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Invasion der Götter

Invasion der Götter

Titel: Invasion der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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nicht beurteilen, ob ich ein guter Mensch bin oder nicht.«
    Urasch wie auch die anderen Mitglieder blieben stumm und wirkten plötzlich äußerst nachdenklich. Bis sich einer von ihnen wieder zu Wort meldete.
    »Auch meine Rasse hatte die Erfahrung machen müssen, dass die Menschen grausam und rachsüchtig sind. Was ihr Geist nicht zu erfassen vermag, ist für sie jenseits des Möglichen. Andererseits neigen sie wiederum zu unsagbar stupiden Fantastereien. Unser Wegbereiter Jeschua wurde von ihnen gänzlich missverstanden. Statt seine Lehren zu begreifen und zu erfassen, erhoben sie ihn zu einem höheren Wesen – zum Sohn eines imaginären allmächtigen Geschöpfes – und die Vertreter unserer Rasse sollen nach ihren Lehren sogar die Boten dieses erdachten göttlichen Wesens sein. Eines steht vollkommen außer Frage, die Menschen sind irregeleitet und einige von ihnen sind sicherlich nicht mehr zu retten, doch für manche besteht vielleicht noch Hoffnung. Tyler und Jonathan sind für mich der wahrhaftige Beweis. Ich stimme ebenso einer Selektion zu«, sprach das engelsgleiche Wesen Naphijl.
    »Möchte einer von euch noch etwas sagen?«, fragte Urasch an Jona und Tyler gewandt.
    Die beiden sahen sich fragend an. Dann ergriff Jonathan das Wort.
    »Die Menschen sind sicherlich nicht perfekt. Dies zu behaupten, wäre mehr als nur vermessen. Doch es gibt nicht nur das Böse oder das Unwissende bei den Menschen. Seit wir auf uns alleine gestellt sind, haben wir uns auch zum Positiven entwickelt. Technisch sind wir in sehr kurzer Zeit sehr weit gekommen. Sicherlich nicht nur zum Vorteil – wir zerstören mit unserer Technik unsere Umwelt. Doch auch hier gibt es viele Menschen, die alles daransetzen, dem entgegenzuwirken. Es gibt die Kunst, die Musik, in der die Menschen ihre Seele zeigen. Die Medizin, die immer mehr Leben zu retten vermag. Ich könnte noch Stunden weiter über die technischen und wissenschaftlichen Errungenschaften reden, die der Mensch zu schaffen in der Lage war oder die er noch schaffen wird. Viel wichtiger aber ist noch, dass es falsch wäre, jeden Menschen als gleich zu erachten. Jeder von uns ist ein Individuum. Was sich allein schon in unseren Fingerabdrücken oder in unserer DNA widerspiegelt. Und ich weigere mich, mit Menschen gleichgesetzt zu werden, die anderen Gewalt antun. Ich verabscheue solche Menschen, und mit diesem Denken bin ich auch nicht allein auf der Erde. Seht ihr denn nicht, dass es bei uns auch viele gute Dinge gibt, viele gute Menschen?«
    Jonathan machte eine kurze Pause und sah die Ratsmitglieder fragend an. Keinem von ihnen war an der Mimik anzusehen, ob er sie mit seinen Worten schon hatte überzeugen können. Also machte er weiter.
    »Verbrechen werden nicht einfach so hingenommen. Die Verantwortlichen werden gesucht, bekommen einen Prozess und werden bestraft. Sicherlich sind die Rechtssysteme nicht frei von Fehlern, Verbrecher werden häufig zu milde oder gar nicht bestraft. Aber dennoch versuchen wir gegen diese schlechten Individuen vorzugehen. Wir haben Wissenschaftler, die begierig versuchen, die Welt, unsere Existenz oder gar das Weltall zu verstehen. Aber was am allerwichtigsten ist, wir sind in der Lage zu lieben! Ich selbst bin verlobt. Und ich liebe meine zukünftige Frau bedingungslos. Ich vertraue ihr auch in jedweder Hinsicht und würde für sie sterben, wenn sie dadurch weiterleben könnte. Und so empfinden sehr viele Menschen. Die meisten kennen die Liebe. Vielleicht nicht alle in demselben Ausmaß, aber sie wissen, was Liebe ist ...«
    »Danke für deine Worte«, unterbrach ihn Urasch. »Wir werden mit einer Abstimmung über das Schicksal der Menschen entscheiden.«
    Sie hatte kaum ausgesprochen, da fuhren kleine Monitore aus dem Tisch der Ratsmitglieder. Jeder der sieben Speziesvertreter, Ratsherrin Urasch ausgenommen, gab seine Stimme ab, ob die Menschen nun alle vernichtet werden sollten oder einige von ihnen die Hoffnung hatten, errettet zu werden. Nach nicht einmal zehn Sekunden versenkten sich die Bildschirme wieder in dem Tisch, bis auf den der Ratsherrin. Jona und Tyler fanden es absolut erschreckend und zugleich auch erniedrigend, dass man innerhalb so kurzer Zeit über das Schicksal von Milliarden Leben entscheiden konnte. Doch was konnten sie tun? Die Auflehnung gegen ein System, das wahrscheinlich schon länger bestand, als ihre Spezies existierte, würde vermutlich mehr Schaden anrichten, als es zur Errettung beitragen könnte. Jona und Tyler

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