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Invasion der Fliegen

Invasion der Fliegen

Titel: Invasion der Fliegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulf Blanck
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davor.
    »Wir kommen gerade noch rechtzeitig«, stellte Bobs Vater fest und parkte den Wagen.
    Peter betrachtete seine etwas dreckige Hose und schaute nervös auf die vornehme Gesellschaft: »Ich hab das Gefühl, wir passen da nicht so ganz rein mit unseren Klamotten.«
    Doch Mister Andrews beruhigte ihn: »Ach was, wir müssen ja keine Rede halten. Wir stellen uns brav in die Ecke, hören fleißig zu, essen danach das Büfett leer und verschwinden wieder.«
    Ein etwas dicklicher Herr ging die Stufen zum Eingang hoch. Vor der Tür war ein breiter Streifen roten Stoffs gespannt. In der einen Hand hielt er ein Sektglas und in der anderen eine große Schere. Bobs Vater holte schnell seinen Fotoapparat heraus. Die Gäste sahen auf und es wurde langsam still.
    »Das ist der Juniorchef, Bertholt von Bock«, flüsterte Bobs Vater und machte ein Foto.
    Der dickliche Mann räusperte sich und sprach mit tiefer Stimme: »Meine Damen und Herren, liebe Freunde und Mitarbeiter. Es erfüllt mich mit Stolz, dass ich dieses Unternehmen, gegründet 1907 von meinem Urgroßvater, Max von Bock, in neuem Glanz feierlich eröffnen darf.« Dann nahm er die Schere und schnitt unter lautem Beifall der Gäste den roten Streifen durch. »Ich darf Sie nun bitten einzutreten.«
    Die Menge strömte durch die beiden weit geöffneten Türen und alle betraten die große Eingangshalle. Danach wurden sie durch einen langen Flur direkt in die Fabrik geführt. Sie gingen durch alle Räume und Produktionshallen. Überall sah man Förderbänder mit Wurstdosen und blank polierte Kessel. An den Decken liefen kreuz und quer Stahlrohre entlang und an vielen Stellen standen Arbeiter in schneeweißen Anzügen vor Computerbildschirmen. Man hörte es surren, klappern und zischen und es roch gar nicht so streng nach Wurst, wie man vermutet hätte.
    Bertholt von Bock stand mittlerweile in der größten Halle hinter einem Rednerpult und hielt einen ausführlichen Vortrag über die Erneuerungen in seiner Fabrik. Hier würde ein Schwein innerhalb von wenigen Minuten komplett und vollautomatisch in Wurst verwandelt. Die drei ??? standen etwas abseits und Bobs Vater nahm alles mit seinem Diktiergerät auf. »So interessant ist das nun auch wieder nicht«, stöhnte er gelangweilt.
    Nach endlosen Minuten kam von Bock mit seiner Rede zum Ende: »Meine Damen und Herren, ich hoffe, Sie konnten sich einen kleinen Einblick in die ›Bock Wurstwaren KG‹ verschaffen. Wenn Sie noch Fragen haben, bitte ich Sie, diese jetzt zu stellen.«
    Alle Anwesenden sahen sich unschuldig an und dachten schon längst an das Büfett. Plötzlich trat Justus zum Rednerpult und ergriff das Wort: »Mister

    von Bock, viele der Röhren verschwinden hinter dieser roten Tür da vorn. Was ist in dem Raum?«
    Für einen Moment war es totenstill. Peter und Bob hielten sich die Hand vor den Mund und Mister Andrews schaltete vor Schreck sein Aufnahmegerät aus. Alle sahen verwundert auf Justus.
    Dann hörte man von Bock freundlich sagen: »Gut, dass du das fragst, mein Junge. In einer Wurstfabrik wird sehr viel heißes Wasser verbraucht. Zum Abkochen des Fleisches bis hin zur Reinigung der Kessel. Hinter dieser Tür befindet sich eine der modernsten Wasserreinigungsanlagen der Welt. Das gesamte Schmutzwasser unserer Fabrik wird hier aufbereitet und nahezu in Trinkwasserqualität dem Kreislauf wieder zugeführt. Selbst das Wasser für die Toilettenspülung verlässt gereinigt unseren Betrieb. Dieses System hat uns mehrere Millionen gekostet und erfüllt alle Auflagen der Behörden. In den vergangenen drei Testmonaten arbeitete diese Anlage einwandfrei.« Die Gesellschaft begann anerkennend zu applaudieren.
    »Was heißt denn das?«, flüsterte Peter und Bobs Vater antwortete: »Das heißt, dass da die dreckige Brühe reingeht und als Trinkwasser wieder rauskommt.«
    Bertholt von Bock blickte stolz in die Menge. »Ich darf Sie nun alle herzlich zu einem kleinen Imbiss in unserer Empfangshalle einladen.«
    Nach einem kurzen Applaus machten sich alle über das kalte Büfett her. Am Ende bekam jeder Gast noch eine Tüte mit allen Bock-Produkten und Justus hängte sich kleine Würstchen wie eine Kette um den Hals.

Computerwurst
    Als alle wieder im Auto saßen, fragte Peter: »Sag mal, Just, wieso hast du dich eigentlich für diese blöde Tür interessiert?« Bob guckte ihn jetzt auch gespannt an.
    »Reine Neugierde. Es war der einzige Raum, der uns nicht gezeigt wurde«, antwortete er.
    Bobs Vater startete den

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