Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Invasion aus dem Jenseits (German Edition)

Titel: Invasion aus dem Jenseits (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Köhler
Vom Netzwerk:
lassen.“
    „Also, was machen wir?“
    Benno schaute von Martina zum Baron und sprach jetzt etwas lauter.
    „Ihr steht Schmiere, ich grabe.“
    „Und wo?“, fragte der Baron.
    „Du gehst ein Stück die Treppe rauf, von da hörst du ihn auf jeden Fall kommen, wenn er sich nicht gerade anschleicht. Und du sicherst die andere Seite. Es gibt noch einen Gang. Wer weiß, ob er nicht von da kommt.“
    „Und was ist, wenn er uns hat kommen hören und direkt hinter der Tür lauert?“, fragte Martina, und alle drei sahen zu dem wuchtigen Holztor, an dem Benno hockend angelehnt die Nacht verbracht hatte.
    „Wir müssen es riskieren, nachzuschauen. Eigentlich waren wir so leise, dass wir ihn hätten überraschen müssen, wenn er hier gewesen wäre.“
    „Wie gehen wir vor?“, fragte der Baron.
    Benno schob Martina ein Stück von der Tür weg.
    „Du gehst bitte da hinüber, und wenn es Ärger gibt, rennst du zum Ausgang und holst Hilfe.“
    Martina schluckte.
    „Alles klar.“
    „Und du öffnest bitte langsam das Tor.“
    Der Baron presste die Lippen zusammen und fasste an den Türgriff, während Benno den Spaten mit der Schneide nach oben wie einen Baseballschläger umfasste und auf den Türspalt zielte.
    Er nickte, und mit einem Ruck riss der Baron die Tür auf und leuchtete in den Treppenschacht.
    Nichts.
    Sie lauschten, hörten nichts, wagten sich zur Treppe und einige Stufen hinauf, lauschten wi eder und kamen zurück in den Keller. Martina empfing sie mit vor Spannung weit aufgerissenen Augen.
    „Okay, wir machen es wie besprochen.“
    Während der Baron in den Treppenschacht ging und einige Stufen nach oben nahm, verließ Martina den Keller in die andere Richtung. Benno legte die Taschenlampe so auf den Boden, dass der Lichtkegel auf die gewölbte Stelle zeigte, und stieß den Spaten so fest es ging in den Boden.
    Es war wie ein Graben in grobem Kies: Er schob an der Oberfläche ein paar Steine zur Seite, drang zentimeterweise in den betonha rten Dreck ein und stieß in der nächsten Schicht auf Widerstand, wo die Steine sich nicht gegeneinander verdrängen ließen. Also musste er erst die oberflächlich aufgekratzten Steine beiseite werfen, um dann die nächste Schicht aufzulockern – ein extrem mühsames und zeitraubendes Unterfangen.
     
    Etwa zehn Zentimeter waren geschafft, und Benno war so die Aufgabe versunken, dass er heftig erschrak, als der Baron den Kopf vom Treppenschacht in den Keller steckte und „Pst!“ machte.
    „Kommt wer?“, fragte Benno alarmiert. Ein Schweißtropfen lief ihm über die Braue und drang brennend ins Auge ein.
    „Nein. Aber das dauert ja ewig.“
    „Der Boden ist wie mit dem Presslufthammer festgestampft.“
    „Sollte keine Kritik sein. Aber wie viel Zeit wollen wir uns denn geben? Je länger es dauert...“
    „Ich ziehe das auf jeden Fall durch. So lange ihr aufpasst, kann nichts passieren.“
    „Und wenn da gar nichts ist? Wie tief willst du denn graben?“
    „So tief wie nötig. Hier ist auf jeden Fall was.“
    „Wieso bist du da so sicher? Ich meine, eine Wölbung im Boden besagt doch überhaupt nichts. Und so unmerklich, wie die Wölbung hier ist, kann da auch nichts Großes liegen.“
    „Außer, jemand hat den übrigen Dreck woanders hingeschafft. Vielleicht den unbekannten Gang ein Stück weiter – von wo wir gekommen sind um die Ecke in die Gegenrichtung. Und schau gleich mal nach Martina.“
    Der Baron ging an ihm vorbei Richtung Ausstieg, und Benno stieß den Spaten in den Boden. Inzwischen hatte er ganz von selbst eine Technik des drückenden Rüttelns entwickelt, mit der er mehr als nur eine Schicht durchdrang und bei jedem Einstechen fast eine halbe Spatenfläche voll Dreck erfasste.
    „Bei Martina ist alles klar. Und da ist tatsächlich ein zie mlich großer Haufen um die Ecke“, meldete sich der Baron zurück.
    „Siehst du“, antwortete Benno, ohne aufzuschauen. Er war vom Zielansporn erfasst und wollte sich von nichts mehr aufhalten lassen. Auch nicht von Maurice. Der sollte nur kommen.
     
    Er kam nicht.
    Und fiel ihm erst wieder ein, als Benno in einem halben Meter Tiefe auf etwas Weiches stieß. Er hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Das Handy-Display zeigte 16.30 Uhr. Schon seltsam, dass Maurice sich so lange Zeit ließ. Es gab doch für ihn keinen Grund mehr, auf die Nacht zu warten.
    Benno bückte sich und zupfte an dem grau-braunen Gewebe, das unter dem Dreck zum Vo rschein kam. Ein säuerlicher Geruch stieg ihm in die Nase. Er zog

Weitere Kostenlose Bücher