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Invasion 04 - Die Rettung

Invasion 04 - Die Rettung

Titel: Invasion 04 - Die Rettung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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daran war, dass es in solchen Situationen nichts zu plündern gab, man hatte keine andere Wahl als wegzurennen, ohne irgendetwas mitzunehmen. Das Gute daran war, dass man sich in solchen Fällen wenigstens so weit vorne befand, um vor ihrer von den Dämonen gezeugten »Artillerie« sicher zu sein.
    Bei diesem Angriff war am Anfang alles geradezu traumhaft gelaufen. Die Taktik, die Orostan und Tu-lo'stenaloor entwickelt hatten, hatte es der Heerschar ermöglicht, die menschliche Front einfach aufzuschlitzen, so wie eine Tan-Klinge Stahl zerschneidet. Und sie hatten den Menschen tiefe Wunden zugefügt, so tief, dass die Menschen nahe daran waren, sich von den erlittenen Schlägen nicht mehr erholen zu können.
    Aber nur beinahe. Dann hatten die Menschen erneut die Spielregeln geändert und angefangen, Antimaterie-Waffen einzusetzen; und sie hatten den Pass mit ihren beinahe unverwundbaren Kampfanzügen abgeriegelt.
    In dem Augenblick, in dem die erste Antimaterie-Waffe detoniert war und in einem schrecklichen Schwall aus Licht und Feuer die halbe Heerschar vernichtet hatte, hatte Cholosta'an die Zukunft klar vor Augen gehabt, eine Zukunft, in der es keinen Sieg für die Heerschar gab. Er hatte sich mit den Überresten seines Oolt nach hinten abgesetzt und sich kein einziges Mal umgesehen.
    Das Gute war, dass er genügend Beute und Thresh hatte mitnehmen können und deshalb nicht gezwungen sein würde, zu seinem Nest zurückzukehren und Kenstain zu werden. Das Schlimme war, dass er praktisch wieder an demselben Punkt angelangt war, wo er begonnen hatte. Und wenn er keinen echten Schatz fand, würde er nie mehr sein als ein Kessentai der allerniedrigsten Rangstufe, stets bei den Ersten in der Schlacht und bei den Letzten, wenn es um das Beutemachen ging. Einer, der sich stets umsehen und befürchten musste, hinter sich das Gespenst des Versagens zu erblicken.
    Wirklich keine erfreuliche Aussicht.
    »Cholosta'an.«
    Er sah auf seinen Kommunikator und zuckte zusammen; die Anzeige verriet, dass der Estanaar, Tulo'stenaloor, ihn sprechen wollte. Dabei wollte er im Augenblick wirklich nicht mit Tulo'stenaloor sprechen. Eigentlich nie mehr. Deshalb ignorierte er den Anruf.
    »Cholosta'an, hier Tulo'stenaloor. Ich habe einen Einsatz für dich.«

    Tulo'stenaloor sah auf die Anzeige und schlappte mit seinem Kamm. Der junge Abat musste gleich nach den ersten Schüssen des SheVa geflohen sein, sonst wäre er jetzt nicht so weit hinten gewesen; er stand kurz vor Highway 64, und ganz offensichtlich war er in »sicheres« Territorium unterwegs. Der fuscirto uut kleine Feigling.
    »Cholosta'an, du hast dich vom Pfad zurückgezogen.«

    Der Kessentai zischte, wollte um sich schlagen, wollte seinen Tenar beschleunigen, aber das hätte bedeutet, dass er die paar Oolt'os, die ihm geblieben waren, verließ. Also musste er sich mit Worten wehren.
    »Dein Angriff ist gescheitert, Estanaar«, schnaubte Cholosta'an. »Du hast die Blume der Heerschar genommen und sie in den Fleischwolf geführt. Wenn ein Angriff gescheitert ist, ist es zulässig, sich zurückzuziehen.«
    »Aber andere kämpfen noch«, sagte der ferne Kriegsführer mit eisiger Stimme. »Du bist einer der Wenigen, die sich zurückziehen.«
    »Und weshalb hat Orostan mich als einen seiner Elite gewählt? Weil ich klug bin! Ich weiß, wann die Menschen, die Götter des Himmels mögen ihre Seele fressen, gewonnen haben. Und du weißt nichts Besseres, als weitere Oolt zu opfern, um dein eigenes Versagen damit zu verdecken! Doch ich werde nicht dazugehören!«

    Tulo'stenaloor atmete tief durch und schlappte mit seinem Kamm. Unglücklicherweise war er im Begriff, denselben Schluss zu ziehen. Es traf ganz sicherlich zu, dass es… schwieriger sein würde, wenn die Anzüge sich mit neuer Munition und Energie versorgen konnten. Aber er sah keine Chance, einen Verband auszuschicken, um das Versorgungsteam rechtzeitig abzuschneiden, nicht in dem Chaos, das im unteren Tal herrschte. Cholosta'an war der Einzige, der sich augenblicklich an der richtigen Stelle befand, um das tun zu können.
    Und deshalb galt es, ihn zu überzeugen.
    »Ich habe einen Auftrag für dich. Du hast dich dafür entschieden, mir bei diesem Angriff zu folgen. Wenn du dich weigerst, diesen äußerst einfachen Einsatz zu übernehmen, werde ich ein Konklave von Oolt'ondar zusammenrufen und dafür sorgen, dass man dich zum Kenstain erklärt.«
    Und Cholosta'an wusste, dass das kommen würde. An manchen Tagen lohnte es

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