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Invasion der Götter

Invasion der Götter

Titel: Invasion der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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kollektive Wahrnehmungsstörungen gänzlich ausgeschlossen waren. Doch inzwischen war er sich in nichts mehr sicher.
    »Können wir?«, fragte Enki, öffnete die Schleusentür zu dem Raumgleiter und begab sich augenblicklich auf den Pilotensessel. Kaum hatte der Dingir Platz genommen, aktivierte sich vollkommen automatisch auf der zuvor kahlen gräulichen Armatur das Steuerungshologramm. Enki gab an dem Hologramm einige Daten ein, als ob es sich dabei um ein festes Objekt handelte. Anschließend drehte er seinen Stuhl in Richtung Tyler und Jonathan, die noch immer perplex an der Schleusentür standen.
    »Kommt herein und sucht euch einen Platz aus. Wir sind spät dran.
    Die meisten der Botschafter dürften inzwischen eingetroffen sein«, informierte er die beiden und drehte sich wieder zu seinem holographischen Steuerpult um.
    Tyler war auf einmal wie wachgerüttelt und fand seine kindliche Begeisterung wieder, schließlich war es das erste Mal, dass er mit einem echten Raumschiff fliegen durfte. Es war wohl eher zweitrangig für den Major, dass es sich dabei in Wahrheit nur um eine kleine Fähre handelte. Während für den Soldaten diese »unheimliche« Begegnung abgehakt zu sein schien, konnte Jonathan an nichts anderes mehr denken. Nur zögerlich nahm er einen der zu Verfügung stehenden Plätze ein.
    Als zur Freude von Enki schließlich alle saßen, leitete er den vorgeschriebenen Abkopplungsprozess ein. Tyler konnte es kaum erwarten, dass sich das große Hangartor der Shuttlebucht öffnete. Die Bucht war gewaltig und schien sich über die komplette Ebene zu erstrecken. Fasziniert entdeckte der Major, als er aus seinem kleinen Seitenfenster sah, unzählige dieser Fähren; so weit das Auge reichte, schienen sie nur darauf zu warten, dass jemand mit ihnen flog.
    Lautlos öffnete sich das Hangartor, und Enki steuerte das Shuttle durch die gewaltige Öffnung, hinaus in den freien Raum des Sol-Systems.
    Tyler kümmerte es zuerst nicht, dass der Boden des Shuttles vibrierte. Viel zu sehr war er damit beschäftigt, die Schönheit der Milchstraße zu bewundern, während sich die Vibrationen immer mehr verstärkten und zu einem Ruckeln wurden. Als Vielflieger wusste der Major durchaus, dass es ab und an zu Turbulenzen kommen kann, und er war es auch gewohnt, in der irdischen Atmosphäre Unwetter zu durchfliegen, doch was sich hier im Vakuum des Weltalls anzubahnen schien, war ihm nicht sonderlich geheuer und riss ihn aus seiner Begeisterung. Verängstigt sah er zu Jonathan, der sich ebenfalls verkrampft an den Lehnen seines Sitzes festkrallte.
    »Ich muss mich für den Zustand des Schiffes entschuldigen«, sagte Enki lachend. »Die Trägheitsdämpfer springen immer erst nach einer ganzen Weile an. Aber ich liebe dieses Shuttle einfach. Die Raumstation des intergalaktischen Bundes wurde hinter eurem Trabanten geparkt, also gar nicht so weit entfernt. Ich hoffe, dass sich dies wieder gelegt hat, bevor wir die Kulatio erreicht haben. Also genießt den Ritt einfach.«
     
    KULATIO - Raumstation des intergalaktischen Bündnisses
    Exorbitale Umlaufbahn Luna
    [6 Stunden, 35 Minuten]
     
    Der Chefgenetiker hatte unrecht mit seiner Vermutung, dass sich das Problem beheben würde, und so konnte Tyler den von Enki als Ritt titulierten Flug nicht genießen. Nach der Ankunft konnte der Major gar nicht schnell genug die Gateway hinunterstürmen, weg von diesem mehr als nur überholungsbedürftigen Shuttle.
    Zum Glück hatte er in letzter Zeit keine Nahrung zu sich genommen, denn sonst hätte er weitaus mehr als ein wenig Magensaft den Grünpflanzen zugutekommen lassen. Als Enki und Jona nachkamen, hing der Major noch immer würgend und hustend über einem der reichlich vorhandenen weißen Pflanzenkübel des gewaltigen Foyers. Die Empfangshalle war monumental. Auch wenn hier Weiß wieder die beherrschende Farbe war, waren etliche Gegenstände, wie Sitzbänke, Tische und die riesigen, von der hohen Decke herabhängenden Lampen in einer geschmackvollen Mischung aus Rot- und Erdtönen. Fast fühlte man sich wie in der Empfangshalle eines großen orientalischen Hotels – wären da nicht diese äußerst exotisch aussehenden Pflanzen gewesen. Jonathan war kein Botaniker, daher konnte er nicht sagen, ob es auf der Erde ähnliche oder sogar die gleichen Pflanzen gab. Tyler schien dies gleichgültig zu sein. Er empfand es nur als recht praktisch, dass er sich an dem geriffelten Stamm eines palmenähnlichen Baumes, wie er massenhaft in nahezu

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