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Invasion 05 - Heldentaten

Invasion 05 - Heldentaten

Titel: Invasion 05 - Heldentaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Möglicherweise würde seine Audio- oder Bewegungssignatur ziemlich klein sein. Zwanzig schien ihm eine gute Zahl.
    Dann dichtete er seinen Anzug ab. Handschuhe und Stiefel schlossen sich hermetisch an den Aufschlägen an. Eine Membran fiel aus seinem Helm und schloss sich am Hals an. Das Gewebe des Anzugs versteifte sich auf molekularer Ebene und wurde undurchdringlich. Tirdal trug jetzt eine fast massive Barriere, die es jedem genetischen oder chemischen Scan unmöglich machen sollte, ihn zu lokalisieren. Nur das Loch an seinem Schenkel stellte ein Leck dar, aber dagegen ließ sich nichts machen. Er lehnte sich gegen den Felsen und schaltete den Chamäleoneffekt langsam hoch. Auf niedrigem Niveau war das eine nicht leicht wahrnehmbare Energiequelle und würde ihn, solange er sich nicht bewegte, fast unsichtbar machen.
    Natürlich steckte er jetzt in einer Art Dampfkochtopf. Die Luft war dick und feucht und würde noch schlimmer werden, weil nur Kohlendioxid nach draußen abgegeben wurde. Die ankommende Strahlung und Hitze, die nicht abgestrahlte Körperwärme, der Schweiß und die Feuchtigkeit, die er ausatmete, würden ihn kochen. Schon jetzt war es unangenehm in dieser Umgebung, die heißer war als die, die er gewöhnt war, aber er schätzte, dass er mindestens eine Stunde überleben konnte, wenn er seine Aktivitäten auf ein Minimum herabschraubte. Ein wenig Jem-Meditation zur Abwechslung einmal ohne den Einsatz von Tal ließ ihn die Unbequemlichkeit weniger zur Kenntnis nehmen.
    Langsam schraubte er sein Wahrnehmungsvermögen wieder hoch. Er würde sehr gut aufpassen müssen, bis er Dagger lokalisiert hatte, und anschließend seinen Sinn zurückziehen und Augen und Ohren gebrauchen müssen. Wenn es zu einem direkten Schuss kam, würde er alles andere sperren und auf das Beste hoffen müssen. Er war sich immer noch nicht sicher, ob er töten konnte, aber es würde schon ausreichen, Dagger eine ernsthafte Verstümmelung zuzufügen, und selbst wenn es nur eine bescheidene Verletzung war, würde sie doch dafür sorgen, dass Dagger und das Artefakt hier blieben. Das war zwar nicht gerade die optimale Lösung, aber immerhin akzeptabel und besser, als wenn die Box den Planeten verließ.
    Seine Wahrnehmung steigerte sich langsam, und da war jetzt Dagger, schlich sich »aus der Nähe« an. Also befand er sich vermutlich auf der anderen Seite des Flusses. Tirdal fokussierte sich darauf. Er würde eine sofortige Warnung vor irgendwelchen Raubtieren bekommen, und das würde ausreichen, da er sich einfach nicht weiter ablenken lassen durfte. Jetzt war in seinem Sinn nur für Dagger Platz. Nichts, was ihn ablenkte, nichts, was noch mehr Tal erforderte. Das Rinnsal, das er benutzte, war schon gefährlich genug, wenn man bedachte, was schon alles geschehen war.
    Jetzt hieß es warten.

    Das Rudel erkannte, dass die Beute zu der Kreuzung gegangen war, und kannte eine Abkürzung. Ihm war bewusst, dass vor ihm zwei Gerüche waren, aber es konnte damit rechnen, wenigstens einen davon zu überholen, ehe es den Strom erreichte. Dann würden sie fressen. Sie fraßen, wo sie Nahrung finden konnten, und griffen nur die Schwachen an. Das war ihre Rolle. Das weibliche Alpha-Tier sorgte mit chemischen Ausdünstungen dafür, dass die anderen bei der Sache blieben. Verwundete Beute konnte gefährlich sein, und möglicherweise würden alle gebraucht werden, um die Beute zu überwältigen. Es war sogar möglich, dass ein oder zwei von ihnen starben. Dann würden auch sie Nahrung werden. In den Geschöpfen war nur wenig Gedanke, nur Hunger und Konzentration.

    Dagger sah auf sein Headup-Display und runzelte die Stirn. Der Strom lag vor ihm; die Spur überquerte ihn vermutlich. Er würde dort sehr vorsichtig sein müssen; das war eine gute Stelle für einen Hinterhalt. Er konnte sich nicht darauf verlassen, dass Tirdal nicht auf ihn schießen konnte, auch wenn bis jetzt vieles diese Annahme gestützt hatte. Hier waren keine Felsvorsprünge, die man dazu bringen konnte, auf ihn zu fallen, auch keine Bäume, die auf ihn stürzen konnten. Die Erinnerung beeinträchtigte einen Augenblick lang seine Konzentration, aber er unterdrückte seinen Zorn. Ruhig. Ruhig bleiben. Ziel ausfindig machen, Ziel erschießen, Punkte für das Team sammeln. Nur eine Übung, eine Übung wie so viele andere.
    Ja, die Spur führte zu den schlammigen Ufern des Stroms. Das Ziel war dort hinübergesprungen, hatte keine Fußabdrücke hinterlassen, wohl aber niedergetretenes

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