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Invasion der Götter

Invasion der Götter

Titel: Invasion der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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Gewand hingen. Das Eigenartigste an ihm jedoch waren die blassen Flügel, und obwohl sie auf seinem Rücken zusammengeklappt waren, überragten die gigantischen Schwingen den weißäugigen Mann bei weitem. Ohne Frage handelte es sich hierbei um Naphijl, dachte sich Jonathan – den Führer der Æron. Waren diese Geschöpfe für die Entstehung des Engelbildes in den Köpfen der Menschen verantwortlich? Nach und nach verteilten sich die Wesen rings um die beiden Menschen und nahmen ihre Plätze ein. Auch Virahatamhirka, die Gigantin, war anwesend und lächelte Jona liebenswürdig zu.
    Eine hellhaarige Dingir-Frau, die als Einzige keine Absonderlichkeit aufwies, erhob sich wieder, kaum dass sie ihren Platz eingenommen hatte, und sah Jona und Tyler kritisch an. Für Tyler erweckte ihre Mimik den Anschein, dass sie die beiden persönlich für all die Gräueltaten der Menschheit verantwortlich machen würde. Die altersbedingten Falten in ihrem Gesicht ließen die Frau bitterernst wirken. Bedrohlich kniff sie ihre dunkelblauen Augen zusammen.
    »Mein Name ist Urasch, und ich vertrete meine Rasse, die Dingir, in diesem intergalaktischen Bündnis. Eigentlich ist es ungewöhnlich, dass jemand von der Spezies, über die eine Entscheidung gefällt werden muss, hier anwesend ist. Aus diesem Grund wird es nicht zu vermeiden sein, dass Sie beide in die Debatte verwickelt werden und auch Fragen beantworten müssen. Sie repräsentieren die gesamte Menschheit, seien Sie sich dessen bewusst.«
    »Auch wenn es ungewöhnlich sein mag, würde ich gerne Dr. Blanchard eine Frage zu Beginn stellen, werte Urasch«, bat ein sehr kleinwüchsiges, behaartes Wesen, das unmittelbar neben der Vertreterin der Dingir saß. Seine Ohren, die sich über die gesamte obere Hälfte seines Kopfes erstreckten, waren schmal und spitz. Tyler zog sofort Parallelen zu dem kleinen flauschigen Gesellen, der in den achtziger Jahren auf der Kinoleinwand zu sehen war, niemals nass werden und nach Mitternacht nicht gefüttert werden durfte. Die linke Ohrspitze war leicht eingeknickt. Seine Augen waren die eines Säuglings, groß, rund und strahlend. Nase und Mund waren gemessen an seiner Körpergröße riesig, und seine leuchtend blaue Robe war aufwendig mit Gold bestickt. Seine Miene verriet, dass er ihnen im Gegensatz zu Urasch freundlich gesinnt war.
    »Nun, Dr. Jonathan Blanchard, warum haben Sie, obwohl Sie gänzlich unbewaffnet waren, Tyler Grand gegen den Eabani geholfen, und weshalb sind Sie ihm anschließend auf Viras Schiff gefolgt?«
    Jonathan sah Tyler an, der seine Blicke erwiderte. Der Major schien ebenso gespannt auf die Antwort zu sein wie die Mitglieder des Bundes.
    »Weil er ein Freund ist und ich es in diesem Moment für das Richtige hielt. Außerdem bin ich mir sicher, dass er dasselbe für mich getan hätte.«
    Der Liburianer begann zu lächeln und blickte in die Runde der Ratskollegen.
    »Jonathan Blanchard hat vollkommen uneigennützig gehandelt, und somit wäre bewiesen, dass der Mensch über ein tieferes Bewusstsein verfügt und seinen Ahnen näher ist als irgendeine andere generierte Rasse vor ihm.«
    Die Mitglieder begannen untereinander zu tuscheln. In ihren Gesichtern glaubten Jona und Tyler Verwunderung und Erstaunen ablesen zu können. Urasch rief sie mit einem hammerähnlichen Gerät, ähnlich dem, das irdische Richter benutzten, zur Ruhe auf.
    »Eine weiterführende Frage an Jonathan Blanchard«, warf die Meriant Sy’u Cyrah ein. Auch wenn diese außerirdische Schönheit, verglichen selbst mit hellhäutigen Menschen, eine äußerst blasse Haut hatte, wirkte sie doch gegenüber dem Æron geradezu sonnengebräunt. Während Jona Naphijl beobachtete, hatte Tyler nur Augen für die Meriant. Ihre Haare waren schwarz wie die Nacht, und ihr muskulöser Körper war nur spärlich mit einem hautengen, lackartigen und äußerst freizügigen Kleidungsstück bedeckt. Auch wenn er diesen überaus ästhetischen Leib mehr als nur aufreizend fand, waren es ihre intensiven violetten Augen, die ihn geradewegs in ihren Bann zogen.
    »Würden Sie sagen, dass jeder Mensch in dieser Situation so gehandelt hätte, wie Sie es taten?«, wollte Sy’u Cyrah wissen.
    »Nein, das denke ich nicht, aber ...«
    Erneut begannen die Teilnehmer im Flüsterton wild miteinander zu diskutieren, und diesmal breitete sich die Debatte sogar bis in die äußersten Ränge der Emporen aus, sodass Jonathan keine Chance hatte, seine Antwort zu begründen.
    »Ich muss diesen

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