Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Invasion 06 - Callys Krieg

Invasion 06 - Callys Krieg

Titel: Invasion 06 - Callys Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
Vom Netzwerk:
dem VW-Bus zurück und entfernte sich damit von den widerlichen Trophäen. Sie betrachtete die verschiedenen Trucks und Busse und dazwischen hie und da auch einen Personenwagen und seufzte. Es würde vermutlich noch mindestens eine Viertelstunde dauern, bis sie sich wieder in Bewegung setzten, und sehr viel mehr gab es hier eigentlich nicht zu sehen. Deshalb zog sie ihren PDA heraus und nutzte den Rest der Pause, um sich durch die Tagesnachrichten zu klicken.

    Die Straße nach Spartanburg wirkte recht ruhig, die Landschaft entlang der Autobahn wechselte von Feldern und Kühen in der Nähe von Columbia zu dichten Pinien- und Pappelwäldern, die ein paar Meter hinter der Roundup-Zone
begannen. Diese Bezeichnung im Volksmund für die Ränder der Fernstraße war dem Tanklastwagen zuzuschreiben, der alle paar Monate hinter dem Konvoi mit einem Sprühansatz herfuhr, um den Straßenrand mit billigem Herbizid zu besprühen. Die Bundesbehörden hatten schon recht früh entschieden, dass dies einfacher, billiger und sicherer war als Mähtrupps einzusetzen, um ein kleines, aber hinreichendes freies Schussfeld zu erzeugen. Im Frühjahr wanderten Ausläufer des Buschwerks schnell wieder zurück, um das verlockende freie Gelände mit reichlich Sonneneinstrahlung zurückzugewinnen – so wie es aussah, würde bald eine neue Runde des Sprühtrucks erforderlich sein.
    Die zarte Vegetation am Rand war für die Herden von Whitetails besonders attraktiv, die sich an das ungestörte Äsen morgens und abends gewöhnt hatten, wenn sie weder von Konvois noch von anderem Verkehr gestört wurden. Gelegentlich auftretende wilde Posleen sorgten dafür, dass die Herde klein blieb. Gesunde Rehe konnten gewöhnlich vereinzelte Posleen-Normale wittern und ihnen so entkommen. Unglücklicherweise für die Rehe reichte das aber nicht aus, wilde Normale von ständigen Versuchen dieser Art abzuhalten. Dies wurde dem Konvoi klar, als ein Jährlingsbock unmittelbar vor einem Kirchenvan aus Nashville aus dem Gebüsch schoss, diesen zu einer Vollbremsung veranlasste, was wiederum den Sattelschlepper dahinter auf den Van aufprallen ließ, weil er nicht mehr rechtzeitig bremsen konnte.
    Callys erster Hinweis darauf, dass etwas nicht stimmte, war das Knirschen von Metall hinter ihnen und das Schnattern eines Maschinengewehrs, es klang wie eines der MG-90, die auf den Sattelschleppern montiert waren. Sie griff sich die .45 aus dem Handschuhkasten, während Reefer eine Verwünschung ausstieß und das Steuer herumriss, als der Fahrer des Busses vor ihnen auf die Bremse trat und mitten auf seiner Fahrspur anhielt, sodass der Van etwas langsamer dicht neben dem Bus zum Stillstand kam. Auf die ganze Länge des Konvois hielten die etwa
dreißig Fahrzeuge an, aus denen er bestand, und die Fahrer und Schützen suchten zuerst nach Posleen, sahen dann, als sie keine entdeckten, auf ihre Detektoren und schalteten ihre Funkgeräte auf Kanal neunzehn für die offizielle Konvoiinformation.
    »Eingangstür, hier Truck siebzehn.« Die Frauenstimme sprach im gedehnten Tonfall der Texaner. »Wir haben einen toten Postie, ein defektes mittleres Passagierfahrzeug und ein paar kleinere Fahrzeugschäden hier hinten. Negativ zu Postie-Emissionen und hochwertigem Gerät. Negativ Kamm. Bloß ein weiteres wildes Normales. Wir brauchen einen Sani und müssen die irgendwo unterbringen, weil der Van nicht mehr funktioniert. Bitte kommen.« Der Empfang war ungewöhnlich klar, schlicht und einfach, weil der Funkverkehr kaum Konkurrenz hatte. Freilich, es gab ein wenig Knistern von Sonnenflecken und anderem unvermeidbarem Zeug, aber dies war jedenfalls eine überraschend billige Methode, einen Konvoi zusammenzuhalten. Außerdem entsprach es der Tradition.
    »Verstanden, Siebzehn. Johnny, hast du deine Ohren an?«
    »Verstanden, Eingangstür. Ich habe meine kleine schwarze Tasche und bin unterwegs, bitte kommen.«
    »Verstanden. Siebzehn, alles, was nicht beschädigt ist, soll sich aufreihen, und Johnny soll wieder anrufen, sobald er die Verletzten versorgt hat. Bitte kommen.«
    »Ver-stan-Larry, hör auf, an dem Ding rumzufingern. Das kannst du machen, sobald wir diese Kirchenleute … ups. Das Ding ist immer noch an. Tut mir Leid, Eingangstür, Ende.«
    »Hey … äh … Marilyn?« Reefer war um seinen Bus herum auf die rechte Seite gegangen, wo sie mit dem Rücken zum Bus stand und das Geschehen aufmerksam beobachtete. »Kannst ruhig wieder einsteigen und das Ding in den Handschuhkasten

Weitere Kostenlose Bücher