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Invasion 06 - Callys Krieg

Invasion 06 - Callys Krieg

Titel: Invasion 06 - Callys Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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wäre. Ich war es bloß leid, dass wir ständig streiten. Er ist einer von den Leuten, die ständig und an allem etwas auszusetzen haben.«
    »Dann sind Sie ja noch ganz gut weggekommen.«
    »Na ja, Sie ja auch. Und ich bin hierher gekommen, um mich die ganze Woche zu amüsieren, und, na ja, wahrscheinlich ist das blöd, aber …« Sie redete nicht weiter und wandte sich wieder ihrem Kuchen zu. Offensichtlich hatte sie sich da jemanden herausgepickt, der an diesem Abend nichts anderes im Sinn hatte, als sich einfach voll
laufen zu lassen. Keine gute Wahl. Eigentlich hätte ich’s wissen müssen.
    Als der Barkeeper ihm dann später nichts mehr geben wollte, setzte sie ihn aus lauter sportlichem Ehrgeiz in ein Taxi nach Hause, ehe sie selbst zu ihrem Apartment zurückfuhr, um dort in den Dämpfen ihres Haarfärbemittels zu schlafen.
    Chicago
Dienstag, 14. Mai
    Die Empfangsdame sah verdammt gut aus. Nichts Besonderes in puncto Titten, aber ihr Gesicht haute einen um. Außerdem war es ja schließlich keine große Sache, sich die Titten richten zu lassen. Verdammt.
    John Earl Bill Stuart, für Freunde wie Feinde einfach Johnny, stolzierte in dem Vorraum herum und tat so, als würde ihn der versnobte Kunstkram interessieren, der dort überall herumhing und stand. Falls irgendetwas davon echt war, musste das Zeug eine Stange gekostet haben. Aber das meiste davon waren vermutlich Reproduktionen, die bloß zur Angabe dienten. Und bei manchen Leuten funktionierte das auch, darauf würde er jede Wette eingehen. Der Ausblick hatte ihn mehr beeindruckt. Diese Terra Trade Holdings hatten das ganze Stockwerk, das unmittelbar unter dem obersten des alten Sears Tower. Die hatten ihm einen neuen Namen gegeben, aber es war trotzdem noch – oder wieder, je nachdem, wie man es betrachtete – das höchste Gebäude der Erde. Er wusste nicht, wer das oberste Stockwerk hatte, aber dort hatten inzwischen Touristen keinen Zugang mehr, und der Ausblick vom Stockwerk darunter war heutzutage für die meisten auch unerreichbar. Verdammte Aliens, aber so war das eben, und in Wirklichkeit unterschieden sich die gar nicht so sehr von den alten Konzernen, und die hatten wirklich ganz schön zugelangt, als die Aliens aufgetaucht waren, oder nicht? Bloß dass jetzt ganz oben andere Leute saßen.

    Johnny hätte gern seine Kamera mitgebracht und für Mary Lynn ein paar Bilder geknipst, wo er nun schon einmal hier oben war, aber das wäre stillos gewesen, und er wusste, dass man bei solchen Meetings Stil zeigen musste. Bilder wären eine feine Sache gewesen, einfach um zu zeigen, dass er wirklich hier oben gewesen war, aber da war eben nichts zu machen.
    »Der Tir kann Sie jetzt empfangen«, sagte das Mädchen so wie die Mädchen bei den Abendnachrichten. Kein Yankee-Akzent, wie man ihn hier in Chicago häufig hörte. Überhaupt kein Akzent. Eben klasse.
    Das Eckbüro des Tir war geradezu kriminelle Verschwendung. Die beiden Fensterwände waren von schweren Vorhängen bedeckt; diese hüllten den Raum in düstere Schatten und versperrten jegliche Sicht nach draußen. Ein wenig erinnerte ihn das an den Typen, der das letzte Stück Hühnchen aus dem Korb nimmt, nicht etwa, weil er es haben will, sondern damit du es nicht bekommst. Aber das passte genau zu der Art und Weise, wie sein Arbeitgeber eben seine Geschäfte machte.
    Bis dato hatte er noch nie einen Darhel zu Gesicht bekommen. Gewöhnlich hatte er über Worth berichtet, aber er hatte eine Kontaktnummer für den Notfall gehabt, und die hatte er angerufen, als sein unmittelbarer Vorgesetzter irgendwann zwischen Donnerstag und Montag letzter Woche vom Erdboden verschwunden war.
    »Wir haben Ihre Nachricht empfangen.« Die Stimme war wunderschön. Hypnotisch. Fast wie Musik. Er hätte ihr den ganzen Tag lang zuhören können, aber Johnny war nicht das geworden, was er war, ohne zu lernen, wie man erkennt, wenn einer einen einseifen möchte. Er blinzelte in der schwachen Beleuchtung ein paarmal, während seine Augen sich den Lichtverhältnissen anpassten, und konnte jetzt die in einen Umhang gehüllte Gestalt hinter dem riesigen Schreibtisch ausmachen. Es sah so aus, als würde da etwas wie eine Schnauze, wie von einem Kojoten vielleicht oder von einem Fuchs, aus der Kapuze herausragen. Dann entdeckte er spitze, scharfe
Zähne, die nicht so recht zu dem Teller voll Grünzeug passen wollten, der neben dem Schreibtisch stand. Verstreute kleine grüne Stückchen auf der Tischoberfläche vermittelten den

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