AIW auf die Kreuzung. Als der erste Posleen auftauchte, hörte sie rechts von sich ein splitterndes Geräusch. Sie sah kurz hin und stellte fest, dass die Wand auseinander brach und Wendy in den Hauptkorridor trat.
Wendy entdeckte Elgars in dem Moment, als der Granatwerfer des AIW hustete. Sie stieß eine Verwünschung aus und zog Billy durch das Loch in der Wand.
»Dorthin!«, sagte sie und wies auf den Eingang, wo Elgars kniete.
Der Junge nickte und rannte quer über den Korridor, hielt sich dabei an die Übergangspunkte des Gleises, ohne dabei langsamer zu werden oder gar stehen zu bleiben.
»Was ist denn los?«, fragte Shari und schob eins der Kinder durch die Öffnung.
»Was meinst du wohl?«, fuhr die Jüngere sie an.
»Unser Captain hat die ersten Kundschafter erledigt, aber wir müssen uns beeilen.«
»Geh du hinüber«, sagte Shari. »Ich schieb sie durch. Besorg dir ein Gewehr oder so was.«
Elgars nickte dem Jungen zu, als der in den Raum huschte. »Linke Wand«, sagte sie und deutete mit einer Kopfbewegung hinüber. »Schnapp dir die kleinste Pistole und die drei Schachteln Munition daneben, und dann stell dich an die Wand. Sorg dafür, dass die anderen Kinder sich neben dich stellen.«
Billy richtete sich auf und huschte zum Tisch, schnappte sich die Glock und die Schachtel mit .45er-Munition.
Elgars schickte die nächsten drei Kinder zu der Wand und duckte sich dann weg, als Wendy gerannt kam. »Wird allmählich Zeit.«
»Tut mir Leid«, sagte Wendy. »Ich hab getrödelt.«
Das sollte witzig sein. Sie hatte sich die Bemerkung sorgfältig überlegt und war daher leicht verstimmt, als Elgars bloß mit einem Zucken ihrer Mundwinkel darauf reagierte.
»Schnapp dir die MP-5«, sagte diese, als ein weiteres Kind zur Tür hereinkam. »Die werden gleich dort hinten auftauchen.«
»Niemand versteht hier Spaß«, maulte Wendy, zuckte die Achseln, griff sich die Maschinenpistole und lud durch. »Das ist ja schlimmer, als wenn man mit Dänen zu tun hat.«
»Was redest du da?«, knurrte Elgars.
»Schon gut«, antwortete Wendy und kniete an der gegenüberliegenden Seite der Tür nieder, als der erste Posleen um die Ecke kam. »Das ist etwas Menschliches«, fügte sie hinzu und jagte dem Normalen, das eine Schrotflinte trug, eine kurze Salve in die Brust.
Aber hinter dem Normalen kamen vier weitere. Das Erste stolperte über eine der Leichen seiner Kameraden im Korridor und war leichte Beute für Elgars, aber die beiden anderen sprangen einfach über das Hindernis hinweg und landeten mitten auf der Kreuzung.
Wendy feuerte auf eines von ihnen in der Luft, hielt vor, wie beim Tontaubenschießen, und traf es an der Flanke. Diese relativ kleine Wunde war aber nicht tödlich, und das Normale wirbelte herum und befeuerte mit seiner Railgun den Hauptkorridor hinunter.
Das letzte Kind, Kelly, überquerte den Korridor, als das Normale feuerte. Die meisten seiner Geschosse verfehlten ihr Ziel, eins aber fetzte eine Wade des Kindes auf und ließ das Blut spritzen.
Das Mädchen rutschte auf der Hydroponikseite der Gleise gegen die Wand, blieb dort auf dem Bauch liegen und schrie.
Wendy leerte den Rest ihres Magazins in den Zentauren und schrie dabei unartikuliert, während Elgars lautlos den letzten Überlebenden erledigte.
»Motherfuckersl« , brüllte Wendy mit geblähten Nasenlöchern. »Ich hasse diese Posties!«
»Hilf mir«, keuchte Shari und zerrte ihre Tochter durch die Öffnung.
Elgars riss das Messer aus dem Türspalt, schloss sie und tippte einen Code in den Schließmechanismus ein, der für biochemische Notfälle vorgesehen war; die Tür würde sich jetzt nur öffnen, wenn entweder massiver Sprengstoff oder der Code eines Abteilungsleiters eingesetzt wurde.
Wendy zog ihre Sanitätstasche heraus, betäubte die Wunde zuerst und verband sie dann, wodurch sie den Blutstrom stillte.
»Die Arterie hat es nicht erwischt«, sagte sie und zog den Verband straff. »Bloß die Adern, und das ist nicht so schlimm. Aber beim Gehen wird sie Schwierigkeiten haben.«
Shari wiegte ihre immer noch wie ein Schlosshund heulende Tochter in den Armen. »Ist schon gut, Kelly. Schsch.«
Plötzlich beugte Elgars sich vor und versetzte der Kleinen eine schallende Ohrfeige. »Still.«
»Verdammtes Miststück!«, schrie Shari und wollte auf den Captain losgehen. Plötzlich spürte sie einen Pistolenlauf, der sich dicht neben ihrer Nase in ihre Wange presste.
»Wir haben keine Zeit«,
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