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Invasion 05 - Heldentaten

Invasion 05 - Heldentaten

Titel: Invasion 05 - Heldentaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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durchdrehen. Wir wissen schließlich nicht, wie ähnlich die Geiern von der Erde oder Rocks von Garambi sind.«
    »Kein Problem, Sir. Soll ich schießen, wenn die durchdrehen?«
    »Bloß wenn Sie direkt angegriffen werden. Tun Sie's jetzt, die sind entschieden tiefer gegangen.«
    »Yes, Sir.« Er rief den Bot auf, umspannte den Kolben seines Gauss-Karabiners fester und ließ den kleinen Bot hinaustrotten, sich im Kreis bewegen, als ob er an der rechten Seite verletzt wäre.
    Einer der »Geier« löste sich aus der Thermik und stieß herunter, was verblüffend an die Bewegungen einer Jagdmaschine in historischen Videos erinnerte. Die Flügel weit ausgebreitet, stieß er mit weit aufgerissenem Maul herunter. Dabei wurden Zähne sichtbar, die offensichtlich dafür gebaut waren, Panzerschalen zu knacken und Fleisch zu zerreißen. Und die Bestie war riesig, die Flügelspannweite mochte gut und gern acht Meter betragen.
    Dann stand es über der Drohne, die Flügel gespreizt, um damit zu bremsen, und sein Hals schoss vor wie eine Peitsche, während gleichzeitig die Kiefer zuklappten. Der an einen Käfer erinnernde Bot reagierte genauso, wie er programmiert war, und die dünnen Stacheln schossen vor, trafen den Angreifer an der Innenseite des Schnabels. Der »Geier« quiekte nicht ganz so laut wie ein Geschöpf von der Erde, fiel herunter, schlug um sich, und seine mit Klauen und Fingern versehenen Flügelspitzen hieben auf das lästige kleine Ding, das in seinem Maul feststeckte. Verletzt und irgendwie durcheinander wusste es nicht recht, ob es davonflattern oder schmerzerfüllt um sich schlagen sollte. Jetzt zogen sich die Nadeln wieder in die Drohne zurück, aber der Schaden war bereits angerichtet. Taumelnd und desorientiert kippte die Kreatur zur Seite und zuckte.
    Die vier anderen spürten, dass hier etwas vor sich ging, das ihr Begriffsvermögen überstieg, aber offenkundig unangenehm war, und so stiegen sie in die Höhe, um andere, vertrautere Beute zu suchen.
    »Das wäre geschafft«, sagte Gorilla und seufzte erleichtert. »Ich denke, jetzt werde ich zurückkriechen und zusehen, dass ich erst mal meine Blase leer bekomme, ehe ich mir in die Hosen pinkle. Geht das klar, Sir?«
    »Geht ein wenig auf die Nerven, ja«, sagte Bell Toll. »Zeit zum Schichtwechsel, würde ich sagen. Wecken Sie Dagger auf und tun Sie, was Sie müssen. Aber schnell, bitte. Ich muss auch.«

    Als sie sich bei Einbruch der Nacht zum Aufbruch anschickten, musste Gorilla feststellen, dass die Drohne stärker beschädigt war, als er das vermutet hatte. Widerstrebend ließ er sie in die Latrinenfurche fallen, wo ihre Enzyme und das Selbstzerstörungsgerät bald ihr Werk tun würden.
    Hinter dem schmalen Streifen Feld begann wieder der Wald. Dieser Bergkamm war derjenige, von dem aus sie hoffentlich ihr Ziel sehen würden. Sie schliefen am Ansatz der Böschung mit Gräsern bedeckt und von zwei Posten bewacht. Gorillas kleine Flug-Bots hockten auf den Bäumen, und ihre Sensoren lauerten nach irgendwelchen Hinweisen. Er selbst hielt sich fast den ganzen Tag auf den Beinen und schluckte Präparate, um wach zu bleiben. In dieser Nacht würde die eigentliche Infiltration beginnen.

8

    Der Aufstieg zum Kamm war steil und dadurch erschwert, dass das Geflecht aus niedrig wachsendem Unkraut lockeres Geröll bedeckte, das von einem alten Lavafluss stammte. Immer wieder traten sie Stücke davon los und wirbelten dadurch in dem dichten Gestrüpp Staubwolken auf. Dieser Staub im Verein mit fremdartigen Pollen führte dazu, dass ihre Augen juckten und ihre Stirnhöhlen anschwollen. Die scharfen Felsbrocken waren selbst durch die Handschuhe zu spüren und trugen zu dem allgemeinen Unbehagen bei; und so mancher Splitter arbeitete sich ebenso wie abgebrochene Dornen durch das Gewebe. Sie hatten Mühe, das Gleichgewicht zu halten, und Gun Doll und Gorilla rutschten mehrmals mit ihren schweren Lasten ein paar Meter die schroffe Fläche hinunter. Fluchend und schimpfend quälten sie sich wieder in die Höhe. Tirdal musste sich zum stummen Vergnügen einiger anderer sichtlich anstrengen und rutschte immer wieder zurück, obwohl er sich alle Mühe gab, sich mit Fingern und Zehen festzukrallen.
    Nach einigen hundert Metern dieser Plackerei fanden sie ein paar kräftigere Pflanzen, an denen sie sich festhalten konnten, was das Klettern erleichterte, ihnen aber dafür schmerzende Schultermuskeln eintrug. Allmählich wichen die rauhen, mit nesselähnlichen Blättern

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