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Invasion der Götter

Invasion der Götter

Titel: Invasion der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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denke, diese Flügel erkennen zu können ... Bei den Göttern. Wir sind wirklich hier!«
    Jonathans Zustand konnte seine Faszination und das unbändige Erfolgsgefühl nicht trüben. Dies war der Moment, auf den er jahrelang hingearbeitet hatte – Jahre, in denen er am laufenden Band die Ungläubigkeit seiner Kollegen geerntet hatte, belächelt wurde und von vielen insgeheim wahrscheinlich auch als Spinner, als Fantast tituliert wurde.
    »Ich verstehe kein Wort von dem, was du da faselst«, gab der Major verstört zu.
    »In der Mythologie der Sumerer war die Rede von einem verborgenen Raum. Zu Anfang wurde dies als reines Ammenmärchen gehandelt, doch dann kam ich an die Kopie eines Dokumentes, von dem das Original sich vermutlich noch immer im Kellerarchiv des Vatikans unter Verschluss befindet. Dieses besagte Schriftstück stammt aus dem frühen 16. Jahrhundert, und darin berichtet ein Osmane namens Murad Al Redir über seine Erlebnisse in jenem Raum. Wahrscheinlich wäre ich dem nicht nachgegangen, wenn nicht auch auf einer der Steintafeln, die im Jahr 1940 im alten Mesopotamien geborgen wurden, dieser verborgene Ort ansatzweise erwähnt worden wäre. Laut Murad haben er und sein Bruder Orhan durch Zufall einen Einstieg entdeckt, der weit in das Erdreich hinabführte. Von dort gelangten sie in einen für ihn fremdartig geformten Gang, und schließlich fanden sie diesen Raum. Nachdem der Raum seinen Bruder vor dessen Augen auf wundersame Weise in Luft auflöste, verließ er den Ort fluchtartig und schrieb die Geschehnisse nieder. Doch ich vermute, aufgrund des Tonfalls, in dem er darüber schrieb, dass er andere Menschen eher warnen wollte, als sie zu einer Suche danach anzuregen. Niemals wieder sollte jemand diesen grauenhaften Ort betreten. Er versuchte damit wohl ein Mahnmal zu setzen.«
    Dr. Jonathan Blanchards Stimme bebte. Murads Worte hatten ihn nie abgeschreckt, von Anfang an nicht. Wie konnte man auch annehmen, dass die Menschen der damaligen Zeit auch nur annähernd hätten verstehen können, dass dies kein Erzeugnis eines göttlichen Wesens oder gar ein Teufelswerk war. Nie im Leben hatte er damit gerechnet, diesen Raum tatsächlich zu finden. Gehofft – sicherlich! Aber es kam ihm in diesem Augenblick mehr wie ein Traum vor denn wie die ungeschminkte Realität.
    »Fang jetzt bloß nicht an zu heulen. Das fehlt mir gerade noch«, reagierte Tyler hölzern.
    »Zu gern würde ich aufstehen und mir alles ansehen, doch ich bekomme schon, ohne dass ich mich überhaupt bewege, kaum Luft. Wenn es doch nur ein wenig heller wäre, würde mich das schon zufrieden stellen.«
    »Na, offenbar bin ich etwas fitter als du! Eventuell finde ich sogar einen Lichtschalter«, sagte Tyler einfältig und rappelte sich auf.
    »Was hast du vor, Tyler? Hier drin ist es beinahe stockfinster, und die Vorfahren haben hier sicherlich keine Lichtschalter eingebaut. Das anzunehmen ist geradezu lächer...«
    Jonathan hielt inne, denn just in dem Moment, in dem sich Tyler auf seine wackeligen, unsicheren Beine begeben hatte, wurde der Raum urplötzlich erleuchtet.
    »Bilde ich mir das nur ein, oder ist es eben tatsächlich heller geworden?«, bemerkte der Major mit feinem Spott und lächelte dabei mokant.
    Jonathan sah sich enthusiastisch um, als hätte sich soeben das Geheimnis des Universums vor ihm aufgetan. Wenn man vollkommen außer Acht ließ, dass dieser Raum weit vor der bewussten menschlichen Zeitrechnung entstanden war, würde er auf einen Menschen unserer Zeit wahrscheinlich äußerst schlicht und kahl wirken. Doch eben diese Tatsache, dieses außerordentliche architektonische Wunderwerk mit seinen eigenen Augen zu sehen, stellte jeden bislang gemachten archäologischen Fund für den jungen Wissenschaftler weit in den Schatten. Kein menschliches Wesen wäre auch nur im Entferntesten dazu in der Lage gewesen, einen solch oktogonförmigen Raum zu erschaffen, geschweige denn diesen weißen, marmorartigen Stein derart sorgfältig zu bearbeiten.
    »Ist das nicht absolut fantastisch?«, krächzte Jona, der vor Aufregung noch schlechter Luft bekam als bereits zuvor.
    »Ja, wirklich atemberaubend«, entgegnete Tyler gedankenlos, während er sich gelangweilt umsah. Jonathan warf ihm scharfe Blicke zu, da er diese Aussage, aufgrund seiner ernstzunehmenden Atemprobleme, mehr als nur inadäquat fand. Doch dass er seinen Ärger darüber kaum verbergen konnte, schien vollkommen an dem jungen Major vorbeizugehen. Er interessierte sich mehr

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