Invasion 04 - Die Rettung
und Kilzer steckten irgendwo in den Eingeweiden des SheVa. Also war Pruitt der Einzige, der die Bemerkung hören konnte. Er wartete, fragte sich, ob der Colonel antworten würde, und schaltete von Monitor sieben auf acht. Er hatte gesehen, wie das Panzer-Platoon den Fluss überquerte und dann hinter einer Hügelkette verschwand.
»Sie hat ihre Einheiten gut unter Kontrolle und noch dazu ziemlich gute Untergebene«, erwiderte Mitchell nach einer Weile. »Außerdem setzt sie ihre Verbände effektiv ein und hält sie unter Kontrolle, ohne ihnen in Details dreinzureden. Ich würde die Scouts wahrscheinlich weiter vorschieben, als sie das getan hat, aber das ist eher eine schematische Reaktion meinerseits, und damit würde ich den Kompaniechef überstimmen. Offen gestanden, wenn ich ein Panzerbataillon hätte, würde ich sie gerne als Kompaniechefin haben.«
»Aber sie ist Bataillonschefin, Sir«, wandte Pruitt ein.
»Ich sagte ja, dass sie gut ist, und eine Tour auf der Stabsschule würde ihr noch den nötigen Schliff geben«, meinte der Kommandant, wie um damit die unausgesprochene Frage zu beantworten.
»Bloß dass sie nie so weit gekommen wäre, außer eben dadurch, wie sie ihre Beförderungen bekommen hat«, meinte Pruitt und zuckte die Achseln. »Was passiert denn, wenn ihr eine Panzerkette reißt? Oder wenn ihr Ladegerät ausfällt? Sie ist einfach zu klein und zu leicht. Einiges kann sie mit rein mentaler Disziplin schaffen, aber tatsächlich kann sie außer in der Kommandoluke nicht kämpfen.«
»Ich weiß nicht«, meinte Mitchell und zuckte die Achseln. »Das jedenfalls kann sie gut, und im Großen und Ganzen sind ja Kompanie- oder Bataillonschefs nicht für die Wartungsarbeiten an ihren Fahrzeugen zuständig. Außerdem können Sie ja auch eine SheVa-Kette nicht reparieren.«
»Das kann keiner«, wandte der Kanonier ein. »Aber jeder Kerl schafft eine Abrams-Kette. Und das müssen sie im Kampf. Ich meine, könnte sie auch nur ein Schleppkabel heben?«
»Wahrscheinlich, aber ich verstehe schon, was Sie meinen«, sagte Mitchell und zuckte die Achseln. »Glücklicherweise hat sie ja ein Kommando bekommen. Sie und nicht irgendein Kerl mit Muskelpaketen und ohne Hirn.«
»Yeah«, räumte Pruitt ein und schwenkte die Kamera, um zuzusehen, wie die Panzer sich die Straße hinunter in Bewegung setzten. Sie fuhren weit auseinander gezogen, aber dann sah er, wie zuerst ein Platoon und dann noch eines wieder in Marschformation zurückfielen.
»Solange sie uns bis Franklin Flankenschutz geben kann, ist mir ziemlich egal, ob sie beim Pinkeln steht, sitzt oder es im Kopfstand macht«, sagte Mitchell.
Corporal Jerry Bazzett ließ sich auf den Boden fallen, robbte im Schutz einiger Büsche nach vorn und dachte dabei, dass es eine verdammt kalte Nacht war, um auf dem Boden zu liegen. Er musterte das Terrain unter dem Hügel mit seinem Monokular und schaltete dann auf das Wärmebildsystem seines AIW. Obwohl der Mond noch im Westen stand, war mit dem Monokular nicht viel zu sehen gewesen; bloß aufgewühltes Land und Dunkelheit. Aber als er dann auf Wärmebild schaltete, konnte er Ziele erkennen.
Das Tal unter ihm war mit Posleen voll gepackt, die meisten davon stationär, als erwarteten sie einen Befehl. Und alle blickten nach Osten.
Mitchell musterte die neuesten Informationen auf dem Bildschirm und schaltete dann das Funkgerät ein. »Alpha Sechs Eins, hier November Sieben Null. Plan?«
»November, hier Alpha, wie klingt ›Spiel wegen Mangel an Motivation abgesagt‹? Wir haben geschätzte dreißigtausend im Flachland und mehr auf den Hügeln. Ich war darauf vorbereitet, leichten Widerstand zu durchbrechen, aber das entspricht nicht meiner Definition von ›leicht‹.«
»Wir könnten versuchen, uns die Sanders' Town Road entlang zu schleichen«, sagte Mitchell mit zweifelndem Unterton.
»Irgendwie bringe ich ›schleichen‹ und ›SheVa‹ nicht unter einen Hut.« Selbst über die Funkverbindung klang die Antwort belustigt.
»Die Alternative wäre, ein Stück zurückzufahren und sie unter Flächenbeschuss zu nehmen«, sagte Mitchell. »Oder… können wir schon Artilleriefeuer von der 147 th kriegen?«
»Negativ, die hängen immer noch am Pass fest; die Artillerie schießt aus Savannah, und das ist viel zu weit.«
»Diese Gäule sind alle nach Osten orientiert?«, fragte Mitchell zweifelnd.
»So melden es meine Scouts«, antwortete LeBlanc. »Wie die das beschreiben, sehen sie aus, als würden sie auf
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