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Invasion 04 - Die Rettung

Invasion 04 - Die Rettung

Titel: Invasion 04 - Die Rettung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Kessentai die Signatur Orostans herausfilterte. »Orostan?«

    Der ranghohe Oolt'ondai blickte angewidert auf die Stadt Franklin und den immer größer werdenden See im Westen hinunter. Er erinnerte sich wohl an die erste größere Störung ihres Vormarschs, als über hunderttausend der Heerschar beim Einsturz der SubUrb umgekommen waren. Jetzt wurden sie zu ihr zurückgetrieben, und sie sah um nichts besser aus. Kaum Beute und kaum vernünftiges Land, das nicht in Fetzen gerissen war. Im Grunde genommen bloß ein nutzloser Punkt auf einer der »Landkarten« der Menschen. Ein nutzloser Ort, um dafür zu kämpfen und sterben.
    »Estanaar?«, antwortete er. Er hatte schon vor langer Zeit bei der Großen Versammlung seinen Stern an den Tulo'stenaloors geheftet. Der größte Teil seiner Oolt'ondai-Kollegen hielt ihn für verrückt; Tulo'stenaloor war auf Aradan 5 vernichtend geschlagen worden, und sein »neuer Weg« war von höchst ketzerhafter Natur. Aber Orostan hatte alle Informationen gesammelt, die er über diese Menschen bekommen konnte, und daraus war offenkundig geworden, dass die übliche Methode der Heerschar des Pfades, nämlich einfach nur vorzustürmen und den Feind mit der eigenen Masse zu überwältigen, ein schneller Weg in den Selbstmord war. Tulo'stenaloors Versuch, menschliche Taktiken gegen sie einzusetzen, war zumindest teilweise erfolgreich gewesen. Wäre erfolgreich gewesen, wenn diese verdammten Anzüge nicht den Pass genommen und dieses Dämonenscheiße- SheVa beim Rückzug nicht so verbissen gekämpft hätte. Alle hochtrainierten Piloten von Tenaral und Oolt'pos waren entweder von dem Geschütz oder vom Unglück vernichtet worden, und der größte Teil der Elite-Oolt'ondar waren bei dem Angriff untergegangen, sodass ihnen jetzt keine andere Taktik als »angreifen und sterben« übrig geblieben war.
    Nicht zum ersten Mal, aber zum ersten Mal so deutlich, spürte er eine Welle der Depression. Solche Vergeudung, solche unglaubliche Vergeudung. Tüchtige Kessentai, junge Posleen, die er mit seinen eigenen Krallen ausgebildet hatte, nichts als Thresh, die man sammeln und an die Heerschar verteilen konnte. Es musste einfach bessere Methoden geben.
    »Die Anzüge schicken sich an, sich aus dem Pass zurückzuziehen«, sagte der Kriegsführer. »Unglücklicherweise haben sie dafür einen beunruhigend guten Plan; sie beabsichtigen eine Nachhut zurückzulassen, die sich opfert.«
    »Das ist für die Anzüge ungewöhnlich«, sagte Orostan. Er hatte bisher nicht gegen die gepanzerten Kampfanzüge der Menschen gekämpft, aber er hatte sie gründlich studiert. Und sie opferten selten auch nur einen einzigen Anzug, geschweige denn eine ganze Abteilung.
    »Richtig, aber sie haben die Absicht, zurückzukehren. Sie warten darauf, dass das SheVa-Geschütz in die Umgebung von Franklin kommt, von wo aus es in Schussweite des Gap sein wird. Wenn es dorthin gelangt, wird alles vorbei sein. Dann können wir ebenso gut den Stab werfen.«
    »Ich verstehe«, antwortete er. Er verstand tatsächlich. Aber verstehen und zu wissen, was zu unternehmen war, war nicht ein und dasselbe. »Ich bekomme Berichte von der Front. Das SheVa ist erheblich verbessert worden. Wir konnten es auf dem Weg dorthin nicht aufhalten; ich bin nicht sicher, ob wir es auf dem Rückweg werden aufhalten können.«
    »Ich habe einige zusätzliche Daten«, erklärte Tulo'stenaloor. »Man hat es gepanzert und schwere Waffen hinzugefügt. Aber es ist nur vorne gepanzert.«
    »Ah«, schnaubte Orostan. »An den Seiten nicht?«
    »An den Seiten nur gegen Plasmabeschuss und nur unter bestimmten Umständen. Wenn man ihm… einen Hinterhalt legt… « Der Kriegsführer benutzte den menschlichen Ausdruck, denn bei den Posleen gab es dafür kein Äquivalent.
    »Ich werde tun, was ich kann, Estanaar«, erwiderte der Oolt'ondar. »Ich werde tun, was ich kann.« Er blickte nach Nordosten, gerade rechtzeitig, um den ersten Feuerball zu sehen. Das Bild brannte sich einen Augenblick auf seiner Netzhaut ein; der weiße Blitz unmittelbar über der Hauptkonzentration der Streitkräfte, die sich aufreihten, um auf der Straße durch den Rocky-Knob-Pass vorzurücken.
    Er schloss die Augen gegen das grelle Licht, während seine Pupillen und internen Filter sich automatisch abdunkelten. »Nun«, murmelte er und zog ärgerlich den Kamm ein. »Jetzt wissen wir, welchen Weg sie einschlagen.«

7

    In der Nähe von Persimmon, Georgia, Sol III

    1324 EDI, 28. September 2014

    So

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