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Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Titel: Invasion aus dem Jenseits (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Köhler
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Sichtweite. Mit zwei Sprüngen war Benno dort und hastete ohne Nachdenken nach links, die Richtung, aus der er gekommen zu sein glaubte..
    Sollte er stehen bleiben? Versuchen zu reden?
    Nein! Dagegen sprach die Tatsache, dass Maurice ihn stumm verfolgte. Wäre er bereit gewesen zu reden oder auch nur den Anschein zu erwecken, verhandlungsbereit zu sein, er hätte etwas gerufen. Stumm verfolgt nur das Raubtier, das töten will ohne Gnade.
    Benno spurtete den Gang entlang und hörte seinen Verfolger dichtauf. Ohne es g eplant zu haben, blieb er abrupt stehen, fuhr herum und boxte auf Kopfhöhe des Gegners blind in die Dunkelheit.
    Der Aufprall der Faust war so brutal hart, dass er das Gefühl hatte, mit voller Kraft gegen eine Mauer zu schlagen und sich sämtliche Finger zu brechen. Sein Ellenbogen schien aus dem Gelenk zu springen, die Schulter fühlte sich an wie ausgekugelt. Maurice ächzte, prallte mit dem vollen Schwung seines Spurts gegen Benno, riss ihn mit zu Boden, überschlug sich auf ihm und lag ihm im Weg.
    Benno raffte sich hoch, stampfte über ihn hinweg, hatte das Gefühl, dass sein Gegner unter ihm halb betäubt nach ihm greifen wollte, aber zu sehen war nichts, und er wurde auch nicht aufgehalten. Taumelnd kam er voran, machte wieder erste Laufschritte, hastete weiter. Sein rechter Arm hing wie lahm herab und pendelte, Höllenschmerzen aussendend, an seiner Seite herum. Hinter ihm stöhnte Maurice, aber schien noch am Boden zu liegen, Schritte waren nicht zu hören.
    Benno gelangte an den Treppenschacht, drosselte sein Tempo, denn er sah nur den scheme nhaften Bogen, aber keine Treppenstufen. Immer noch zu schnell, stolperte er über die erste Stufe, schlug der Länge nach die Treppe hinauf, prallte mit dem Kinn knöchern auf Stein, die Zähne knirschten aufeinander. Zum Glück war die Zunge nicht dazwischen gewesen.
    Die Schmerzen ignorierend, kam er auf alle Viere, krabbelte die ersten Stufen entlang nach oben, befahl sich aufzustehen und stieg schließlich mit beiden Beinen, ohne gemerkt zu h aben, wie er hoch gekommen war.
    Noch immer nichts von hinten zu hören. Hatte er ihn umg ebracht? Mit einem Schlag, war das möglich? Oder lebte er noch, rang mit dem Tod, brauchte Hilfe, würde ohne Hilfe sterben? Umkehren und helfen?
    Auf keinen Fall, nein!
    Weiter, so schnell wie möglich und so leise wie möglich.
    Er tastete sich aus dem Treppengang ins Erdgeschoss und sah Licht. Seine Kerze und die Kinolämpchen wiesen ihm den Weg.
    Die düsteren Gruselgänge des Schlosses mit ihren Fackelhaltern und den unheimlichen Ahnenporträts, auf einmal waren sie Heimat, Geborgenheit, Schutz und Rettung.
    Waren sie natürlich nicht, er war nur Schlimmerem entronnen. Inzwischen hörte er wieder Schritte hinter sich. Benno begriff, dass er noch lange nicht in Sicherheit war. Maurice hatte einen Schlag weg, aber er war nach wie vor der Überlegene. Denn durch den Burghof und dann drei Kilometer finsterer Wald im Laufschritt über Wurzeln und durch Geäst, das war nicht durchzuhalten für ihn selbst, für Maurice wohl schon. Er musste sich verstecken, ve rbarrikadieren. Aber wo?
    Seine Schlafkammer fiel ihm ein. Dort würde ihn Maurice mit Sicherheit suchen. Aber dort gab es einen Schlüssel. Oder?
    Er war sich nicht mehr sicher. Zehn, zwanzig, vielleicht dreißig Meter weiter von hier war der Ausgang. Den Gang zurück nach links, im anderen Flügel des Schlosses, da waren jede Menge Kammern und Räume und Gemächer und Hallen und Säle zum Versteckspielen, aber Maurice kannte sich hier aus, er selbst nicht im Mindesten. Würde er überhaupt seine Kammer wieder finden?
    Er schnappte sich die Kerze und rannte damit zur anderen Seite des Schlosses. Die Kammer war zu finden, und da gab es einen Schlüssel, ganz sicher. Bis dorthin würde seine Ko ndition noch reichen. Hoffentlich. Die schleppenden Laufschritte hinter ihm schienen näher gekommen zu sein, und hörte er nicht auch ein leises Stöhnen?
    Abzweig, nach rechts. Die Klotür rechts. Links die Kammer. Hinein und Tür zu! Herrgott, da war er, kaum zu glauben, aber wahr, es steckte ein Schlü ssel, und er steckte innen.
    Mit der pochenden, schmerzenden, herabhängenden rechten Hand versuchte Benno, den Schlüssel zu drehen. Es ging nicht! Seine Finger zitterten, wollten nicht gehorchen. Sie schmerzten so sehr, als b estünden sie aus Knochensplittern.
    Benno trat mit dem rechten Fuß gegen die Tür, verkantete ihn im Winkel. Keinen Moment zu früh, schon wurde von

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