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Invasion 06 - Callys Krieg

Invasion 06 - Callys Krieg

Titel: Invasion 06 - Callys Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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auf. Da sie noch ein paar Minuten Zeit hatte, war das jetzt eine gute Gelegenheit, sich damit vertraut zu machen. Der Glatzkopf stand auf und ging weg.
    Beim Booten des Computers konnte sie erkennen, dass er ein altes Betriebssystem hatte. Gut. Zunächst galt es festzustellen, ob er vom Würfelleser aus bootet. Sie fuhr ihn herunter und gleich darauf mit einem Testwürfel wieder hoch. Sehr gut. Er lehnte ihn nicht ab. Zeit, den Knackerwürfel einzuschieben. Als sie gerade wieder beim Booten war, kam ein Typ und stellte sich vor den Sessel neben ihr und räusperte sich nervös. Nicht jetzt, du Loser. Im Augenblick ist mir überhaupt nicht nach Anbaggern. Aha! Er fährt bis zu dem Knackerwürfel hoch.

    »Ist – ist dieser Platz besetzt?«, fragte er
    »Ja, es sei denn, Sie können sich die Augenbrauen lecken«, herrschte sie ihn an und benutzte die Hilfsmittel des Würfels dazu, das Passwort und die Zugangsberechtigung des Laptops neu einzustellen.
    Zu ihrem großen Ärger ließ der Typ sich trotzdem auf dem Sessel nieder, und sie hatte sich gerade halb zu ihm herumgedreht, um ihn anzufauchen, als er ihr ins Wort fiel.
    »Wie denken Sie denn, dass ich mir den Scheitel ziehe ?«, sagte er.
    Die Kinnlade fiel ihr herunter, und sie machte schnell den Mund wieder zu und erwiderte seine Ehrenbezeigung ein wenig benommen. Er war schmächtig gebaut und hatte glattes schwarzes Haar. Eine Strähne davon sah so aus, als würde sie ihm ständig in die Stirn fallen. Er hatte freundlich blickende, braune Augen und war viel zu jung. Aber was sie besonders überraschte, war, dass dies der junge Mann war, dessen Bild man ihr bei der Einsatzbesprechung gezeigt hatte, der Adjutant von General Beed. Sie gab sich Mühe, sich nichts anmerken zu lassen.
    »Tut mir Leid, dass ich so patzig war. Bin wohl ein wenig nervös. Können wir noch einmal von vorne anfangen? Ich bin Sinda Makepeace.« Sie streckte ihm die Hand hin.
    »Joshua Pryce. Ihr erster Flug in den Weltraum, Ma’am?« Seine Hand fühlte sich warm und trocken an.
    Plötzlich wurde ihr bewusst, dass er immer noch ihre Hand hielt und dass sie ihn anstarrte. Sie riss sie ihm weg und wurde rot. Rot werden? Ich? Was zum Teufel läuft hier eigentlich? Ich bin seit Jahren nicht mehr rot geworden.
    »Äh … ja, richtig. Man hat mich zur Basis Titan versetzt. Wahrscheinlich bin ich ein wenig nervös vor einem solchen Flug. Sie wissen schon, ringsum Weltraum und keine Luft zu atmen.« Sie schauderte. »Das setzt mir ganz schön zu.«
    »Ihr Name kommt mir bekannt vor.« Er runzelte die Stirn, klappte seinen PDA auf und rief eine Liste auf. »Sagten Sie Sinda Makepeace, Captain?«

    »Ja, allerdings.« Sie lächelte und legte den Kopf etwas zur Seite.
    »Ich dachte mir schon, dass ich den Namen einmal gesehen habe. Wir haben auf Titan denselben Chef. Würde mich gar nicht überraschen, wenn wir am Ende im selben Büro arbeiten würden, Ma’am.« Seine Augen lösten sich von ihr. Eine Sekunde lang hatte es fast so gewirkt, als würde er in ihre Seele starren.
    »Oh, dann arbeiten Sie also auch für General Beed?«, fragte sie mit einem strahlenden Lächeln.
    »Ja, Ma’am.« Er sah sie mit ernster Miene an. »Würde – würden Sie weniger nervös sein, wenn ich es so einrichten könnte, dass ich auf dem Flug zum Raumschiff neben Ihnen sitze, Ma’am?«
    »Ihre Gesellschaft wäre mir sehr angenehm, Lieutenant Pryce.« Sie streckte sich, drückte die Schultern zurück. Die gefallen dir wohl, wie? Verdammt, Mädchen, benimm dich!
    Sonntagmorgen, 26. Mai
    Die Weltraumfahrt, so wie die Föderation sie betrieb, sah so aus, dass man den Großteil der Reisezeit zwischen den Sternen im normalen Raum verbrachte, »Sublicht« hieß das für den Laien, auf dem Weg zu den Ley-Linien oder Pfaden zwischen den Sternen, wo der Zugang zu den Hyperraumregionen viel bequemer war. Im Prinzip war es zwar möglich, sich von überall Zugang zum Hyperraum zu verschaffen, aber das erforderte wesentlich mehr Energie, die Maximalgeschwindigkeit war geringer und der Austrittspunkt war mehr oder weniger Zufallssache. Das ließ zwar prinzipiell systeminterne Sprünge zu, aber eine verkehrsreiche Umgebung, wie sie bei der Titan-Basis gegeben war, verbot dieses. Demzufolge dauerte es zwar nur etwa sechs Monate, um von der Erde zu einem der bewohnten Planeten in einem relativ nahe gelegenen System zu kommen, die Innersystemreise zur Titan-Basis mit einem Kurierschiff der Föderation hingegen nahm
reichliche acht Tage

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