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Invasion der Nichtmenschen

Invasion der Nichtmenschen

Titel: Invasion der Nichtmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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heruntergelassen, und vor den Fenstern hingen Netzstores. Zwei Wände waren ganz mit Bücherregalen vollgestellt; auf dem Tisch lagen weitere Bücherstöße, ein Wörterbuch auf einem Aktenbock neben einem Globus.
    „Wo ist … wo sind wir eigentlich?“ fragte Mallory.
    „Sie befinden sich auf dem Gelände des Offenbarungskollegiums, um genau zu sein, in der Bibliothek des Dekans. Ich bin Bruder Jack Harmony.“ Er schwieg, als warte er auf einen Ausruf erstaunten Erkennens. Als Mallory aber nichts äußerte, runzelte er die Stirn.
    „Warum hat Strang Sie hierhergeschickt?“ fragte er abrupt.
    „Ich sagte Ihnen doch schon, daß ich für mich allein bin.“
    „Keine Frechheiten, bitte“, erwiderte Bruder Jack scharf. Seine großen, blaßfarbenen Augen funkelten böse. Dann arrangierte er unvermittelt wieder seinen Mund zu einem Lächeln. „Wieviele Mann hat Strang im Augenblick?“
    „Ich glaube, ein paar hundert.“
    Bruder Jack nickte. „Schußwaffen? Munition?“
    „Sie scheinen gut bewaffnet zu sein.“
    Bruder Jack kniff die Augen zusammen. „Und für wann plant er seinen Angriff?“
    „Sie scheinen besser über ihn unterrichtet zu sein als ich. Schließlich war ich nur ein paar Stunden in seinem Camp.“
    „Aber er plant doch einen solchen Angriff, nicht wahr?“
    „Das sagte er wenigstens.“
    „Na, sehen Sie!“ Bruder Jack wandte mit einem Ausdruck verständnisvollen Mitleids Deef den Kopf zu. „Und du hast geglaubt, ich bilde mir das alles nur ein.“
    „Das habe ich niemals geglaubt, Bruder Jack …“
    „Hinaus mit dir, Henry“, bedeutete ihm Harmony in mildem Tonfall. „Ich möchte mit unserem Gast unter vier Augen sprechen.“
    Als Deebs gegangen war, deutete Bruder Jack auf einen Stuhl und wartete, bis Mallory saß.
    „Ich bin von Narren umgeben“, sagte er. „Sie wissen und verstehen überhaupt nichts.“ Er lehnte sich über den Tisch und setzte eine schlaue Miene auf. „Was schlägt Strang vor? Was bietet er an?“ fragte er.
    „Mr. Harmony, mir wäre lieber, wenn Sie die Idee aufgäben, daß ich für Strang arbeite.“
    „Nennen Sie mich Bruder Jack. Ich habe allen Titeln entsagt.“ Harmony warf Mallory einen berechnenden Blick zu. „Und jetzt wissen wir, wie wir beide zurechtkommen können.“ Seine Augen schweiften durch den Raum und kehrten zu Mallory zurück.
    „Das hoffe ich, Bruder Jack.“
    „Nun, falls es einmal, nur um zu überleben, nötig werden sollte, sich mit den Kräften des Gegners irgendwie zu arrangieren … Nun, ein Mann, der tot ist, kann Gott nicht mehr dienen, oder? Sehen Sie, ich bin Realist. Ich habe gesehen, wie sich die Erde aufgetan und ihren Unrat auf die Welt der Menschheit gespien hat. Ich kann die Schrift an der Wand lesen. Die Zeit von Gottes Aufstieg ist im Schwinden, wenn auch nur vorübergehend. Er prüft uns. Verstehen Sie, er muß bestimmen, wer zu leben verdient und wer nicht.“
    „Ich fürchte, Bruder Jack, das übersteigt mein Begriffsvermögen“, erwiderte Mallory.
    „Lügen Sie mich nicht an, Mann!“ Harmony fletschte sein künstliches Gebiß. „Sie haben sie gesehen, das weiß ich! Das lese ich aus Ihren Augen!“
    „Wen gesehen?“
    „Die Teufel! Die Kinder der Hölle! Die lebenden Toten – ja, die haben Sie gesehen!“
     
    „In Beatrice sah ich sie, ja“, antwortete Mallory. „Teufel oder Nichtmenschen – sie haben die Stadt besetzt. Soviel ich weiß, haben sie noch keinen Versuch unternommen, ihren Brückenkopf zu erweitern. Sie sind der erste Mann, den ich treffe, der nicht der Meinung ist, ich litte unter Halluzinationen.“
    „Der Teufel ist gerissen“, erwiderte Bruder Jack. „Oh, ich habe ihn gewaltig unterschätzt. Ich bekenne, daß ich viele Jahre lang im Herzen gezweifelt habe. Ich sprach zwar die Worte Gottes, aber in meinen innersten Gedanken war ich ein Ungläubiger. Deshalb ließ ER den Satan auf die Welt kommen, verstehen Sie? Ich gebe zu, daß ich der Schuldige bin.“
    „Und ich bin überzeugt, daß es eine ganze Menge anderer gibt“, meinte Mallory. „Die Frage ist nur die, was man dagegen tun kann.“
    „Es gibt keine anderen“, widersprach ihm Bruder Jack. „Nur mich. Ich bin der, auf den Gott seinen Finger gelegt hat. Aber ich will überleben. Ich weiß, es ist auch SEIN Wille. So will ER mich prüfen. Und ich werde die Prüfung bestehen!“
    „Das ist ja wunderbar, Bruder Jack. Und wo ist die nächste intakte Behörde? Ist Omaha eigentlich besetzt?“
    „Sie kamen genau, wie ich

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