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Invasion 06 - Callys Krieg

Invasion 06 - Callys Krieg

Titel: Invasion 06 - Callys Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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sieben vierzehn blinkte das »In motion«-Icon erneut.
    Sie schaltete ab, steckte den PDA ein, nahm die Spritze in die Hand und stand auf. Als die Tür aufging, betätigte sie die Spülung, damit ja alles echt wirkte, öffnete die Tür ihrer Kabine und ging zum Waschbecken, als die Zielperson zur Tür hereinkam, an ihrer Fleet-Seide herunterblickte und leise Verwünschungen vor sich hin murmelte.
    Als Cally das Waschbecken erreicht hatte, hatte sich die andere Frau eine Hand voll Papiertaschentücher gegriffen
und wischte an dem feuchten Flecken herum. Sie blickte nicht einmal auf, als die Attentäterin hinter sie glitt, ihr die Hand über den Mund presste und mit geübtem Blick den richtigen Punkt für eine Halsinjektion fand. Makepeace hatte keine Zeit, sich lange zu wehren, als das starke Präparat sich in ihrem Kreislauf verbreitete und sie erschlaffte, gleichmäßig atmend, während Cally sie zu Boden sinken ließ.
    Du hast Glück, dass ich dich leben lassen kann. Sie ging zur Tür, öffnete sie einen Spalt und winkte Tommy mit dem Karren herein. Grandpa nickte ihr kurz zu, ehe er sich wieder umdrehte und nach irgendwelchen Bedrohungen Ausschau hielt. Als Tommy hereinkam, stand sie bereits wieder bei den Waschbecken und hatte damit begonnen, die Verschlüsse am Oberteil der grauen Seidenuniform der Zielperson zu lösen.
    »Ich mach das, zieh du dich aus.« Tommy winkte sie von der bewusstlosen Frau weg.
    Sie zog sich schnell bis auf den Schlüpfer aus und ließ ihre Kleider ordentlich und in der Reihenfolge auf dem Boden liegen, wie sie sie für die andere Frau brauchen würden. Dann schlüpfte sie in den erfreulicherweise gut gearbeiteten BH der Frau und deren Seide, fand in ihrer Handtasche genügend Kosmetikartikel, um eine passable Kopie ihres Make-ups herzustellen, und steckte sich ihr platinblondes Haar in einen Knoten. Gott sei Dank trägt sie keinen Nagellack. Die richtige Farbe auf die Schnelle hinzukriegen, wäre lästig gewesen.
    Socken und Halbstiefel, die zum Glück nicht vorschriftsmäßig waren – mit Stützsohlen – und sie war fast fertig. Den Buckley auf ihrem PDA und den Speicher hatte ein Spezialist am Abend zuvor gereinigt und äußerlich Marke und Modell dem PDA der anderen Frau angeglichen. Aus der Sicht des Buckley war sie bereits Captain Sinda Makepeace. Der Würfel im Leseschlitz hatte die einzige wichtige Information. Sie reichte Tommy ihren PDA und den von Makepeace und fuhr fort, die Zielperson anzukleiden, während Tommy den anderen PDA
dazu überredete, seine Dateien dem ihren zu übergeben. Dann öffnete er die Flasche mit »Reinigungsflüssigkeit«, ließ den Würfel hineinfallen und reichte ihr ihren PDA zurück.
    »Und jetzt, denk dran, um Zugang zu dem Transmitter zu bekommen, musst du auf dein ›Photopak‹-Icon gehen, es öffnen, Hilfe aufrufen und dann ein Foto übertragen. Die Anwendung lässt dich dann alles übermitteln, was auf deinem PDA oder im Würfelschlitz steckt«, sagte er.
    Sie war ihm behilflich, den Tatort schnell zu säubern und die jetzt namenlose Frau auf dem Karren unter Abfällen zu verstecken. Dabei musste sie vorsichtig vorgehen, um nicht weitere Flecken auf die Uniform zu bekommen. Die feuchte Stelle würde, bis sie getrocknet war, schlimm genug aussehen. Und sie fühlte sich klebrig an. Igitt. Wahrscheinlich wird das erst trocken sein, wenn wir oben im Schiff sind. Ich muss ganz sicher mein Quartier aufsuchen und mich umziehen, ehe ich sonst etwas weiter tue.
    »Wir sehen uns auf Titan.« Sie drückte Tommy schnell die Hand und eilte hinaus.

10
    Cally verließ die Damentoilette, ging an Gra – dem zweiten Mann vom Reinigungstrupp – vorbei hinaus und wünschte ihm einen angenehmen Tag. Die mit dunkelblauem Kunststoff bezogenen Sitze und der dunkelblau und beige gemusterte Teppich der Abflughalle zeigten den Einfluss einer Dekorationsmodeströmung von vor sieben Jahren. Makepeace hatte den Laptop neben ihrem Sitz stehen lassen. Callys Blick suchte die Lounge ein paar Sekunden lang ab. Da war er, neben dem tollpatschigen Kahlkopf, dem Himmel sei Dank. Er sah sie an, und sie zupfte kurz an ihrem rechten Ohr, ehe sie den Blick wieder abwandte und die Hand sinken ließ. Dann ging sie weiter und strich sich mit der linken Hand über das Haar, so als ob sie nicht gewöhnt wäre, es hochgesteckt zu tragen. Beiderseits von ihrem Platz waren die Sessel leer, aber der Saal füllte sich allmählich mit Reisenden. Sie setzte sich und klappte ihren Laptop

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