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Invasion der Götter

Invasion der Götter

Titel: Invasion der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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für das in seinen Augen einzig Außergewöhnliche in dem Raum – für den Stein an der Decke, aus dem die goldenen Flügel ragten. Neugierig stellte er sich direkt darunter und betrachtete das ungewöhnlich aufwendig verarbeitete Ornament aufmerksam. Schnell wurde ihm bewusst, dass es sich dabei nicht einfach nur um einen Stein handelte. Tyler hatte das Gefühl, tief in ihn hineinspähen und die unendlichen Weiten des Universums darin sehen zu können. Planeten, Sonnensysteme, Galaxien, gewaltige Sternhaufen und den Anfang von allem. Was er sah, berührte ihn zutiefst, es war wie das Atmen der Seele und ein Gefühl von Freiheit, Unbeschwertheit, Schwerelosigkeit. Bewundernd und zugleich voll von Ehrfurcht sah er empor. Auf Jona wirkte Tyler wie paralysiert – sein Bewusstsein schien gänzlich in die fremdartige, undefinierbare Dimension eingetaucht zu sein, sodass er für sämtliche äußere Reize vollkommen unempfänglich war.
    In einem Geistesblitz entsann sich Jonathan an eine Passage aus dem Text Murads. Sein Bruder hatte sich ebenfalls unmittelbar unter dem Stein positioniert und kurz darauf auf mysteriöse Weise den Tod gefunden. Für Jonathan stand es in diesem Moment vollkommen außer Frage, dass es das Ornament war, das dem Älteren der beiden Al Redirs zum Verhängnis geworden war.
    »Stopp! Sieh nicht weiter in den Stein!«, schrie Jona, doch es war bereits zu spät. Wie vor knapp fünfhundert Jahren erschien auch bei Tyler das unerklärliche gleißende Licht, das ihn vollkommen einhüllte. Wie ein hauchdünner Schleier schlang es sich um seine Glieder. Der Major verspürte eine wohltuende Wärme und Geborgenheit – nichts schien ihm für diesen Moment mehr Sorgen bereiten zu können. Weit, weit entfernt vernahm er eine Stimme, die immer wieder seinen Namen rief. Es klang beinahe panisch – doch es beunruhigte ihn nicht. Er hatte den Eindruck, als schwebe er. Nach und nach bewegten sich die sanften, nebelhaften Lichtschleier von Beinen und Armen über seinen Oberkörper in Richtung seines Kopfes. Ohne dass er dabei nur den kleinsten Schmerz empfand, drangen sie beinahe gleichzeitig ein und verschwanden gänzlich darin. Milliarden von Eindrücken und Bildern durchdrangen seinen Geist. Minuten kamen ihm vor wie Stunden. Nie wieder durfte dieses Gefühl enden, das ihn so sehr beglückte. Plötzlich brach der Strom ab, und er erblickte einen überdimensionalen, schwebenden körperlosen Kopf. Nur schemenhaft waren die Züge seines Gesichtes für den Major zu erkennen – doch er spürte, dass er ihm wohlgesinnt war. Der Major hatte sogar den Eindruck, dass er ihm zulächelte.
    »Du der Unseren ...«
, sagte das nur für den Major sichtbare Hologramm.
»Dir obliegt es, deinesgleichen auf unser Eintreffen vorzubereiten. Das Schicksal der Deinen liegt jedoch nicht an dir. Jeder wird an seinen Taten und Gedanken gemessen – nur die, die reinen Herzens sind, haben die Aussicht auf Errettung, bevor sich die Gewissenlosen, Schwachen und Ziellosen ihrer eigenen Unfähigkeit stellen müssen. Bereite die Kinder von Ki vor und nutze die Informationen und Fähigkeiten, die wir dir zum Geschenk machten. Gehe jedoch sorgsam mit ihnen um.«
    Als das Leuchten verschwunden war, verblasste ebenso das geheimnisvolle Antlitz.
    »Tyler?! Ist alles in Ordnung mit dir? Hast du Schmerzen?«, fragte Jonathan atemlos, der trotz seiner körperlichen Schwäche mit aller ihm zur Verfügung stehenden Kraft zu Tyler gekrochen war, in der Hoffnung, ihn aus dem grellen Licht retten zu können. Doch Tyler machte einen äußerst zufriedenen und glücklichen Eindruck. Wie verwandelt erschien er Jonathan, nachdem er doch eben noch gänzlich starr, zitternd dagestanden hatte, als ob Tausende von Volt seinen Körper durchdrangen, und mit verdrehten Augen, in denen man nur noch das Weiße erkennen konnte.
    »Im Gegenteil! Es war großartig. Noch nie zuvor in meinem Leben habe ich mich so befreit und wohl gefühlt. Jetzt ergibt auch alles einen Sinn für mich. Als in diesem Gang das graue Gestein wegbrach, glaubte ich die Erde zu sehen. Ich dachte ich hätte meinen Verstand verloren und das läge nur an dem Sauerstoffmangel in meinem Gehirn. Doch es war tatsächlich die Erde und wir befanden uns auf dem Mond«, sagte der Soldat mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
    »Moment! Sagtest du gerade, das wir uns auf dem Mond befinden?«, reagierte Jonathan erstaunt.
    »Nein, ich sagte wir befanden uns auf dem Mond – Vergangenheit.«
    Der junge

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