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Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Titel: Invasion aus dem Jenseits (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Köhler
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außen der Griff gedrückt. Licht schien herein, als die Tür einen Spalt aufging. Sie musste nur noch aufgedrückt werden. Wie lange würde sein Fuß das verhindern können?
    Blieb nur die linke Hand. Die zitterte genauso, tat wenigstens nicht weh, aber es war eben die unbrauchbare linke. Sie drehte den Schlüssel ungeschickt in die falsche Richtung.
    Besinn dich, verdammt, andersrum.
    Mit Wucht warf sich Maurice von außen gegen die Tür, Benno hatte das Gefühl, ihm brächen sämtliche Zehenknochen, als sein Fuß brutal nach oben gebogen wurde. Er stemmte sich von innen gegen die Tür, drückte sie wieder zurück ins Schloss, die linke Hand drehte rechts herum, der Schlüssel sperrte, die Tür war verschlossen.
    Zwei, drei, vier, fünf mal ging der Türdrücker, dann Sekunden lang totale Stille.
    Plötzlich ein ungeheures Krachen. Die Tür erbebte und bog sich leicht nach innen, wie an den sich auftuenden Spalten von Licht am Türstock zu erkennen war, aber Schloss und Scharniere hielten.
    Bennos umherirrender Blick erfasste ein Schränkchen, vielleicht einsfünfzig hoch, besser als nichts. Es stand neben der Tür, war schwer wie Blei, aber ließ sich bewegen.
    Ein zweites mal erzitterte die Tür. Die Füße des Schränkchens auf dem Steinboden scharrten in einem Ton, der Benno Gänsehaut verursachte. In einer Ritze des Bodens verhakte es, kippelte, und es klang nach Zerstörung, als durch den Ruck das Notebook herunterfiel und auf dem Steinboden aufschlug.
    Irgendwo tief in seinem Alltagsbewusstsein reg istrierte Benno die berufliche Katastrophe, aber die war erst mal weit weg. Maurice schien zu ahnen, was vorging. Ein drittes Mal warf er sich gegen die Tür. Sie erzitterte so brutal als springe sie gleich aus den Angeln.
    Ein letzter Ruck mit vollem Körpereinsatz, dann stand das Schränkchen davor. Der vierte Ansturm prallte daran ab. Die Tür knallte gegen die Rückwand, von draußen erklang ein Stöhnen und ein „Verflucht!“. Es war das erste und einzige Wort, das er den Verfolger hatte au sstoßen hören, und hätte er nicht schon gewusst, wer es war, jetzt wüsste er es.
    Patt?
    Die Nacht war noch lang. Was Maurice brauchte, war eine Axt. Dann würde er den Quadratmeter Tür oberhalb des Schränkchens in Sekunden zerlegen und sich Zugang verschaffen können. Vielleicht gab es Schusswaffen da draußen.
    Benno saß, verdammt noch mal, in der Falle.
    Aber einen Vorteil hatte er!
    Und Maurice kannte diesen Vorteil.
    Benno zog das Handy aus der Tasche.
    „Neue Nachricht Cora jetzt lesen?“
    Ja.
    „Was ist los, bist du eingeschlafen? Wenn du nicht gleich an twortest, bin ich es.“
    Wegen dieser Nullbotschaft wäre er beinahe draufgegangen.
    Er drückte auf Antworten.
    „Maurice hat gerade versucht, mich umzubringen. Kein Scheiß, vielleicht schafft er es sogar noch. Habe ihn im Keller beim Graben beobachtet, dann hörte er deine SMS, und er jagte mich durchs halbe Schloss. Habe mich in meiner Kammer verbarrikadiert. Im Moment ist R uhe. Vielleicht sucht er was, um die Tür aufzubrechen. Sollte ich morgen verschollen oder tot sein, weißt du, wer es war.“
    Senden.
    Das Wartezeichen in Form einer Sanduhr erschien auf dem Display. Schlechtes Zeichen. Benno hob das Handy über den Kopf, fischte damit in der Luft herum nach einer Welle, die seine Nachricht aufnehmen würde. Sekunden, viel zu viele Sekunden verrannen. Endlich eine Meldung, es klang wie das enttäuschte Seufzen eines Kindes.
    „Ihre Nachricht konnte nicht gesendet werden.“
    Er rief die gespeicherte Nachricht wieder auf, drückte erneut auf Senden und stieg auf die Pritsche. So weit wie möglich unterhalb der Decke zog er mit dem Handy Bahnen durch die Luft. Er schaute aufs Display. Noch immer Sanduhr.
    „Na Hauptsache, im Keller hat’s funktioniert!“
    Er sprang von der Pritsche und versuchte es in Bodennähe. Kaum war er unten, erklang das Seufzen der Fehlermeldung. Unbeirrt rief er seinen Notruf erneut auf, sendete ihn noch einmal.
    Diesmal dauerte es nur drei Sekunden, und die SMS war durch. Benno atmete auf.
    Wieso eigentlich? Änderte das irgend etwas an seiner Situation? Ohnehin war draußen überhaupt nichts mehr zu hören.
    War das nicht seltsam: Ein solcher Angriff – ohne Worte. Kein Drohen, kein Verhandeln, nur Attacke und Flucht.
    Vielleicht holte Maurice gerade die Spitzhacke aus dem Keller. Wenn ja, wäre das eine Gelegenheit, sich anderswo zu verstecken. Und wenn nein? Vielleicht lauerte er auch vor der Tür. Aber würde

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