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Invasion der Götter

Invasion der Götter

Titel: Invasion der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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Menschen keine Fragen stellen, um mir darüber bewusst zu werden, dass ihr Denken von Hass und Gewalt beherrscht wird. Noch nicht einmal meine Spezies, die SeQuad, obgleich wir in früheren Zeiten eine überaus barbarische Epoche durchlebten, waren versucht, unseresgleichen zu jagen und zu ermorden. Ich bezweifle, dass sich diese unterentwickelte Rasse jemals zu zivilisierten, rechtschaffenen Wesen entwickeln könnte«, sagte der grimmig dreinschauende langhaarige Hüne in einer schweren, lederartigen Körperpanzerung.
    Erbost erhob sich ein Mann, dessen irdische Einflüsse man anhand seiner auffälligen Kleidung, der leuchtend weißen, mit Gold versehenen Robe, nicht verleugnen konnte.
    »Ich muss Sow’Brik zustimmen. Die Menschen haben all das vergessen, was wir ihnen beizubringen versuchten. Wie viele Kriege haben diese Wesen im Laufe ihrer Geschichte geführt! Zu den beiden großen globalen Kriegen reihen sich noch unzählige weitere, bei denen sie Andersdenkende ihrer eigenen Art auszulöschen versuchten. Es werden Menschen geboren, die durch ihre labile Psyche später Serienmorde, ja Massenmorde begehen oder sich an anderen ihresgleichen vergehen. Sie schreckten nicht einmal vor Kindern zurück und taten ihnen Gewalt an und tun es noch immer. Wie primitiv muss man sein, um diese grausamen Handlungen ignorieren zu können? Ich würde eine Auslöschung oder den Entzug ihres Bewusstseins für nötig empfinden.«
    Tyler und Jona lief ein kalter Schauder über den Rücken.
    »Sicherlich haben die Menschen schlimme Dinge getan, und ich kann mir vorstellen, dass sich die beiden Exemplare, die wir hier vor uns sehen, dessen durchaus bewusst sind. Doch verurteilen wir nicht den Menschen ein wenig voreilig, lieber TemZe Re? Wenn wir sie einfach alle umbringen oder dezivilisieren würden, löschen wir damit nicht auch die Rechtschaffenen aus? Kein Lebewesen kann sich von einer gewissen Schuld oder jedem Fehlverhalten freisprechen. Ich würde es grundlegend als ein Verbrechen ansehen, ein Leben, egal welcher Art und Gattung, bewusst zu nehmen. Wie könnt dann Ihr, Sow’Brik, derart schwer über diese Wesen urteilen, wenn doch Eure Spezies in der Vergangenheit ganze Welten ihrer Reichtümer beraubte und einige von ihnen sogar gänzlich auslöschte? Das einzige Verbrechen, das sie begangen haben, ist es, unwissend zu sein. Aus diesem Grund würde ich eine Selektion beantragen.«
    Der Azteken- und Maya-»Gott« Kukulcán, der mehr Gold an seinem Körper trug als alle anderen Anwesenden zusammen, sah den Major listig an.
    »Würden Sie sich als einen guten Menschen bezeichnen, Tyler Grand?«
    Tyler wollte schon Luft holen, um auf die Frage zu antworten, als der alte tiefgebräunte Mann verwegen lächelte und seinen Finger hob.
    »Ich will meiner Frage noch etwas hinzufügen, Major. Dies ist doch Ihr Rang beim irdischen Militär, oder nicht? Haben Sie nicht auch schon Menschen getötet, für eine Sache, die eigentlich vollkommen sinnlos war? Ist es in Ordnung zu töten, wenn jemand einen anderen Glauben vertritt oder um im Namen seines Vaterlandes zu verhindern, dass der Feind zunehmend an Waffenstärke gewinnt? Antworten Sie jetzt bitte auf meine erste Frage – denken Sie, ein guter Mensch zu sein?«
    Tyler erwiderte das Grinsen, was Kukulcán sichtlich überraschte.
    »Ich weiß, dass Sie sicherlich von einem Soldaten erwarten, massenweise Leben beendet zu haben, doch lassen Sie mich meine Antwort nicht vorwegnehmen. Ich bin im Grunde nicht hier, um unsererseits Anschuldigungen zu erheben, obwohl wir es ebenso könnten. Würden Sie ein Kind, das Sie gezeugt haben, irgendwo im Wald aussetzen, ohne dass es weiß, woher es kommt oder wohin es gehen soll? Da stellt sich doch die Frage, ob eine Desorientierung nicht gar vorprogrammiert ist. Wie kann man von jemandem erwarten, sich in die korrekte Richtung zu entwickeln, ohne eine führende Hand, jemanden, der einem sagt, was in Ordnung ist und was nicht? Mir selbst wurde dies erst wirklich bewusst, als ich Vater wurde. Auch wenn ich meinen Sohn leider nur selten zu Gesicht bekomme, weil ich ja Ihrer Meinung nach, Mister Kukulcán, durch die Welt reise und vollkommen willkürlich Menschen töte, weiß ich, was wichtig in einer guten Führung ist und was nicht. Um nun aber auf Ihre Frage zurückzukommen. Ich bin zwar nicht frei von Fehlern, dennoch habe ich in all der Zeit, die ich beim Militär war, vermeiden können, einen Menschen töten zu müssen. Dennoch kann ich selbst

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