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Invasion der Nichtmenschen

Invasion der Nichtmenschen

Titel: Invasion der Nichtmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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aufgegeben.“ Er senkte die Waffe. Sie hing in seiner Hand, und der Lauf war auf den Boden gerichtet. Mallory ging einen Schritt auf ihn zu, und sofort hob sich die Waffe wieder.
    „Keine verrückten Bewegungen!“ rief Harmony scharf. „Ehe mich der Ruf erreichte, war ich Scharfschütze bei der Marineinfanterie. Sie gehen dort hinüber und stellen sich neben Tanaka auf.“
    Das tat Mallory. Der kleine Japaner lehnte an einem Bücherschrank, hatte die Hände ineinander verkrampft und zitterte.
    „Manchmal ist es hart, die Stimme Gottes zu vernehmen“, fuhr Harmony fort. „Zuerst glaubte ich, Sie seien Strangs Agent. Dann versuchten Sie nach meiner Pistole zu greifen und verdarben alles. Und jetzt kenne ich mich überhaupt nicht mehr aus.“
    „Bruder Jack …“, begann der kleine Japaner wimmernd.
    „Mund halten“, befahl ihm Mallory kurz. „Bruder Jack ist nicht in der Stimmung für Argumente.“
    „Sie haben also gesehen, daß es mir ernst ist“, bestätigte Bruder Jack. „Und Sie haben gesehen, wie ich Henry behandelt habe. Sind Sie jetzt bereit, mir Strangs Bedingungen zu nennen? Die Bedingungen des Teufels?“
    „Nein“, erwiderte Mallory. „Aber ich weiß, wie man die Teufel vernichten kann.“
    Harmony musterte ihn finster. „Sie müßten es wirklich besser wissen“, meinte er tadelnd. „Satans Helfer können nicht wie menschliche Wesen sterben.“
    „Ich habe einen erledigt. Vielleicht sogar mehr als einen.“
    „Das war jetzt Ihre letzte Lüge!“ schrie Bruder Jack. „Aber ich zeige deinem Meister, was ich wert bin. Kniet nieder!“ befahl er und hob die Waffe.
    Der kleine Japaner neben Mallory wimmerte und sank auf die Knie. Als Mallory auf Harmony zulief, tat dieser einen Satz rückwärts. Er stieß an Deebs Füße. Die Leiche glitt vom Tisch und plumpste mit vollem Gewicht auf Bruder Jack. Die Pistole ging los, und die Glastür des Bücherschranks hinter Mallory zerbarst in tausend Scherben. Dann verfing sich der Absatz von Harmonys Stiefel im Teppich, und er stürzte nach rückwärts und knallte mit dem Kopf an die Tischkante. Das Geräusch war so, als schlage man mit der Axt einen dicken Eichprügel entzwei. Er prallte ab, glitt seitlich auf den Boden, fiel auf das Gesicht und blieb bewegungslos liegen. In seinem glänzenden Kupferhaar erschien Blut.
    Mallory hörte ein Geräusch und wirbelte herum. Wiss stand unter der Tür und zielte auf Mallory. Seine Augen huschten durch den Raum und kehrten zu Mallory zurück.
    „Hast wohl drei umgelegt, was? Ich hab’ drei Schüsse gehört.“
    „Zwei Schüsse“, berichtigte ihn Mallory. „Tanaka ist nicht tot.“
    „Ja“, sagte Wiss und kam einen Schritt näher. „Jetzt bin ich an der Reihe. Wohin willst du’s haben? In den Magen? In die Lunge? Oder direkt in den Mund?“
    „Dann mußt du sie aber alle allein hinaustragen“, erwiderte Mallory.
    Wiss überlegte, schließlich nickte er. „Na gut. Ihn also zuerst.“ Er musterte Bruder Jack. Sein Blick wurde zweifelnd. „Du glaubst also wirklich, er … hat’s mit dem Satan? Hast du ihn deshalb erschossen?“
    „Ich habe ihn gar nicht erschossen. Er knallte mit dem Kopf gegen die Tischkante.“
    „Dreh ihn um.“
    Mallory drehte ihn um. Wiss sah düster auf den breiten, flachen Leichnam hinunter.
    „Ich kann nicht sehen, wo die Kugel in ihn hinein ist“, sagte er.
    „Er wurde nicht erschossen. Er hat auf mich geschossen. Er ist nämlich über Deeb gefallen.“
    Wiss machte Mallory ein Zeichen, er solle zurücktreten. Er selbst stellte sich neben dem toten Bruder Jack auf und sah mit faszinierter Miene auf ihn hinunter.
    Tanaka stöhnte und setzte sich auf.
    „Na, gut, Tanaka“, sagte Wiss. „Du kannst mir helfen.“
    Tanaka redete schluchzend etwas Japanisches vor sich hin.
    „Heb ihn auf“, befahl Wiss nun Mallory. Der nahm den Toten an den Handgelenken und hob ihn soweit an, daß man ihn unter den Armen nehmen und wegtragen konnte. Aber der Bursche war schwer. Mallory ging unter dem Gewicht in die Knie.
    Wiss versetzte ihm einen Fußtritt. Tanaka schluchzte. Mallory krabbelte unter der Leiche heraus.
    „Ich habe selbst auch Blut verloren“, sagte er. „Ich fürchte, ich kann dir leider nicht helfen.“
    „Aber du kannst laufen“, bestimmte Wiss. „Das nützt auch was. Dich trage ich bestimmt nicht hinunter.“
    „Das ist begreiflich“, pflichtete ihm Mallory bei und stand auf. Er fühlte sich ein wenig benommen, und übel war ihm auch.
    „Dann gehen wir“,

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