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Invasion der Monitoren

Invasion der Monitoren

Titel: Invasion der Monitoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Spätnachmittagssonne auf, die jetzt über den Baumwipfeln stand. »Ich habe auch ein paar Tricks auf Lager.« Es klang, als wäre er recht zufrieden mit der Entwicklung der Dinge.
    »Für einen Kleinstadtdentisten sind Sie voller Überraschungen, Doktor.«
    »Nicht alle von uns waren so schläfrig, wie der Feind es sich eingebildet hat«, erwiderte Maxwell. »Wir wußten, daß dieser Tag kommen würde, und wir sind nicht ganz unvorbereitet.«
    »Wer ist wir?«
    Maxwell überhörte die Frage und raste mit dem Wagen durch eine gefährliche S-Kurve, die angelegt worden war, um einen Baum zu retten, der Jahrhunderte alt sein mochte. Blondel erhaschte einen Blick auf ihre Verfolger, die etwa eine halbe Meile hinter ihnen lagen.
    »Sie holen auf«, bemerkte er.
    »Machen Sie das mal auf.« Maxwell deutete kurz auf den schwarzen Mohairüberzug über dem Kasten hinter den Sitzen. Blondel öffnete die verchromten Schnappknöpfe und hob eine Ecke. Maxwell betätigte irgendeinen Hebel am Armaturenbrett, und dann glitt eine Holzwand beiseite. Hinter der Wand kam der glänzende Walnußkolben eines Gewehrs zum Vorschein. Blondel sah Maxwell an und schüttelte den Kopf. Maxwell zog verächtlich die Mundwinkel herab.
    »Das ist kein Räuber- und Gendarmspiel hier«, bellte er. »Wir haben Krieg!«
    »Bis jetzt haben sie nichts weiter gegen mich vorliegen als Widerstand gegen Festnahme, schwerer Diebstahl, tätlicher Angriff und Beschädigung von Staatseigentum«, rief Blondel ihm zu. »Ich glaube, eine Mordanklage spare ich mir, wenn Sie nichts dagegen haben.«
    »Sehen Sie doch endlich den Tatsachen ins Gesicht!« Maxwell riß das Steuer hart herum, schlitterte fünfzig Meter weit auf zwei Rädern und brachte den Wagen wieder in die Gerade, ohne auch nur einen Augenblick lang seinen Redefluß zu unterbrechen. »In einem Vakuum existieren keine Prinzipien. Wenn man an etwas glaubt, dann kämpft man dafür, oder man steht daneben und sieht zu, wie es stirbt.«
    »Ich bin nicht so sicher, daß Töten meinen Prinzipien entspricht«, protestierte Blondel.
    »Skrupel sind ja schön und gut – wenn man lange genug lebt, um sie anzuwenden. Überleben kommt an erster Stelle!«
    »Ja – aber ich minus meine Skrupel ist gleich einhundertundachtzig Pfund unbefriedigte Gelüste nach sämtlichen unangebrachten Dingen.«
    »Tote Gelüste – wenn Sie nicht bereit sind zu kämpfen für das, was sie glauben!«
    »Was ich glaube, scheint auch nicht immer dasselbe zu sein. Im Augenblick glaube ich, daß ich nicht auf diese Jungs schießen werde, es sei denn, sie schießen zuerst.«
    »Na schön.« Maxwell beobachtete aufmerksam den Rückspiegel. »Wie sie wollen …« Vor ihnen lag eine sanfte Kurve, hinter ihnen kam der Wagen der Verfolger immer näher. Die Kurve verengte sich, und dann standen da vor ihnen quer über der Straße schwere Sägeböcke vor einem Stück aufgegrabener Straße unter großen Bäumen. Blondel wappnete sich für den bevorstehenden Aufprall.
    Maxwell trat das Gaspedal durch; der Mercedes machte eine halbe Drehung und schoß mit einem Satz auf das dichte Unterholz links der Straße zu. Blondel duckte sich, als der Wagen auf- und abhüpfte, mit dem Boden über Gestrüpp kratzte, zwischen dicken Baumstämmen hindurchschoß, durch Gebüsch krachte und schließlich auf einem unkrautüberwachsenen Weg herauskam. Das Kreischen der Bremsen mischte sich mit einem ähnlichen Geräusch hinter ihnen. Blondel zuckte zusammen, als der Aufprall kam, gefolgt von Krachen und Bersten. Dann stieß er einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus.
    »Sie sind ein schneller Mann hinter einem Steuer, Maxwell«, bemerkte er, und Maxwell sah sehr selbstzufrieden aus.
    »Rallyefahren hat seine Vorteile«, entgegnete er.
    Blondel öffnete die Tür an seiner Seite. »Wir wollen uns mal ansehen, was da passiert ist.«
    »Ach, lassen wir das.« Maxwell fuhr den Mercedes ein Stück zurück, bereit, weiterzufahren. Blondel stieg aus und ging den schmalen Weg entlang, ohne sich darum zu kümmern, ob Maxwell ihm folgte oder nicht.
    Schließlich gelangte er auf die Straße, etwa fünfzehn Meter unterhalb der Stelle, wo der Polizeiwagen neben den Trümmern der Barrikade auf der Seite lag. Die Vorderräder waren scharf nach links eingeschlagen und drehten sich immer noch. Orangefarbene Flammen leckten an der verbeulten vorderen Stoßstange empor. Maxwell trat hinter Blondel. »Sieht so aus, als hätten sie die Abbiegung verpaßt«, bemerkte er ungerührt.

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