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Invasion 06 - Callys Krieg

Invasion 06 - Callys Krieg

Titel: Invasion 06 - Callys Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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schnell auflöste. Sie schob den zweiten Würfel in das Lesegerät und war überrascht, als vor ihr ein Hologramm von Shari O’Neal entstand. »Hi, Süße. Ich weiß, dass ich eigentlich für persönliche Dinge nicht an den Lagerbestand gehen darf, aber das ist heutzutage, wie mir scheint, die einzige Möglichkeit, dich zu erreichen. Ich weiß, dass du im Augenblick frei hast, und deshalb haben Wendy und ich ein kleines Picknick am Strand geplant. Eine andere Antwort als ja lassen wir nicht gelten. Nicht der ummauerte Teil von Folly, sondern der hübsche, kleine Streifen unmittelbar nördlich davon. Ich habe nachgesehen, dort hat sich seit zwei Monaten kein Wilder mehr sehen lassen, also können wir uns mit der Sensorwache abwechseln. Du brauchst außer deinem Badeanzug und dir nichts mitzubringen. Morgen. Halb zwölf. Du kannst es ja Weiberurlaub nennen. Fünf Sekunden und all der Quatsch, Wiedersehen.«
    Ein Gesicht erschien auf dem Bildschirm ihres PDA, und eine verkniffen klingende, etwas mürrische Stimme war zu hören. »Das war ein Sicherheitsbruch. Ich schätze, wir werden jetzt die Apartments verlegen müssen, damit die Büttel der Darhel uns nicht finden und im Schlaf umbringen. Soll ich mich nach einer geeigneten Mietimmobilie umsehen? Ich kann ja die Resultate in ansteigender
Risikoreihenfolge auflisten, wenn du das wünschst«, erbot die Stimme sich hilfsbereit.
    »Nein, danke, Buckley. Ich denke, ich werde das Risiko auf mich nehmen, hier zu bleiben.« Sie wusste nie recht, ob die KI-Emulation des Buckley gut genug war, um zu wissen, wann sie sich darüber lustig machte. Personality Solutions Inc. hatte sich nie sehr klar dazu geäußert, wie sie ursprünglich die Basispersönlichkeit entwickelt hatten, die für KI Emulationen in modernen PDAs benutzt wurde. Die meisten Leute fanden die standardmäßige Persönlichkeitsemulation für ihren Geschmack etwas zu pessimistisch und rüsteten mit einem eher ihren Vorstellungen entsprechenden Buckley nach. Cally hatte das nicht getan. Sie benutzte ihren PDA routinemäßig für Hochleistungsapplikationen, und bedauerlicherweise hatten mit anderen Persönlichkeiten überlagerte Buckleys die beunruhigende Tendenz, katastrophal abzustürzen, was dann eine Re-Formatierung erforderte. Je stärker sich die Persönlichkeit von dem ursprünglichen Buckley unterschied und je höher die KI-Emulation eingestellt war, umso schneller stürzte sie ab. Einer der wesentlichen Punkte, in denen sich Buckleys von echter KI unterschieden, war, dass man bei zu hoher Einstellung der Emulation schon dann einen Absturz auslösen konnte, wenn man die Basispersönlichkeit fuhr. Ein hoch eingestellter Buckley konnte sich einfach zu viele potenzielle Katastrophen ausmalen.
    Nach dreißig Jahren verstand sie sich recht gut darauf, die Basis-Buckley-Persönlichkeit mit allen möglichen Kunstgriffen zu einer akzeptablen Leistung zu überreden. Fix tippte sie ein paar Buttons auf dem Bildschirm an und überprüfte ihre Einstellungen. Sie hatte tatsächlich die KI zu hoch eingestellt, deshalb drehte sie sie ein paar Striche herunter und ignorierte die Verwünschungen und Hinweise auf Lobotomie. Im Alltagsgebrauch kam man wirklich besser mit den Dingern klar, wenn man die Emulation nicht über Level fünf einstellte.
    Sie ließ den zweiten Würfel ins Glas fallen und achtete
nicht darauf, wie er sich zischend auflöste. Als Justine hatte sie ein Abonnement in einem Fitness-Club in einem alten High-School-Gebäude, das noch aus der Vorkriegszeit stammte, und dieses Abonnement auf einige Monate im Voraus bezahlt. Das Fitness-Studio hatte den Krieg mit intaktem Dach überstanden und war ursprünglich von den lokalen Verteidigungskräften beschlagnahmt worden, die es dann aber wieder an Deerfield Spa and Fitness zurückgegeben hatten, als man die Zitadelle als Akademie von Fleet Strike neu eröffnet hatte und das Kadettencorps als Besatzung des Walls eingeteilt worden war.
    Justine ging gerne hin, allein schon wegen der mit Vorhängen abgeteilten Sektion für Jazzercise und weil Mitglieder sieben Tage die Woche sechzehn Stunden lang ohne Voranmeldung kommen durften. Sie stopfte sich schwarze Workout-Klamotten und ein Paar Jazz-Schuhe in eine Sporttasche und schaltete beim Hinausgehen das Licht aus.
    Drei Stunden und schätzungsweise vier Liter Schweiß später hatte sie das Gefühl, wieder fit für menschliche Gesellschaft zu sein. Na ja, nach einer gründlichen Dusche jedenfalls. Als sie in den

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