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Invasion der Götter

Invasion der Götter

Titel: Invasion der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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blieb nur noch zu hoffen, dass Jonas Worte einen Erfolg gezeitigt hatten, sodass zumindest die totale Vernichtung verhindert werden konnte.
    Urasch erhob sich von ihrem Platz und blickte in die Runde.
    »Drei Stimmen sind für die Auslöschung, eine Partei enthält sich und die restlichen drei stimmten für eine Selektion. Da sich ein Ratsmitglied nicht entscheiden konnte, herrscht nun Gleichstand.«
    Tyler und Jonathan wurden äußerst unruhig, da sie nicht wussten, was nun geschehen würde. Ängstlich blickten sie in die Runde des intergalaktischen Rates. Was konnten sie noch tun oder sagen, um diesen einen davon zu überzeugen, dass die Menschen es wert waren, errettet zu werden?
    »Durch dieses Unentschieden bin ich als Ratsherrin gezwungen, meine neutrale Stellung aufzugeben und mich für eine Seite zu bekennen. Somit wäre es beschlossene Sache, denn auch ich stimme einer Selektion zu. Enki und Virahatamhirka werden alles Nötige in die Wege leiten.«

Das Buch der Sajaha
    (Auszug)
     
    Eine graue Wolke treibt näher. Aber sie trägt keinen Regen, sie bringt nicht sanfte Schatten – sie verdunkelt das Licht.
    Nicht Frohes kann ich verkünden. Finsternis treibt in kommender Zeit heran. Die Tempel bersten, und die Könige stürzen. Das Volk verfällt in Neid, der Neid schürt den Hass. Der Hass nährt die Kräfte des Bösen und formt Kriege daraus.
    Nicht Frohes kann ich verkünden, nicht Schönes noch Licht. Denn das Licht, das in [einer] Zwischenzeit kommen wird, das erschlagen die Diener der Finsternis. Und seinen Schein werden sie mit falschen Tönen vermengen.
    Und die graue Wolke treibt näher heran. Sie ballt sich zu Schwarz und verfinstert den Himmel über der Welt.
    Und die Erdbewohner, in ihrer Mehrzahl, unterscheiden nicht mehr zwischen Schwarz und Weiß, sie vertauschen Böse und Gut; ahnungslos taumelnd, rasend im Wahn. Nichts hat Bestand. Alles fällt.
    Nicht Frohes kann ich verkünden – bloß eines: Die siebente Menschheit wird aufsteigen in nochmals späterer Zeit. Zuvor aber müssen alle kranken Seelen vergehen, welche Weiß und Schwarz nicht mehr trennen.
     
    (Sajaha, Oberpriesterin in Esagila, dem Tempelbezirk von Babylon, zur Zeit Nebukadnezars II., 605–562 vor unserer Zeitrechnung)

Kapitel 10
     
    Geheimer Stützpunkt
    Irgendwo in den Vereinigten Staaten von Amerika
    [4 Stunden, 44 Minuten]
     
    Ein gut beleibter Mann in schwarzer Hose, weißem Hemd und mit einem schlichten schwarzen Schlips eilte durch die schmalen beton-grauen Flure des geheimen Bunkerlabyrinths. Er schwitzte stark, und seine Schritte wurden immer flinker und hektischer. In seiner linken Hand flatterte unruhig eine gedruckte E-Mail hin und her. Sie enthielt dringliche Informationen, die direkt an den Präsidenten der Vereinigten Staaten weitergereicht werden mussten – auf dem schnellsten Wege.
    Der US-Präsident und seine Stabschefs saßen um einen großen ovalen Tisch und beratschlagten, wie sie in dieser Ausnahmesituation weiterverfahren konnten. Die blanken Wände des provisorisch eingerichteten Zimmers ließen, sobald alle durcheinandersprachen, jede Stimme vielfach widerhallen, sodass es beinahe unmöglich war, sich auf nur eine der Wortmeldungen zu konzentrieren. Das Staatsoberhaupt erhob sich von seinem Stuhl und versuchte verbal gegen den Stimmenwirrwarr anzukämpfen, was ihm jedoch misslang. Plötzlich stürmte der vollkommen verschwitzte Mann zur Tür herein, streckte dem Präsidenten das Blatt Papier entgegen, während er sich schwer atmend mit der anderen Hand und mit gebeugtem Oberkörper auf das rechte seiner leicht geneigten Knie stützte.
    Der Präsident nahm das Schriftstück an sich und las die Mitteilung aufmerksam durch. Seine Miene wurde zunehmend finsterer. Dem dunkelhäutigen Mann stieg die Blässe ins Gesicht. Er nickte nur flüchtig dem Boten zu, der daraufhin wieder verschwand, und ließ sich erschüttert auf seinen Drehstuhl fallen. Verzweifelt lehnte er sich zurück und rieb sich mit den flachen Händen über sein Gesicht. Nach und nach bemerkten die anderen den Zustand des Präsidenten und schwiegen.
    »Sir, was ist mit Ihnen?«, fragte eine rothaarige Frau in einem dunkelblauen edlen Kostüm.
    Er rappelte sich auf und hob das Papier mit der Hiobsbotschaft in die Höhe.
    »Die Russen haben ihre Drohungen wahr gemacht und die Sphäre angegriffen. Ich weiß nicht, welche Folgen dies für uns haben wird, aber ich bin mir sicher, dass die Anunnaki alles andere als erfreut darüber sind.

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