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Invasion 05 - Heldentaten

Invasion 05 - Heldentaten

Titel: Invasion 05 - Heldentaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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sie waren zu schnell, zu sauber herausgeschnitten, als dass sich ein bewusster Gedanke hätte anschließen können.
    Und dann rissen und zerrten sie überall an ihm. Große Fetzen, kleine Fetzen, Kiefer, die sich durch das Gewebe sägten, fetzten, seine Haut, seine Muskeln wegrissen, am Knochen entlangscharrten. Er schlug in instinktiver Reaktion um sich, versuchte sein Gewehr herumzureißen, und erkannte, dass dafür kein Platz war. Also griff er nach seiner Pistole.

    Als Tirdal den schrillen Schrei hörte, erstarrte er. Dann spähte er um den Rand seiner Deckung herum, hörte die schnell hintereinander peitschenden Pistolenschüsse. Er registrierte, was geschah, und lehnte sich zurück, um zu warten. Dagger war beschäftigt. Es würde interessant sein, seine Fähigkeiten in dieser Art von Kampf mit denen Tirdals zu vergleichen. Aber am besten wartete er, bis der Kampf zu Ende war, ehe er erneut hinüberspähte. Tirdal lauschte den knirschenden Geräuschen der Büsche, hörte die Flüche, die Schreie und die Schüsse. Und dahinter, kaum hörbar, das Zirpen und Scharren von Super-Chitin. Er erinnerte sich, dass Pistolen eigentlich bei diesen Kreaturen überhaupt keine Wirkung zeigten, und es klang nicht so, als ob Dagger versuchte, Deckung zu suchen oder auszuweichen. Nach all seinem Argwohn war dies jetzt der Beweis, dass der Mann wirklich zu feige war, das wahrhaft Tapfere zu tun. Sein mentaler und physischer Mut wurde durch emotioneile Feigheit aufgewogen, die zu diesem Ergebnis führte … in nur wenigen Sekunden wurden die Schüsse seltener, die Schreie leiser. Und kurz darauf erstarben sie zu einem rasselnden Stöhnen.
    Als Tirdal schließlich herauskam, herrschte im Wald wieder gespenstische Stille. Ein Blick verriet ihm, dass das Rudel und Dagger miteinander in etwa fertig waren. Einige waren geflohen. Und die zurückgebliebenen Kreaturen kauten noch an irgendwelchen Teilen Daggers.
    Er überquerte vorsichtig den Fluss und näherte sich ihnen von stromaufwärts, entdeckte das aufgewühlte Gebüsch, wo der Kampf stattgefunden hatte. Er kroch hinein, lauschte nach Daggers Gedanken, fand dort aber nur noch den Grundkern einer Persönlichkeit. Der Mann war schwer verletzt. Trotzdem kroch er auf ihn zu, nur von ausgetrockneten, knisternden Bäumen geschützt. Er hielt die Pistole schussbereit, für den Fall, dass ihn irgendetwas angreifen sollte. Sein Sinn war auf ein Minimum gedrosselt, das Tal zu einem Rinnsal kontrolliert, um zu verhindern, dass die Rückkopplung eines Todes ihn über den Rand schleuderte.
    Da lag Dagger, und er war am Ende, blutüberströmt. Ein paar Steine und zwei sorgfältig gezielte Schüsse vertrieben die wütend zirpenden Aasfresser, die einem, wie es ihnen schien, überlegenen Räuber das Feld räumten. Sie waren sich ihrer Kaste bewusst, ihrer Einordnung auf der natürlichen Hackordnung dieses Planeten und zogen ab, zerrten Teile Daggers mit.
    Tirdal nahm der zuckenden Gestalt Daggers den Gauss-Karabiner weg. Die Pistole lag bereits neben ihm, fest umklammert von der abgeschnittenen Hand des Killers.
    Killer, Verräter, Quisling, Renegat. Menschen hatten für diese Art des Verrats eine reiche Sammlung von Worten. Sie verachteten Darhel, die um der Ehre willen stets einen einmal geschlossenen Kontrakt erfüllten, aber nichts Unrechtes daran sehen konnten, »einander gegenseitig zu betrügen« oder »einen reinzulegen« oder »einen runterzujuden«. Der letzte Begriff hatte einiger Recherchen bedurft, und anschließend hatte Tirdal sich mit dem Konzept des Rassismus auseinander setzen müssen, ehe er ihn begriff. Ganz verstand er ihn immer noch nicht. Das war auch etwas, was weiterer Meditation bedurfte.
    Doch zurück zum Naheliegenden. Tirdal starrte Dagger einen Augenblick lang an und lächelte dann; ein Lächeln, das nur aus Zähnen bestand. Seine Ohren zuckten, ließen erkennen, dass er die Ironie der Situation genoss. Dann begann er damit, der reglosen Gestalt, die da vor ihm lag, Druckverbände anzulegen. Schließlich war er auch als Sanitäter ausgebildet worden.

    Wie durch einen Nebel erwachte Dagger allmählich zu neuem Bewusstsein. Schmerz pulste durch jede Faser seines Wesens. Sein Schädel dröhnte von den Prellungen, die er abbekommen hatte, und den Hormonen, die miteinander im Widerstreit lagen. Widerlicher Gestank lag in der Luft, Blut, Urin und verbranntes, verwesendes Fleisch. Er erkannte, dass der Gestank von ihm ausging. Als er versuchte, die rechte Hand zu heben, um

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