Invasion 04 - Die Rettung
gewaltiger Schatten bewegte sich in der Dunkelheit unter den Bergen. So als ob einer der Hügel am Fluss entlangzöge.
»Auf!«, schrie er und deutete nach Norden. »Es kommt! Es kommt!«
Posleen hatten die gleichen Probleme mit Flankenangriffen wie Menschen. Den Oolt'os war es gleichgültig; sie schossen hin, wo man ihnen befahl. Aber die Kessentai schätzten Überraschungen genauso wenig wie Menschen, vielleicht sogar noch weniger. Und der körperliche Vorgang, das Ziel der Oolt'os zu verlegen, war schwieriger, als das bei den Menschen der Fall war; wenn dicht gedrängte Gruppen von Oolt'os versuchten, sich gleichzeitig zur Seite zu bewegen, neigten sie dazu, dabei umzufallen.
In diesem Fall entdeckte Alentracla den Schatten des SheVa und erkannte auch gleich, worum es sich handelte, aber viele seiner Gottkönig-Kollegen taten das nicht. Auch noch nachdem er das Feuer eröffnete.
Als dann freilich das SheVa das Feuer eröffnete, war jeglicher Zweifel ausglöscht.
»Hoowah!«, schrie Pruitt. »Schaut, wie diese Metal-Storms loslegen!«
Die purpurroten Fluten des 40-mm-Feuers schlugen über der Masse zusammen und löschten gleichzeitig ganze Bataillone aus. Und jetzt feuerten sowohl die Geschütze auf dem Vorderteil des Turms wie auch die auf den Seiten gleichzeitig. Einen Augenblick lang sah es so aus, als könnte ihr Feuer sämtliche Posleen vernichten. Aber unglücklicherweise stand jedem Pack nur eine beschränkte Zahl von Geschossen zur Verfügung. Und dann mussten die Geschütze neu geladen werden.
Und jetzt waren die Posleen an der Reihe.
»Feuer!«, brüllte Alentracla und ließ, voll Angst vor dem fernen Berg aus Metall, den Worten die Tat folgen. Kein Wunder, dass Orostan für die Vernichtung des Monstrums so reiche Belohnung angeboten hatte; es hatte gerade mit einer einzigen Salve ein Drittel seiner Heerschar ausgelöscht.
»Herr Jesus!«, schrie Pruitt, als der Feuersturm das SheVa erfasste. Die meisten Posleen-Einheiten waren mit einer Mischung aus Railguns, Plasmakanonen und HVMs ausgerüstet, wobei das Übergewicht im Allgemeinen bei den Railguns lag. Und von der neueren Panzerung prallten im Allgemeinen selbst 3-mm-Geschosse ab. Aber dieser Verband hier schien ausschließlich Plasmakanonen und HVMs zu haben. Die Metal-Storms hatten ihr Feuer nur einen Augenblick vor den Posleen eröffnet, aber ihre Feuerwalze wirkte im Vergleich zu der, die ihnen entgegenschlug, beinahe bescheiden; das Feuer der Posleen war so intensiv, dass das ganze Gelände wie im hellen Tageslicht dalag. Dies war nicht so sehr erwidertes Feuer, sondern eher eine Wand aus Plasma, die die Vorderseite des SheVa traf. Und sie schossen alle… tief. »Rückwärts raus!«, rief Mitchell. »Beeilung!« »Wird gemacht«, erwiderte Reeves knapp. Durch das SheVa ging plötzlich ein Ruck, der so wirkte, als habe er gar nichts mit dem Gelände zu tun, und dann schrillten die Strahlungsalarme. »Ich habe gerade den größten Teil der Kontrolle über die linke Seite verloren, Sir!« »Indy!«
»Heilige Maria Mutter Gottes«, sagte die, als die linke Vorderseite des Reaktorraums plötzlich durch ein gewaltiges Loch einen Schwall Nachtluft hereinließ. Sie sah das Geschoss sogar, das den Reaktor Nummer sechs durchschlug. Glücklicherweise stand die Staubwolke, die sich plötzlich aufbaute, ganz hinten im Reaktorraum. Und das war auch nicht Staub, sondern die schwarzen, in Schichten angeordneten und weniger als einen Millimeter durchmessenden radioaktiven Perlen, die »Kiesel«, die dem Kieselbettreaktor seinen Namen gegeben hatten.
Sie drehte sich um und rannte davon. Viel anderes blieb ihr nicht übrig.
»Reaktorbruch im Maschinenraum!«, rief sie über das Funkgerät. »Es hat die Kiesel getroffen! Wir sind heiß, Sir!«
Major Chan zog unwillkürlich den Kopf ein, als ein Sturm aus Plasma und HVM den Oberteil des SheVa traf. Der größte Teil des feindlichen Feuers war auf die untere Hälfte des Geschützsystems gerichtet gewesen, lediglich einer der Gottkönige feuerte auf die MetalStorms. Sie hatten alle Geschütze eingesetzt, die man nach vorne richten konnte, aber da sie den Hauptturm nicht drehen konnten, mussten sie jetzt nachladen, ehe sie der Masse Posleen wieder ernsthaft zusetzen konnten. Eine ganze Menge von ihnen hatten sie getötet und damit ihr Feuer etwas reduziert. Aber es reichte nicht aus.
Und jetzt revanchierten sich die Posleen.
»Spaß macht das nicht gerade«, sagte Glenn, als die Plasmageschosse gegen
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