Invasion 06 - Callys Krieg
Unterwegs Codes tauschen.« Sie riss ihn auf den Rücksitz des Taxis, das nicht einmal wartete, bis die Tür ganz geschlossen war, ehe es zurückstieß, seine Wende zu Ende brachte und in die Nacht hineinschoss.
»Pumpernickel. Alles schief gelaufen. Wir nehmen an, dass du der Einzige bist, der rausgekommen ist. Gut, dich zu sehen, Junge, aber warum zum Teufel warst du nicht dort drinnen?« Sie fummelte an ihrer Handtasche herum und brachte ein Päckchen Papiertaschentücher zum Vorschein, die sie gleich brauchen würde, das wusste sie.
»Was ist mit dem Rest meines Teams?«
»Nicht gut. Komm schon, George, gib ihr Antwort.« Kevin suchte im Rückspiegel seine Augen.
»Ich … habe mich verspätet.« Die Schultern sackten ihm nach vorn.
»Und warum kommst du zu Fuß?«, drängte der andere Mann.
»Ich … ich … ach, Scheiße, ich bin in zwei Unfälle hintereinander geraten, und dort herrschte solches Durcheinander, dass ich dachte, ich würde zu Fuß schneller hierher kommen. Es war nur eine Meile von hier, und wenn ich hier gewesen wäre …« Er verstummte.
»Hätte es nichts geholfen«, murmelte Cheryl.
»Das weißt du nicht.« Seine Stimme klang verbittert.
»Doch, das wissen wir schon. Leider.« Das Taxi fuhr weiter.
Basis Titan
Dienstag, 18. Juni, 20:00
Das melodische Klingeln seines AID weckte den Tir aus tiefem Schlaf. Es brauchte die üblichen drei gemessenen Atemzüge, um gegen den Drang anzukämpfen, etwas zu töten. Das AID hörte und interpretierte die Veränderung in seinem Atemrhythmus aus langer Erfahrung und wartete geduldig, bis sein Herr und Meister sich unter Kontrolle hatte. »Abgefangene lokale Sendungen deuten auf Lebend-Gefangennahme eines Feindagenten. Agent befindet sich im Gewahrsam von Fleet-Strike-Personal, augenblicklich zum Verhör unterwegs«, sagte es.
»Verbindung mit dem Verteidigungsminister der Menschen. Datiere eine Resolution eines Votums des Ministerrats auf den jetzigen Zeitpunkt, die mich als autorisierten Beobachter des Rates bestellt, basierend auf kommerziellen Auswirkungen der Spionage. Zitiere entsprechende Präzedenzfälle und beschaffe natürlich die Zustimmung der AIDs der anderen Minister. Resolution dann an menschlichen Minister weiterleiten.« Seine Ohren stellten sich plötzlich wachsam auf, und seine Barthaare zuckten vor kaum unterdrückter Erregung.
»Resolution übermittelt, bitte für den Menschen Li bereithalten.« Die kühle, melodische Stimme vereinte sich
mit seiner Atemübung und verhalf ihm dazu, sich wieder völlig im Griff zu haben.
»Persönlichen Kontakt absagen. Weise ihn an, die entsprechenden Befehle weiterzuleiten. Sorge dafür, dass sein AID sofortige Maßnahmen veranlasst. Überwache die Weiterleitung der Befehle und verständige mich, wenn sie bei den Wachen im Gefängniszentrum eingetroffen sind.« In diesem Fall war es besser, den persönlichen Kontakt zu vermeiden. Je intelligenter und kompetenter die menschlichen Unterlinge waren, umso nervöser waren sie gewöhnlich, wenn sie sich der direkten und persönlichen Einschaltung eines Darhel ausgesetzt sahen. Normalerweise war dies ein Vorzug, aber im Augenblick war Effizienz für ihn wichtiger als Einschüchterung.
Mit einer knappen Handbewegung wies er seine Leibdiener an, sich um ihn zu kümmern. Er hasste es, spät nachts seine Räumlichkeiten verlassen zu müssen, aber das war jetzt nicht zu vermeiden. Als das AID erneut tönte, hatten sie ihm gerade das Schlafgewand halb über den Kopf gezogen.
»Verkehrsanalysedaten, Euer Tir.«
»Bericht.« Zumindest war er bereits wach.
»Unsere menschlichen Dienstleister berichten das bedauerliche Hinscheiden von drei feindlichen Agenten. Verkehrsanalyse meldet eine Sendung unmittelbar vor der Festnahme des lokalen Feindagenten durch Fleet-Strike-Personal. Sendeort war Abteilung, die ursprünglich die abgehörten Daten geliefert hat, in denen diese speziellen Feindagenten aufgedeckt wurden. Errechnete Sende- und Verarbeitungszeiten deuten darauf hin, dass dieses Leck die vermutliche Ursache dafür ist, dass der vierte identifizierte Feindagent sich planmäßig mit unserem menschlichen Dienstleister getroffen hat«, meldete das Gerät.
»Einen hier in der Hand für einen unerreichbar dort. Ein günstiger Tausch.« Er hielt den Indowy mit dem Wachgewand mittels einer kurzen Geste an und winkte einem anderen, ihm einen Teller mit Nahrung zu bringen.
Nachdem der Leibdiener gegangen war, erlaubte er dem anderen, mit Ankleiden
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