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Invasion 05 - Heldentaten

Invasion 05 - Heldentaten

Titel: Invasion 05 - Heldentaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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übereinander angeordneter Pritschen, die beiderseits des Ganges angeschraubt und im Augenblick als G-Couch konfiguriert waren. Man lag darauf mit etwas angezogenen Beinen und dem Rücken im flachen Winkel. Unmittelbar bei der Luke waren vier davon, zwei weitere je davor und dahinter. Mit diesen Sitzgelegenheiten war der ohnehin schon enge Korridor so schmal, dass Gorilla sich zur Seite drehen musste, um überhaupt hineinzupassen. Und außerdem musste er sich erneut abknicken; deshalb nahm er die Couch, die der Luke am nächsten war. Sein Gauss-Karabiner und sein Granatwerfer wurden in einem Gestell über seinem Kopf befestigt, seine Kampfpanzerung mit Munition, Wasser, im Holster steckenden Pulser, Kampfmesser und anderes Zubehör trug er am Leib. Er empfand das nicht als Hindernis, weil er das Zeug wie Unterwäsche trug und nur zum Duschen ablegte. Die meiste Zeit schlief er sogar darin.
    Gorilla fühlte sich in dem engen Raum nicht wohl, und das wussten alle.
    »Hübsch bequem, Gorilla?«, fragte Thor. »Brauchst du einen Teddybär?« Es erinnerte tatsächlich an ein Kinderbett, wenn das Sicherheitsgitter hochgezogen war.
    Just in dem Augenblick floss zuerst Polsterung und dann hartes Memoryplastik als Verstärkung aus den Couches und schloss die Teammitglieder wie ein Kokon ein, sodass nur Kopf und Hals frei blieben. Gorilla mochte diese Prozedur auch nicht; für einen Menschen, der unter klaustrophobischer Paranoia litt, war so etwas ein ziemlicher Albtraum. Thor machte sich immer noch über ihn lustig, als das Zeug sich um seinen Hals schloss. »Vielleicht kann der Captain es dir ein bisschen bequemer machen.«
    Gorilla knurrte. »Auf der Rückreise sorge ich dafür, dass du ein paar Käfer und Schlangen auf der Couch hast, Thor.«
    Thor hielt die Klappe. Schlangen hasste er.
    Masken senkten sich auf sie herab und schoben sich automatisch über den Nasen des Teams zurecht, als der Lieutenant und ein weiblicher Sanitäter von der Ziv ihnen Spritzen in den Hals verpassten. Gleich darauf wurde der jeweilige »Patient« ganz still, und die Haut nahm einen Ton wie Wachs an. Das war typisch für Hiberzine. Die MedTech tippte am Ende an einen Schalter, worauf das Memoryplastik höher floss und die noch frei liegenden Gesichtspartien zudeckte, sodass das Team jetzt völlig verschwand und sich in ein paar stumpfgraue Plastikbuckel verwandelte. Mit dem Hiberzine und der Kapselung befanden sich die Soldaten effektiv in Stasis.
    Der Darhel-Sensat beobachtete das Geschehen immer noch. Jetzt wandte sich die Sanitäterin zu ihm um und fragte: »Werden Sie jetzt eine Pritsche nehmen?«
    Tirdal schnippte mit dem Ohr und sagte: »Nein. Hiberzine wirkt nicht gut bei Darhel. Die Nebenwirkungen sind unangenehm.«
    »Das kommt mir aber seltsam vor«, sagte die junge Frau und runzelte die Stirn. »Ich dachte, die Darhel hätten Hiberzine ursprünglich für sich selbst entwickelt und es dann an die Menschen angepasst.«
    »Nein«, sagte Tirdal mit einem Gesichtsausdruck, der irgendwie amüsiert, aber düster wirkte. »Erfunden wurde es von den Tchpth für Einsatz an Menschen und auf Wunsch der Darhel. Und das liegt jetzt über viertausend Ihrer Jahre zurück.« Er drehte sich um, sprang mit einem geschickten Satz die Luke hinauf und nahm Kurs auf den Dreadnought.
    Als seine Füße verschwanden, sah die Sanitäterin zuerst auf ihre Spritze und dann den Lieutenant an. »Ich dachte, wir wären erst vor tausend Jahren auf die Darhel gestoßen?«
    »Das dachte ich auch.« Die Blicke, die sie wechselten, waren leicht konfus und durchaus auch ein wenig beunruhigt.

5

    Thor schlug die Augen auf und gewahrte den Darhel, als das Kokonmaterial sich zurückzog. Er setzte sich auf und dehnte seine Glieder, aber das war eher psychologischer Natur, als dass es wirklich nötig gewesen wäre. Für das Team war überhaupt keine Zeit verstrichen. Hiberzine unterdrückte jegliche Aktivität auf Zellebene. Da gab es keine Müdigkeit und keinen Stress.
    Er sah, dass Tirdal wartete. Der Darhel sah eigentlich genauso aus wie vor dem Einsetzen des Präparates. Der Lieutenant und die MedTech andererseits wirkten nervös. Letztere verabreichte den anderen das Gegenmittel gegen das Hiberzine, während der Lieutenant sich vergewisserte, dass alle den Schlaf gut überstanden hatten. Eigentlich war das eher eine Art Ritual, denn Hiberzine hatte nie irgendwelche größeren Nebenwirkungen. Aber man verstand immer noch nicht, wie es funktionierte; es war kein

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