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Invasion 04 - Die Rettung

Invasion 04 - Die Rettung

Titel: Invasion 04 - Die Rettung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Scharfschütze sich aus dem Loch beugen musste. Bazzett sah hinüber und gewahrte Capranos Silhouette im grellen Licht des Schlachtfelds.
    »Ich kann ja in dem Scheißlicht kaum was sehen!«, rief der Scharfschütze zurück. Seine Waffe dröhnte, und er duckte sich sofort, als unmittelbar unter ihm ein Plasmaschuss auftraf und sie beide mit dampfender Erde überschüttete. »Jedenfalls habe ich den Motherfucker erwischt!«
    »Immer ruhig bleiben, Mann!«, brüllte Bazzett zurück und feuerte ein paar Schuss in die allgemeine Richtung unten am Hügel, wo er eine Bewegung wahrgenommen hatte. Mit dem Monokular konnte man sehen, worauf das AIW zielte, aber sehr genau war das natürlich nicht. Es war so ähnlich, wie wenn man durch einen Strohhalm sah. »Zieh den Hintern ein!«
    »Um meinen Hintern mache ich mir keine Sorgen!« Caprano lachte und stemmte sich wieder hoch, schrie aber dann auf, als der nächste Schuss ihn mit heißem Plasma überschüttete.
    Bazzett bekam noch den Rand des glühend heißen Schwalls ab, und es fühlte sich an, als ob seine Hand sich in gekochtes Fleisch verwandelt hätte, aber für Caprano war es unendlich schlimmer. Der Scharfschütze richtete sich auf die Knie auf und schrie vor Schmerz. Bazzett konnte das Gesicht des Kameraden sehen, eine einzige Masse aus Rot und Schwarz mit schreienden weißen Zähnen in der Mitte. Als Caprano sich wieder in sein rauchendes Erdloch fallen ließ, traf ihn der nächste Schuss der heranrückenden Posleen. Was in das Loch fiel, waren dampfende Beine und Hüften mit ein paar Knochensplittern, die oben herausragten.
    Bazzett schrie und leerte in einer Aufwallung aus Wut und Angst ein ganzes Magazin den Hügel hinunter.
    Die gute Nachricht war immerhin, dass er jetzt nicht mehr fror.
    Die schlechte Nachricht war, dass die Posleen in ihrer üblichen selbstmörderischen Sturmformation heraufkamen, und wenn nicht jemand schleunigst etwas dagegen unternahm, würden sie in ein oder zwei Sekunden den Hügel heraufstürmen.

    Kilzer hämmerte auf die Kommandantenluke des Panzers ein, aber sie war zugeschweißt, als wäre sie fest mit dem Turm verbunden. Die Kanoniersluke hatte er bereits versucht, aber dort war es genauso gewesen.
    Der Turm hing schief oben auf dem SheVa, sackte gefährlich nach vorne, und der vordere Rand des Turmrings ragte durch die Vorderseite des SheVa ins Leere. Es war heiß wie in einem Backofen, und das trotz seines isolierenden Strahlungsanzugs. Er konnte hören, wie die Umweltsysteme im Turm sich abmühten, die gewaltige Überlast nach draußen zu befördern, aber vermutlich war das so gut wie unmöglich.
    Er hob den Schraubenschlüssel, den er mitgebracht hatte, und hämmerte damit auf das Metall.
    »Ist da drinnen jemand am Leben?«
    Etwas hämmerte zurück, was er als ein Ja deutete. Er wusste aber auch, dass sie alle kochen würden, wenn er sie nicht herausholte, und das ziemlich schnell.
    »Durchhalten!« Er drückte den Sprechknopf seines Funkgeräts und blickte an dem Kran nach oben. Hoffentlich funktionierte das.
    »Colonel Mitchell, Chan steckt in ihrem Turm fest und kann nicht raus. Ich brauche Pruitt hier oben, und zwar schleunigst. Er soll Sprengmaterial mitbringen, ein paar Nomex-Streifen, hitzefesten Kleber und Zünder.«
    Die Frage war natürlich, wie solide die Schweißnaht war, mit der sie zu tun hatten.

    Pruitt sah aus der Steuerkabine des Krans zu, wie Kilzer den Sprengstoff um den Lukenrand anbrachte. Er war nicht sicher, was der Techniker vorhatte. Die C-4-Blöcke würden unter keinen Umständen die Turmwand aufreißen, und wenn sie das taten, dann wäre das das Ende der Besatzung drinnen.
    Kilzer winkte ihm zu und schaltete sein Funkgerät ein.
    »Druck ansetzen«, sagte der Zivilist und hakte das Kabel in der Lukenkimming ein. »Zieh einfach hoch, bis du Widerstand spürst.«
    Pruitt schaltete das Reduziergetriebe zu, beobachtete, wie die Kabel sich strafften, und gab dann noch ein wenig mehr Druck, bis er hörte, wie die Kabel zu singen begannen.
    »Mehr geht nicht«, rief er.
    »Dann lassen wir's dabei«, sagte Kilzer und trat von dem Turm zurück. Er ging an den Sockel des Krans und tippte dann an den Sprengschalter.
    Mit einem lauten Klänngg zündete das C-4 in einem purpurorangen Blitz, und die Luke flog auf. Der Kranhaken segelte in einer eleganten Parabel nach oben und kam gleich wieder herunter, als der Motor des Krans das Kabel pfeifend einzog.
    Pruitt schaltete schnell in den Leerlauf und hastete dann aus

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