Invasion 04 - Die Rettung
Reihen angriff. Aber nach dem Tod ihres First Sergeant und der Kompaniechefin hatte das Feuer der Bravo-Kompanie etwas nachgelassen, was die Posleen sich sofort zu Nutze machten.
Dagegen hatte Tommy etwas einzuwenden, und deshalb eröffnete er wutschnaubend das Feuer auf die näher rückenden Zentauren.
»Saubere Arbeit, Lieutenant«, sagte Mike mit einem Seufzer der Erleichterung, den Tommy nicht hörte. »Aber vielleicht sollten Sie jetzt das Feuer einstellen.«
»Bei allem gebotenen Respekt, Sir, Bravo braucht meine Unterstützung«, erwiderte Tommy und jagte der vorrückenden Phalanx von Posleen-Laserfeuer entgegen. Die purpurnen Strahlen, eigentlich dazu gedacht, Schiffe zu zerstören, hatten sich tief in die Ränge der Posleen gebohrt, meist fünf oder sechs Zentauren hintereinander aufgespießt, während er seine Waffe hin und her wandern ließ.
»Schon, aber es gibt da ein kleines Problem«, sagte Mike. »Ich will es mal so formulieren…«
Man hatte das »kleine Problem«, das der Terawatt-Laser an sich hatte, schon ein Jahr nach dem ersten Kampfeinsatz der Waffe entdeckt. Wie schon erwähnt, stellte die Waffe eine nur unzureichend eingedämmte Kernexplosion dar. Anti-Wasserstoff wurde in sorgfältig bemessener Dosis in eine mit Argongas gefüllte Laserkammer injiziert. Der Anti-Wasserstoff traf auf das Argon und verwandelte sich und einen Teil des Argon blitzschnell in pure Energie.
Diese Energie wurde von anderen Argonatomen aufgenommen, die ihre Energie als Lichtphotonen abgaben, welche dann eingefangen und festgehalten wurden, bis ein Überdruck entstand, worauf sie freigegeben wurden.
All das vollzog sich in allerhöchstens einer Nanosekunde und wurde von vibrierenden Magnetfeldern gelenkt, die ihre Energie aus derselben Reaktion bezogen.
Praktisch derselbe Laser wurde auch auf Raumkreuzern und Weltraumjägern eingesetzt, wo man ihm Ehrfurcht und großen Respekt entgegenbrachte, wohl wissend, dass die Sonnenreaktion in seinem Herzen eine beinahe ebenso große Gefahr für das eigene Schiff wie für den Feind darstellte. Auf Kriegsschiffen stellten deshalb massive Sekundärfelder sicher, dass das System beim kleinsten »Ausrutscher« der Primärfelder einfach einen Augenblick lang abschaltete. Das führte vielleicht zu einem kleinen »Bäuerchen« der Waffe, sonst aber zu nichts.
Im Erdeinsatz waren diese Sekundärsysteme einfach nicht verfügbar. Und deshalb konnte es passieren, dass das hoch angeregte Argon und eine geringe Menge noch nicht konvertierter Anti-Wasserstoff bei einem Ansteigen der Energiewerte über den maximalen Eindämmungswert der Magnetfelder hinaus der Eindämmung entkamen. Und die Waffe zerstörten. Den ganzen Rest des hochgradig angeregten Argons auf höchst katastrophale Art entweichen ließen.
Tommy feuerte gerade noch den Laser ab – da flog er im nächsten Moment durch die Luft. Nun, er flog eigentlich nicht, sondern wurde unkontrolliert in die Höhe geschleudert. Wieder fielen seine Sensoren aus, aber was er inmitten der Beschleunigungskräfte von seinem Display ablesen konnte, was also durch die Kompensatoren kam, ließ erkennen, dass der Außendruck zwar schnell abfiel, aber ziemlich genau dem Druck entsprach, den man in der Photosphäre eines Sterns vorfand.
Es gab einen kurzen, scharfen Ruck, dann endete sein Flug. Soweit er das feststellen konnte, rutschte er jetzt wahrscheinlich eine Bergflanke hinunter.
Etwa zu dem Zeitpunkt, als er die Besinnung verlor, stellte er fest, dass er nicht mehr sonderlich klar dachte.
Mike blickte aus dem Loch, das er etwas euphemistisch als seinen Bataillonsgefechtsstand bezeichnete, in die raucherfüllte Atmosphäre und seufzte.
»Ich habe ihm doch gesagt, dass er aufhören soll, solange es noch gut geht«, sagte er. Die Luft war mit unglaublich heißen Gasen und Staub geschwängert, aber die Systeme fingen bereits wieder an sich zu stabilisieren, und es war klar, dass sie bei der Detonation niemand verloren hatten. Tatsächlich sah es so aus, als ob der Laser, der wie üblich hochgegangen war, tatsächlich die Posleen aus ihrer Stellung weggefegt hatte. Erneut.
»Nukes«, murmelte er. »Wir hätten Nukes mitbringen sollen.«
»Oh«, sagte Stewart und lachte dann. »Yeah. Warum haben wir bloß nicht früher daran gedacht?«
»Keine Ahnung, vielleicht weil man sie uns doch nicht gegeben hätte?«, murmelte O'Neal. »Aber vielleicht ein paar verdammt große Bomben? Warum müssen wir ständig andere Leute bitten, uns am
Weitere Kostenlose Bücher