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Invasion 05 - Heldentaten

Invasion 05 - Heldentaten

Titel: Invasion 05 - Heldentaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Gras und einen Wirbel von aufgewühltem Schlamm im Wasser. Das konnte nur ein paar Minuten zurückliegen. Das Ziel war irgendwo dort drüben.
    Dagger war jetzt voll auf der Hut, projizierte eine menschliche Version von dem, was bei Tirdal Sinn hieß. Etwas, das weder ausgebildet noch besonders kompliziert war – nur dass für ihn alles, was hier nicht so war, wie es sein sollte, eine Warnung bedeutete. Er ließ sich langsam bis zu den Knien einsinken, ließ sich dazu mehr als eine Minute Zeit. Für seinen Knöchel war das recht schmerzhaft, auch für seine überstrapazierten und erschöpften Muskeln, aber es war notwendig.
    Kniend beugte er sich ganz langsam vor und stützte eine Hand auf den Boden. Jetzt war alles nur noch eine Frage der Geduld. Es dauerte mehr als fünf Minuten, bis er schließlich mit seiner Position zufrieden war. Eine weitere Minute verstrich, ehe der chamäleonisierte Lauf seines Gewehrs zwei Grashalme auseinander schob und jetzt über den Strom gerichtet war.
    Okay, Ziel. Wo bist du? Ich brauche die Punkte, um zu gewinnen.

    Tirdal ließ sich seufzend auf seinem Felsen nieder. Da war nichts, was ihn zu fressen versuchte, für den Augenblick niemand, der ihn zu töten versuchte. Bloß eine große Kalksteinplatte und Erde. Und kurz darauf ein Scharfschütze, der versuchen würde, ihn zu töten. Er atmete langsam und gleichmäßig, und sein Überbewusstsein kontrollierte den Schmerz und die steigende Kerntemperatur, während er gleichzeitig mit seinen normalen Sinnen seine Umgebung beobachtete und nach irgendwelchen Gefahren absuchte. Sein Unterbewusstsein mit seinem Sinn war wachsam und arbeitete daran, ihn zu heilen. Zu diesem Zeitpunkt konnte man das möglicherweise sogar als Schadenskontrolle ansehen. Jedenfalls war damit auch ärztliche Versorgung und Wiederherstellung verbunden.
    Kleine Käfer und ameisenähnliche Tiere krabbelten über seine Stiefel und seinen Anzug. Er hielt sich völlig ruhig, sodass sie ihn für einen Teil des Geländes halten konnten. Einen seltsamen, unsichtbaren Teil zwar, aber nicht ungewöhnlich genug, um so empfindliche, aber nicht vernunftbegabte Kreaturen zu stören. Für ihn gab es jetzt nichts zu tun als warten, bis Dagger von »nahe« nach »sehr nahe« vorrückte, es sei denn, es stellte sich schon früher ein Bild bei ihm ein.
    Dagger war fast nahe genug, um sehen zu können, ob Tirdal sich aufrichtete, aber immer noch vom Buschwerk verdeckt. Die Punch-Gun wurde vom Gebüsch nicht beeinträchtigt, aber Tirdal wollte ganz sicher sein, dass er einen guten Schuss absetzen konnte. Also zwang er sich zur Ruhe und wartete darauf, dass seine Nemesis deutlich sichtbar wurde oder sich durch einen Schuss verriet.

    Dagger war in perfekte Schießtrance versunken. Er war sich dessen natürlich nicht einmal bewusst. Bewusst war er sich lediglich der Tatsache, dass das Ziel sich dort drüben versteckt hielt, wahrscheinlich hinter diesem Felsen. Ob er ein paar Hornissengeschosse abschießen sollte und sehen, was dann geschah? Aber vielleicht gab es zusätzliche Deckung, die er nicht sehen konnte. Hornissen waren keine Zauberei; häufig lenkten sie bloß ab. In letzter Zeit zu häufig. Einen Augenblick lang störte die Erinnerung daran seine Ruhe, doch dann verdrängte er sie und befand sich wieder in Trance. Am besten war es, auf einen guten, sauberen Schuss zu warten. Er schob sich ein paar Zoll weiter vor, um sein Sichtfeld zu verbessern.

    Das Rudel konnte die Beute riechen, aber sie waren argwöhnisch. Dies war vermutlich die »Beute«, die das Rudel Tigerkäfer getötet hatte. Und die Gerüche stimmten nicht. Aber es war der Geruch von Protein, der Geruch von Fleisch. Also war es die Gefahr wert, die Beute anzugreifen; Fleisch war schwer zu finden. Es mochte gefährlich sein, aber Hunger trieb sie. Sie verstanden sich auch darauf, sich behutsam und vorsichtig anzuschleichen. Das Alpha-Tier zog die Beine ein und tastete vorsichtig mit den Antennen nach vorne. Nichts bewegte sich, obwohl verwundete Tiere häufig so lange fast unbewegt blieben, bis sie angegriffen wurden. Da war etwas, nicht sehr groß offenbar, aber jedenfalls irgendein Lebewesen. Das Alpha sprühte ein Hormonsignal zu den anderen und zwängte sich zwischen zwei weiteren Grashalmen nach vorn.

    Die chemische Peilfunktion des Teleskops war ausgefallen. Das Ziel hatte offenbar dicht gemacht, aber der Dunst sollte immer noch in der Luft liegen, besonders nach größerer Anstrengung. Schweiß, in den sich

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